Zwei Tage sind seit dem Treffen mit diesem einen Typ vergangen, der mir weiß machen wollte, dass Claire in irgendeiner Prophezeiung von gruseligen, unheimlichen Gardien vorkommt. Aber irgendwie glaube ich daran, zumindest wäre dies die einzige Erklärung für diese kranken Leute. Miss Jasmine ist ja total nett und sie redet wenigstens ein wenig mit mir. In meiner Nachbarzelle ist irgendeine Frau, die die ganze Zeit brüllt und irgendwas demoliert, dann rennen irgendwelche Leute zu ihrer Zelle und betäuben sie, als wäre sie ein Tier.
Gerade hörte ich wieder den Schuss des Betäubungsgewehrs, da quetschte sich Tito in meine Zelle. "Ich habs!", rief er triumphierend. "Claire vereint die drei mächtigsten Königswächterfamilien. Somit verfügt sie über unheimlich viel Kraft, die man nicht kontrollieren kann. Du wurdest verhaftet, da, wenn man dich tötet, ihre Kraft geschwächt wird und sie kontrollieren kann. Sie wollten dich eigentlich schon längst töten, aber dann ist Claire abgehauen..." Ich schluckte. Weil ich sterben muss, wurde meine Mutter umgebracht! "Aber wenn sie mich töten wollen, wieso haben sie mich nicht gleich bei mir Zuhause erschossen?", fragte ich und versuchte meine Gefühle zu kontrollieren. "Das hängt mit irgendeinem Ritual zusammen, das vollbracht werden muss, damit ihre Kraft geschwächt wird... Mehr weiß ich nicht." Mit diesen Worten verschwand er schnell wieder und ließ mich mit so vielen Gedanken alleine.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, weil jemand das Schloss meiner Tür aufknackte und in mein Zimmer schlich. Panisch setzte ich mich auf und sah den Einbrecher mit großen Augen an. Der Einbrecher entpuppte sich als eine zierliche Frau mit roten Haaren und stechenden grünen Augen. Als sie mich sah, lächelte sie und kam auf mich zu. "Entschuldigung, dass ich einfach so eingebrochen bin, aber ich musste dich einfach sehen!", flüsterte sie. "Setzten Sie sich", bat ich sie und machte ein wenig Platz neben mir. Zögerlich setzte sie sich und ließ mich dabei nicht aus den Augen, die mir seltsam bekannt vorkamen. "Tut mir schrecklich leid, dass ich in den letzten Tagen so laut gewesen bin, aber naja... Ich bin manchmal nicht ich selbst", meinte sie leise und spielte mit ihren Haarspitzen herum und genau dieses Detail hatte ich bei jemanden schon einmal gesehen. Die Hände kamen mir so bekannt vor und die Geste erst! Auch wenn diese Frau älter aussah als Claire. Sie ähnelten sich so sehr, dass man sie für Zwillinge halten könnte, wenn sie im selben Alter wären. "Was ist? Wieso kuckst du so?", wollte sie wissen. Ich schüttelte den Kopf: "Sie erinnern mich nur an ein Mädchen." Bei den Gedanken an Claire schlich sich ein lächeln auf meine Lippen. "An wen denn?", fragte sie interessiert. "Meine Freundin...wenn man es so nennen kann", antwortete ich ihr. "Wie heißt sie?", quetschte sie mich weiter aus. "Claire", flüsterte ich, "Claire De Lorraine." "Dann stimmt es!", hauchte sie und ein paar Tränen liefen über ihre Wangen, "DU bist ihr Gefährte..." Ich sah sie erstaunt an: "Sie kennen Claire?" Nickend flossen ihr noch mehr Tränen über das Gesicht: "Sie ist meine Tochter..." Ich riss die Augen auf und sah sie erstaunt an. Ich hätte diese Frau nie in Verbindung mit Claires Mutter gebracht, weil sie schon seit fünf, fast sechs, Jahren tot ist. "Aber...", stotterte ich, "Sie sind doch tot!" "Nein...das gehörte alles zu Monsieur Denaux Plan." Sie presste ihre Lippen fest auf einander und ihre Augen nahmen für einen kurzen Moment ein noch intensiveres Grün an, dann entspannte sie sich wieder und das Grün verschwand. In dem Augenblick schwang die Tür auf und zwei Typen standen in der Tür. "Beatrice! Wir wollen sie ja nicht bei ihrem Kaffeeklatsch stören, aber sie müssen wieder in ihre Zelle gehen", sprach der dickere Mann mit einem spöttischem Lächeln. Beatrice regte sich kein Stückchen. "Die Betäubung, Tadeo!", wandte sich der Dicke an seinen Begleiter. "Monsieur Denaux... finden sie wirklich, dass es notwendig ist?" "Sicher! Sehen Sie das nicht!", herrschte ihn Monsieur Denaux an. "Tadeo, bitte nicht!", wimmerte Beatrice neben mir, "was wollen sie denn mit ihm machen?" "Wir werden jetzt Claire schwächen, egal wo sie ist. So richtete sie am wenigsten Schaden an!", ein siegessicheres Lächeln huschte über das Gesicht von Monsieur Denaux als er die Worte aussprach. Mir fuhr ein kalter Schauer den Rücken herunter. "Fahren sie zur Hölle!", zischt Beatrice neben mir. Ich drehte mich zu ihr um und sah wieder dieses stechende Grün in ihren Augen. Beatrice stellte sich hin und bedeckte mit ihrem zierlichen Körper meinen. "Beatrice, bitte geh aus dem Weg. Ich will dir nicht weh tun", flüsterte Tadeo. Monsieur Denaux seufzte und holte eine Pistole aus der Manteltasche. "Mir ist egal, ob ihr beide sterbt oder nur Michael." Er richtete die Pistole auf mich, doch Beatrice stellte sich vor mich, sodass die Kugel sie treffen würde. Ich schloss die Augen, bereit zu gehen. Ich hörte einen Schuss und Beatrice ging vormir zu Boden. "Claire, ich liebe dich!", murmelte ich und machte mich auf die tödliche Kugel gefasst, doch stattdessen hörte ich ein Knacken. Ich öffnete die Augen und sah Claire, die Monsieur Denaux mit einem Ruck das Genick gebrochen hatte. Ihre grünen Augen strahlten noch heller als die zuvor von ihrer Mutter...Ihre Mutter! Schnell kniete ich mich neben Beatrice und betrachtete die Wunde, bei der sich mein Magen zusammen zog. Die Kugel hatte sie sich tief in den Unterarm gebort. Lächelnd sah Beatrice mich an und flüsterte: "Hol sie bitte raus. Hol die Kugel raus!" Ich tat ihr den Gefallen, auch wenn sich in mir alles dagegen sträubte. Als sie draußen war, fing die Wunde an zu heilen, zwar nur langsam, aber immerhin!
Mein Kopf schoss in die Höhe, wo Claire dem erstaunten Tadeo das Gewehr abnahm und in der Mitte zerbrach. Ich stand auf und schlang meine Arme um ihren zierlichen Körper. Sie seufzte und zerquetschte mich fast. Als ich sie losließ küsste sie mich kurz und sah mir glücklich in die Augen. "Ich liebe dich auch", hauchte sie. Sie lößte sich von mir, als sie auf Beatrice am Boden aufmerksam wurde, die dort immer noch lag. Ihre Hand fasste automatisch nach meiner und sie ging zögern auf Beatrice zu. Schnell ließ sie meine Hand los und sank zu Beatrice auf den Boden. "Mom?", fragte sie flüsternd. "Ich wusste dass du kommen würdest... Ich wusste es", Beatrice richtete sich auf, "Es tut mir so leid, meine Kleine. Ich wollte das alles nicht..." Ein erstickter Schluchzer kam aus ihrer Kehle und Claire schloss ihre Arme um sie und zog sie an sich. "Alles ist gut. Du bist hier, ich bin hier..." Bei dem Anblick der Beiden kamen mir ebenfalls die Tränen und auch Tadeo schien es ähnlich zu gehen. Claire zog ihre Mutter auf die Beine und drehte sich zu uns um. Wütend kam sie auf Tadeo zu. "Wieso hast du mir nicht gesagt, dass sie hier ist?", schrie sie wütend. "ich....ich durfte nicht... es tut mir leid..", rief er hilflos aus. Claire schnaubte, packte ihm am Kragen und hob ihn hoch. Schnell ging ich zu ihr: "Claire, er hat nichts gemacht, lass uns gehen!" Sie ließ ihn los und er fiel auf den Boden. Schnell packte Claire mich und ihre Mutter und rannte mit uns durch die Gänge. Als ich endlich wieder frische Luft einatmen konnte, seufzte ich zufrieden. Claire rannte auf einen schwarzen Hammer zu und von ihnen wurden die Türen geöffnet. Chloe, Claires Cousine streckte ihren Kopf hinaus und erschrak, als sie Beatrice entdeckte. "Chloe, setz dich ans Steuer", rief Claire. Chloe gehorchte und als wir das Auto erreichten, startete sie den Motor. Claire hob Beatrice auf den Beifahrer sitz und wir setzten uns hinten auf die Sitze. Schnell fuhr Chloe mit quietschenden Reifen davon.
Noch ein Kapitel! Heute bin ich echt im Schreibwahn! :D
Bitte beantwortet mir folgende Fragen:
Findet ihr, dass zu viel auf einmal passiert oder ist das gut so?
Was haltete ihr davon, dass Claire Mike UND ihre Mutter gefunden hat?
Bis zum nächsten Mal, eure Kate
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Another Love
RomanceClaire... Ein ganz normales 16-jähriges Mädchen, wenn man davon absieht, dass sie eine Prinzessin ist, immer behütet wurde und keinen Kontakt zur Außenwelt hatte. Sechs Jahre nach dem Tod ihrer Mutter zieht sie mit ihrem Vater und deren neu Verlobte...