Fay #6

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Zufrieden beobachtete ich Mike, wie er Claire alles erklärte. Wieso hatte sich Liam so,an sie heran gemacht. Zum einen hat er gestern noch mit mir geknutscht und zum anderen war sie Claire, die er eigentlich verabscheute. Zum Glück hatte sich Mike dazu verpflichtet gefühlt einzugreifen und seit dem half er Claire. Nach der Stunde traf ich Claire in der Umkleide. Johanna unterhielt sich gerade mit ihr, was mich wirklich verwunderte. Als sie mich bemerkten, verstummten sie, was mir gerade sehr recht war und wir zogen und schweigend um. „Claire? Kommst du?", forderte ich sie auf und hielt ihr die Tür offen. „tschüss Johanna!", sagte sie als sie sich umdrehte. „Tschau, man sieht sich!", war Johannas Antwort. Schweigend liefen wir aus dem Boxverein und sie lief weiter zu der anliegenden Baumgruppe. „was... Was machst du da?", fragte ich sie verwirrt, als sie mir den Rucksack abnahm und ihn an eine Astgabel hängte. „klettern!", war ihre Antwort, als sie schon ein paar Meter überdenken Boden war. „komm auch hoch!", forderte sie mich auf, als sie es sich auf dem Baum bequem machte. Ich schüttelte den Kopf und meinte beschämt: „ich kann nicht klettern!" „macht nichts! Es ist total einfach! Meine Cousine hat es mir beigebracht!", rief sie mir zu und zeigte mir dann, wo ich hintreten konnte. Schnell war ich auf der selben Höhe wie sie und sie reichte mir ihre Hand, damit ich mich daran auf den Ast gegenüber ziehen konnte. „danke!", keuchte ich außer Atem. „so! Und jetzt sagst du mir was da zwischen dir und Liam läuft!" Meine Wangen liefen rot an und ich schaute beschämt zum Boden, was keine gute Idee war, da der ziemlich weit weg war. Ich griff schnell nach einem Ast und schaute nach oben. „da läuft nichts!", antwortete ich ihr mit einer Piepsstimme. „also bitte! Das sehe sogar ich, als Leihe!" Ich seufzte auf... Wieso ist das alles immer so kompliziert, dachte ich mir und fing an zu erzählen: „Liam und ich, wie kennen uns schon sehr lange. Früher haben wie immer zusammen gespielt, dann, als wir in die High School kamen, änderte sich alles. Wir alle lernten zusammen boxen und er sah damals noch besser aus, aber er wurde immer oberflächlicher. Auf einmal hing er nicht mehr mit mir und Mike ab, sondern mit den Badboys der Schule. Ständig brachte er Mädels mit nach Hause. Er hat die Highschool geschmissen, als er in der 19. Klasse war, somit hatte er einen Abschluss, aber halt nicht den Highschool Abschluss. Dann begann er bei sienem Vater eine Lehre zu machen und sein Badboy-ich verschwand langsam. Er entschuldigte sich bei uns und verbrachte wieder mehr Zeit mit uns. Ich mochte ihn schon immer... Und... Naja, jetzt ist er wieder nett zu mir... Und er hat sich ja entschuldigt...." Sie nickte nur. „und was ist zwischen euch vorgefallen?", fragte sie mich und ich tauchte wieder meinen Gedanken auf. „wir sind uns in der letzten Zeit näher gekommen. Aber... Er baggert immer noch andere Mädchen an, heute hat er es eben bei dir versucht." Sie schaute nach unten und drehte dann plötzlich ihren Kopf in meine Richtung und fragte: „was ist gestern passiert?" Ich schluckte, über so etwas zu reden war noch nie meine Stärke. Dann überwand ich mich doch: „er hat mir ein paar neue Schlagkombinationen gezeigt und danach ist er auf mich zu gekommen und... Hat mich geküsst... Dann hat er mich hochgehoben.... Und unser Kuss wurde...drängender..." Ich schaute sie nicht an, da die rote wieder in meine Wangen schoss. „und wie hat sich das angefühlt? Ich meine das Küssen!", fragte sie weiter. Diesmal ließ ich mich einfach in meine Schwärmerei reißen und erzählte: „am Anfang war ich etwas verwirrt, doch dann spürte ich seine geschmeidigen Lippen auf meinen und mein Bauch fing an zu kribbeln. Ich war so überwältigt von dem Gefühl, meinen Traumboy endlich gescheit zu küssen... Ich kann das nicht beschreiben. Das war so ein Gefühlschaos!" Sie nickte zustimmend und ich fuhr leise fort: „aber ich kann es mir sowieso abschminken! Ich bin doch nur ein Zeitvertreib gewesen, weil kein besseres Opfer in der nähe war!" Dummerweise rollten mir auf einmal tränen über die Wangen und Claire kletterte auf meinen Ast, setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. „schhhhh, schhhhhh, nicht Weinen! Das hat er nicht verdient!", tröstete sie mich und es half sogar ein bisschen. Nach ein paar Minuten waren die Tränen versiegt und ich zog eine Grimasse: „Wenn Jungs genau so viel um Mädchen weinen würden, dann wär die Hölle los!" Claire lächelte und drückte mich noch einmal fest an sich, bevor sie meinte: „ich muss jetzt leider gehen, sonst vermisst mein Vater mich noch!" Hatte sie keine Mutter mehr, oder waren ihre Eltern getrennt? Ich traute mich nicht nachzufragen und nickte einfach nur. Wir kletterten den Baum herunter und setzten unsere Rucksäcke auf. Als wir dann bei Mirabelle ankamen, meinte Claire: „wir sehen uns bald mal wieder! Ich komme, wenn ich zeit habe... Morgen ist es leider schlecht!" Ich nickte und winkte Claire hinterher, die gemütlich davon ritt.

Another LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt