Mike #1

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Hey Leute! Eigentlich wollte ich ja nur aus der Sicht von Fay und Claire schreiben, aber in diesem Kapitel müsst ihr umbedingt aus Mikes Sichtweise lesen!!! Liebe Grüße, Kate

Irgendwie war sie ja schon süß... Und ihre geheimnisvolle Art, machte sie nur noch viel interessanter!

Als sie davon ritt, holte ich schnell mein Fahrrad aus der Hecke und radelte ihr hinterher. Ich versuchte mich möglichst unauffällig zu verhalten, was ich aber eigentlich gar nicht gebraucht hätte, da sie sich sowieso nie umdrehte. Als sie durch ein großes prunkvolles Tor ritt, hielt ich an und versteckte mein Fahrrad in den Büschen, die am Rand des Tores aufgestellt waren. Dann lief ich ihr so leise es ging hinterher. Sie brachte ihr Pferd gerade zur Koppel, als eine Frau mit eiligen Schritten auf sie zukam. „Claire! Wo warst du wieder? Dein Vater ist sehr verärgert. Du solltest dich für dein Verhalten heute morgen entschuldigen! Dein armer Vater! Wie kann er es nur aushalten, so eine schlimme, verwöhnte Göre als Kind zu haben? Kein wunder, dass sich deine Mutter umbringen hat lassen!", rief sie mit einer hochnäsigen Stimme. Claire Riss erschrocken die Augen auf: „vielleicht weil mein Vater mich so erzogen hat? Aber ja, ich vergas, er war nie da!", sie holte tief Luft, „und meine Mutter hat sich nicht umbringen lassen, sie ist gestorben und deswegen bist du jetzt da! Meine Mutter hat sich wenigstens um mich gekümmert. Daran sollten du und Papa euch mal ein Beispiel nehmen Charlotte." Die Frau, die anscheinend Charlotte hieß, drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte das große Schloß, anders konnte man es nicht nennen!

Claire brach weinend zusammen und blieb schluchzend am Boden liegen. Ihr Pferd legte sich neben sie und bette seinen Kopf auf Claires Schoß. Es war ein friedlicher, aber auch trauriger Anblick. Ich konnte nicht anders und ging auf Claire zu, auch wenn es wahrscheinlich alles noch viel komplizierter machte. Ich räusperte mich und Claire fuhr erschrocken herum. Als sie mich erkannte, wurden ihre Augen groß und sie fing an zu stottern: „Mike.... Du ...hier?" Verstohlen wischte sie sich die tränen aus ihrem Gesicht, woran sie aber kläglich scheiterte. Ich setzte mich neben sie und trocknete den Rest ihrer Wangen. „Mike... Was machst du hier? Bitte geh wieder, dass ist kein Ort für dich!", versuchte sie es noch einmal mich zum Reden zu bringen. Aber ich konnte einfach nicht reden, viel zu geschockt war ich von dem Gespräch zwischen ihr und dieser Charlotte. Ich strich ihr eine nasse Haarsträhne liebevoll aus dem Gesicht und umarmte sie. Zu meiner Überraschung versuchte sie nicht mich wegzudrücken, sondern schmiegte sich an mich. Sie seufzte und murmelte mit geschlossenen Augen: „so muss sich Geborgenheit fühlen..." Als ich den Schock überwunden habe, fragte ich: „wer war das?" „Charlotte?", sie starrte gerade aus, „meine Stiefmutter..." Ich nickte langsam und versuchte zu verstehen. „und deine Mutter, ist sie... Wirklich tot?..." Sie nickte, immer noch abwesend.

Ich wollte mehr von ihr wissen, wusste aber nicht, nach was ich genau fragen sollte. Bevor ich mir eine gute Frage überlegt hatte, richtete sie ihren Blick in meine Richtung und fing an zu erzählen: „früher... Als meine Mutter noch lebte, waren wir die glücklichste Familie der Welt. Jeden Tag alberten wir herum und erkundeten unser damaliges Schloß in Frankreich gründlich. Als mein Vater nachhause kam, gab er meiner Mutter einen Kuss und schloss mich in die Arme. Dann eines abends ging meine Mutter mit ihren Eltern ins Theater", sie machte eine kurze Pause und ich sah den Schmerz in ihren Augen, „ich und mein Vater warteten, dass meine Mutter am Abend wieder nachhause kam, doch...", sie schluchzte auf und schaute auf ihre Handflächen, „sie kam nicht wieder. Wir bekamen einen Anruf, dass es einen Unfall gab und dass niemand überlebt hat. Mein Vater ist daraufhin verschwunden und ich bekam ich die nächsten Wochen nicht mehr zu Gesicht. Ich fragte meine neue Nanny, wo meine Eltern waren und sie sagte mir, dass mein Vater auf einer wichtigen Geschäftsreise war. Jeden Abend wartete ich darauf, dass er zurück kam, dass meine Mutter wieder kam und ich beide in die Arme schließen konnte. Nach einem halben Jahr traf sich mein Vater mit mir in einem Restaurant und sagte, dass er wieder auf Reisen gehen müsste. Ich blieb Traurig und alleine im Schloss zurück und wartete immer wieder darauf, dass meine Eltern zur Tür herein kamen und mir erzählten, dass es nur ein scherz war...", sie schaut mir direkt in die Augen und eine Träne lief über ihr Gesicht, „aber ... Sie kamen nicht. Vor zwei... Nein drei Wochen, veröffentlichte mir mein Vater, dass wie hierher zeihen würden. Genau am Tag der Hochzeit kamen wir an und ich wurde damit sozusagen überrascht. Das Pferd meiner Mutter, Mirabelle", sie zeigte auf das Pferd, das ihren Kopf auf Claires Schoß gelegt hatte, „und meinem Hund Blaise durfte ich mitnehmen. In Frankreich hatte ich nie Kontakt zu anderen Kinder, meine einzige Freundin war meine Nanny. Das ist auch der Grund, warum ich immer so hochnäsig und arrogant herüber komme... Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll" sie schaut mich reumütig an. „ist doch nicht schlimm...", sagte ich schnell. Ich war echt geschockt! „ich geh jetzt lieber auf mein Zimmer... Sonst bekomm ich noch mehr ärger!", murmelte sie. „ja klar, komm doch mal wieder bei uns vorbei... Ich würde echt gerne mehr über dich erfahren und du kannst ja auch ein wenig von meinem Leben mitbekommen." Bevor ich gehen wollte, hielt sie mich noch kurz fest und flüsterte: „sag das bitte niemanden..." „werde ich nicht, danke dass du mir so vertraust...", flüsterte ich zurück und ich glaubte, dass ich ein kleines Lächeln über ihren wunderschönen Mund hatte huschen sehen. Ich holte kein Fahrrad aus den Büschen und fuhr nach Hause. Auf der Fahrt dachte ich an nichts anderes als an Claire. Zuhause angekommen, umarmte ich meine Mutter und wusste, dass ich ein solches Glück hatte. Ich entschuldigte mich vom Essen, da ich keinen Hunger hatte und legte mich auf mein Bett. Als ich dort so lag und die Wand betrachtete, fragte ich mich, warum das Leben so ungerecht und unberechenbar sein kann.

sooooooo! Ein emotionales Kapitel geht zu Ende! Wie hat es euch gefallen? Musstet ihr auch weinen?

Another LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt