Claire #13

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Ihr fragt euch sicher, ob ich das Kapitel falsch benannt habe, da eigentlich Fay an der Reihe ist, aber in den nächsten Kapiteln wäre es einfach sehr langweilig aus der Sicht von Fay zu schreiben, denn es wird sich viel um Claire drehen!  Viel Spaß beim Lesen, bis denne :)

Lustlos stocherte ich in meinem Essen herum und starrte durch Finn hindurch, der mir gegenüber saß. In meinem Kopf spukten Fragen über Fragen, ich wusst sogar wo ich eine Antwort finden würde, doch darauf musste ich noch warten.

"Claire?" Meine Cousine rüttelte mich aus meinen Gedanken und ich sah sie nur verwirrt an: "Was?" Wegen meinem leicht gereiztem Ton zog sie eine Augenbraue hoch. "ist dir nicht gut?", mischte sich nun Caterina ein, die wir heute zum Essen eingeladen hatten. Das war mein Chance. Ich gab mein Bestes und versuchte krank rüber zu kommen: "Ja, mir geht es nicht so gut, aber ich wollte nicht unhöflich sein..."Caterina lächelte mir verständnisvoll zu: "Du kannst gerne in dein Zimmer gehen und dich ausruhen, schließlich war heute ein anstrengender Tag", sie wand sich an die anderen, "oder etwa nicht?" Alle stimmten mit einem Kopfnicken zu und ich verabschiede mich.

Nachdem ich dann die Esszimmertür geschlossen hatte, rannte ich so schnell wie möglich in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Ich wälzte mich bis zur anderen Seite und versuchte das Tagebuch meiner Mutter zu erwischen, das unter meinem Bett seinen Platz gefunden hat. Ich robbte immer weiter vor weil ich es nicht zu fassen bekam und auf einmal lag ich auf dem Boden... oder besser gesagt unter meinem Bett. Da das Gestell meines Bettes sehr hoch war, hatte ich hier genug Platz um mich auf den Bauch zu drehen und mir das Buch zu krallen. Ich wollte keine Zeit verlieren, deswegen schlug ich es sofort auf aber da es draußen schon dämmerte und ich unter dem Bett lag, war es hier stockdunkel. Ich stöhne auf und rollte mich auf der einen Seite hinaus um meine Taschenlampe vom Schreibtisch zu nehmen. 

Als ich dann eine bequeme Position eingenommen hatte, mir noch ein paar Kissen und eine Decke mit unter mein Bett genommen hatte schlug ich die erste Seite auf und befestigte meine Lampe in den Latten von meinem Lattenrost. Dann fing ich endlich an zu lesen:

15.07.1986

Hallo liebes Tagebuch,

heute ist schon wieder ein soooooo wichtiges Essen gewesen, zudem meine Eltern mich mitschleifen mussten. Wir trafen uns mit den Vorgesetzten der PPA. Ich weiß auch nicht wieso...vielleicht wollen meine Eltern sich einschleimen, damit ich sicher einen Platz bekomme. Auf jeden Fall war es schrecklich! Diese Frau war viellecht fünf Jahre älter als ich, benahm sich aber als wäre ich ein kleines Kind und sie die fehlerfreie Erwachsene! Sie hatte die Führung der PPA gerade erst vererbt bekommen und laberte ständig von ihren guten Änderungen an der PPA und wie toll dort alles ist. Am Ende meinte sie, dass sie auf mich auf jeden Fall ein Auge wirft. Für meine Eltern klang das natürlich toll...ich fand das klang eher wie eine Drohung!

Ich glaube, dass ich jetzt genug gesagt habe...

morgen ist die erste Sitzung der PPA Sichtung, davon berichte ich danach sofort.

bis dann

Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen, sie war genauso emotional wie ich. Gierig schlug ich die nächste Seite auf und las weiter:

16.07.1986

Hallo liebes Tagebuch,

heute auf der ersten Sitzung mussten wir tanzen. Mein Partner war der begehrte Tadeo von Spanien. Ich bin ihm nur leider oft auf den Fuß getreten...zum Glück hat er jedes Mal gelacht. Ich vergaß alles um mich herum und hatte einfach nur Spaß. Tadeo ist ein echt toller Junge...

ich freue mich schon morgen auf die nächste Sitzung...auch wenn dann morgen das langweilige Kaffeekränzen gehalten wird!

bis dann

Meine Gesichtszüge verhärteten sich. Tito hatte recht... meine Mutter und sein Vater haben sich mal gekannt. Aber das heißt doch nicht, dass sie deswegen zusammen waren? War das früher nicht eine Verachtung, wenn man mit zwei Männern was hatte? 

Another LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt