Claire #23

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„Noch einmal", diktierte Monsieur Denaux. Ich saß mittlerweile blutüberströmt auf dem Sessel und Tadeo kniete sich ein fünftes Mal zu mir hinunter, um mir die Paste ins Gesicht zu schmieren. Der Schmerz breitete sich wieder auf meinem Gesicht aus und erreichte dann meine Augen. Warmes, dickes Blut floss meine Wangen hinunter und ich wand mich wieder unter dem Schmerz, den die Salbe meinen Augen zufügte. „Se montrer!", rief Monsieur Denaux zum zweiten Mal und diesmal tat sich etwas in meinem Körper, ich war voller Zorn. Meine Augen fühlten sich komisch an, schmerzen hatte ich zwar keine mehr, aber ich konnte viel schärfer sehen und es war ein ungewohntes Gefühl. „Was wollen sie?", fauchte ich hasserfüllt, Tadeo weichte mit großen Augen und murmelte: „Es hat geklappt!" Monsieur Denaux lief zögerlich auf mich zu und ich sprang schnell vom Sessel auf, damit ich nicht unterlegen war. „Was bist du?", fragte er mich und kam noch ein bisschen näher. In seiner Hand sah ich einen Degen aufblitzen. „Ihnen sage ich gar nichts", meine Stimme triefte voller Hass, doch Monsieur Denaux schien das nicht einzuschüchtern, denn er kam noch näher. Ich ging rückwärts, bis ich gegen eine Wand stoß. Er legte mir den Degen an den Hals und flüsterte im scharfen Ton: „Was bist du?" Ich nahm den Degen an der Klinge in die Hand und drückte ihn gegen den Hals von Monsieur Denaux. Danach sprang ich schnell über ihn hinweg und drehte ihn dann gewalttätig zu mir um. Mein Körper wusste was zu tun war, doch mein Verstand kam noch nicht ganz mit. Ich schmiss den Degen weg und ersetzte ihn gegen meinen Unterarm, den ich etwas fester gegen seine Pulsschlagader, die wie verrückt pulsierte. „Ich warne Sie! Zwingen Sie mich zu nichts und erst recht nicht zu meiner Offenbarung!" Ich ließ ihn abrupt los, sodass er taumelte und sich schnell von mir entfernte, dann fiel ich auf den Boden und mir wurde schwarz vor Augen.

Another LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt