Ich wurde von Chloe sanft geweckt und sie sagte mir dass ich mich fertig machen sollte. Benommen stand ich auf. Ich dachte an gestern Abend...an Mike. Und sofort schossen mir die Tränen in die Augen. Schnell blickte ich weg und nickte. Dann schwang ich mich aus dem Bett und zog mich mit zittrigen Händen an und schminkte mich. Schnell packte ich das Tagebuch meiner Mutter in meine Tasche und brachte schleppte meinen Koffer die Treppen hinunter. Hinter mir trug unser Butler das Geschenk von Fay, Mike und Liam. Und schon wieder dachte ich an ihn und meine Brust drohte zu platzen. Schnell lief ich weiter und stellte den Koffer in die Eingangshalle, lief dann wieder in mein Zimmer und holte den Rest.
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Im Flughafen wollte ich gerade mein Handy ausschalten, als es anfing zu vibrieren. Auf dem Display stand: ANRUF MICHI. Ich starrte eine Weile den Bildschirm an und entschied mich dann doch den Anruf anzunehmen. „hallo?", meine Stimme zitterte leicht und ich umklammerte krampfhaft den Hörer. „Claire? Hier ist Fay!", sagte sie leise, „ich hab nicht Lage zeit und du auch nicht, aber bitte vergiss das was Mike gestern zu dir gesagt hat! Er wollte nur, dass es dir nicht so schwer fällt zu gehen...und..." Fays Stimme brach ab und es knackste kurz am Handy, dann hörte ich Mikes verschlafene Stimme: „Claire! Gut dass ich dich noch einmal erreiche... Ich liebe dich... Egal was ich gestern gesagt habe... Trotzdem hoffe ich für dich, dass du jemand anderen kennen lernst und glücklich wirst... Ich bin nicht gut genug für dich!" Eine Stewardess kam auf mich zu und wies mir an in das Flugzeug zu steigen, da ich mittlerweile die letzte im Warteraum war. Ich bewegte mich langsam und flüsterte in den Hörer: „ich liebe dich auch, ich muss jetzt ins Flugzeug einsteigen... Machs gut... Ich schreib dir!" Dann legte ich auf und schaltete mein Handy aus. Die Stewardess machte hinter mir die Türen zu und ich lief zu Chloe, die mir schon zu winkte. Ich setzte mich neben sie und zog die Trennwand hoch. Dann machte ich es mir gemütlich, zog mir meine Jacke aus, fuhr meine Sitz in eine bequeme Position und angelte in meiner Tasche nach dem Brief von Mike. Vorsichtig öffnete ich ihn und faltete zittrig den Brief auseinander.
Liebe Claire,
Mit so etwas hätte ich echt nicht gerechnet... Ich dachte es bleibt für eine Weile so, bis du dir dann einen Mann suchst und ja, ich habe mir selbst dort einen funken Hoffnung gemacht. Jetzt bist du weg, obwohl ich noch so viel mit dir vorhatte...
Ich mir brannten die Tränen in den Augen und ich ließ es zu, dass sie sich heiße Wege durch mein Gesicht bahnten. Doch bevor ich weiter lesen konnte, klopfte jemand an meiner Trennwand und ich rief motzig: „was ist?" Eine Stewardess streckte ihren Kopf über die Trennwand: „wir fliegen gleich los und ich wollte sie darauf hinweisen, ihre Trennwand Hinrunde zu schieben und sich anzuschnallen." Schnell wischte ich mir die Tränen aus den Augen, schnallte mich an und sah zum Fenster hinaus. Vorsichtig tastete ich nach der Trennwand und schob sie hinunter, ohne meinen Blick vom Fenster schweifen zu lassen.
Langsam setzte sich das Flugzeug in bewegung und rollte sanft auf die Startbahn. "Hello Ladies and Gentlemen. This is your captain James Cooper. Now we fly from houston to paris. I hope you will enjoy your flight", krächzte es durch die Sprechanlage und ich wippte ungeduldig mit den Füßen auf und ab. Der Bildschirm vor mir flackerte auf und dort erschien das Video zu den Sicherheitsanweisungen. Als das Viedo gerade endete, rollten wir los. Gespannt starrte ich aus dem Fenster und sah den Flughafen an uns vorbei ziehen. Das bekannte Kribbeln machte sich in meinem Bauch selbstständig und ich wusste sofort, dass wir abgehoben sind. Die Bäume, Wiesen und Felder wurden immer kleiner, dann streiften wir schon die ersten Wolken und ehe ich mich versehen konnte, meldete sich der Kapitän wieder und verkündete, dass wir nun die gewünschte Flughöhe erreicht haben und wir uns nun abschnallen können. Sofort angelte ich nach der Trennwand und schob sie hinauf, dann schnallte ich mich ab und widmete mich wieder dem Brief. Schnell überflog ich die bereits gelesen Zeilen:
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Another Love
RomanceClaire... Ein ganz normales 16-jähriges Mädchen, wenn man davon absieht, dass sie eine Prinzessin ist, immer behütet wurde und keinen Kontakt zur Außenwelt hatte. Sechs Jahre nach dem Tod ihrer Mutter zieht sie mit ihrem Vater und deren neu Verlobte...