Claire #5

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Tut mir leid, dass ihr so lange auf das Kapitel warten musstet! Viel Spaß beim lesen.

Ich räusperte mich, um die unangenehme Stille zu durchbrechen und wand mich an Mike: „du hast gesagt, dass du mir auch etwas über dich erzählen willst..." Er nickte nachdenklich und fing an zu erzählen: „also... Meine Geschichte ist wahrscheinlich nicht einmal halb so spannend wie deine..." „ist doch egal!", ermutigte ich ihn und schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. „okay... Also wo fang ich an? Ich heiße Michael Neumann und lebe seit 9 Jahren hier in San Leon. Vorher lebte ich in Deutschland, daher auch mein Name... Meine Eltern beschlossen als ich 9 Jahre alt war, dass ich nun alt genug sei und sie sich endlich den Wunsch des Auswanderns erfüllen konnten. Seit dem lebe ich hier. Ich boxe seit 4 jähren, da es den Boxverein erst seit 4 Jahren gibt.", schließt er sein 'vorstellen' ab. Gerade als ich ihn noch etwas fragen wollte, wurde die Tür aufgerissen und ein etwas verdutzter Man mittleren Alters musterte mich. „hallo Christopher! Das", er zeigte auf mich, „ist meine kleine Prinzessin, Claire!" Ich sagte höflich hallo und blickte zuerst nicht was er meinte. Dann kam ihr der Geistesblitz und ich schlug ihm mit meiner Faust in seine Magengrube, als Christopher wieder gegangen war. Er krümmte sich vor Schmerz und stöhnte laut auf. Bevor er etwas sagen konnte, zischte ich ihm ins Ohr: „du hattest kein recht das zu sagen!" Er stammelte eine Entschuldigung, doch so impulsiv wie ich war stand ich einfach auf und rauschte aus dem Haus.

Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und ich rannte durch den schlammigen Boden zu dem Stall. Ich versuchte trotz der Eile Mirabelle ordentlich zu satteln und führte sie dann aus dem Stall. Dummerweise lief ich Mike direkt in die Arme. Er lief entschlossenen Schrittes weiter und blieb erst ein paar Zentimeter vor mir stehen. Ich spürte seinen schnellen Atem an meiner Stirn, er musste schnell gerannt sein, um mich noch zu erwischen. Sein Herz pochte so laut, dass ich es ebenfalls nicht überhören konnte. Er kam mit seiner Hand näher an mein Gesicht und wirkte doch nicht mehr so entschlossen. Als er seine Hand auf meiner Wange platziert hatte, kam er nun mit seinem Gesicht meinem gefährlich nahe. Er beugte sich so zu mir herunter, dass ich in seine wunderschönen Augen schauen musste. Dann legte er vorsichtig seine Stirn an meine und schaute mir noch intensiver in die Augen. Der Moment war zu magisch, zu kostbar, um ihn zu zerstören, also ließ ich ihn gewähren. Er grinste mich entschuldigend an:„ tut mir leid, ist aber doch nichts passiert!" Enttäuschung machte sich in mir breit. Was hatte ich naives Mädchen erwartet? Einen Kuss! Und dann so etwas! Ohne ein Wort zu sagen, ging Riss ich mich von ihm los und schwang mich auf Mirabelle. Er hatte wahrscheinlich nicht mit so etwas gerechnet, denn er schaute mir mit verwirrtem Blick hinterher. Was mich mit Genugtuung beobachtete. Übermütig warf ich ihm noch einen Handkuss zu und ritt dann den kürzeren Weg nachhause.

Schon von weiterem sah ich meinen Vater aufgebracht auf dem Hof herum rennen. Als er mich entdeckte lächelte er mir entgegen und die Anspannung schien von ihm zu fallen. Ich ritt gemächlich auf dem Hof und als ich ankam, hatte mein Vater wieder eine ernste Miene aufgesetzt und drehte sich gerade zum Schloss um. Ich ignorierte ihn und ritt zum Stall. John wartete schon im Stall auf mich und musterte mich verwirrt. Dann fragte er misstrauisch: „von wem sind denn die Klamotten? Und wo sind deine abgeblieben?" Och schaute an mir herunter und merkte, dass ich in der ganzen Eile immer noch die Ersatzklamotten trug, die mir Fay gab. Mit erröteten Wangen stammelte ich: „die habe ich mir mitgenommen... Ersatzklamotten falls es regnen würde... Ich hab sie mir dann noch dem Regen angezogen, damit ich... Heil nach Hause komme!" Er runzelte zwar immer noch die Stirn, schluckte aber anscheinend keine Lüge und widmete sich wieder seiner Arbeit. Ich kümmerte mich noch ein bisschen um Mirabelle und hing meinen Gedanken nach. „tschüss, John! Bis Bald", verabschiedete ich mich von ihm und erntete nur ein mürrisches nicken. Wieso war er heute nur so schlecht gelaunt? Im Schloss angekommen huschte ich schnell in mein Zimmer und zog mich um, nicht dass die anderen auch noch etwas bemerkten. Gerade als ich fertig war, klopfte es an meiner Tür und meine 'Zofe' Strecke den Kopf zur Tür herein. „Miss Claire! Ich muss sie jetzt fertig machen, heute haben sie ihre erste Tanzstunde!, fing sie an zu reden und ging im Schlepptau einer großen Kleiderhülle in mein Zimmer. Das Hattrick total vergessen! Heute war ja meine erste Tanzstunde, wo mir aber erst mal ein gutes Benehmen gelehrt werden würde.

Als ich in das Kleid gehüllt war, dass in der Kleiderhülle gesteckt hatte, sah ich mich im Spiegel an. Zuerst war ich erstaunt von mir selbst! Ich sah bezaubernd aus. Doch beim genaueren hinsehen, erkannte ich, dass ich somit nicht anders aussah, wie jede gewöhnliche Prinzessin, der es gut ging und die ihr Folk hungern lies. „stimmt etwas nicht?", fragte Sarah, meine 'Zofe', denn sieh hatte anscheinend meinen entgeisterten Blick gesehen. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf und fragte mürrisch: „können wir jetzt gehen?" Nachdem sie sich wieder gefasst hatte, nickte sie und führte mich in den großen Ballsaal. Dort angekommen sah ich schon meine Lehrer. Sie stellten sich als Olivia und Brian vor. Was mir sofort auffiel war ihre komische Kleidung, die übertrieben nach einer Königin aussah. Olivia fing an irgendeinen Takt vorzuzählen und Brian kam auf mich zu. Ich zuckte kurz zurück als er anfing zu Singen:

Eine Prinzessin speist mit Tafelsilber bloß

bei 'ner Prinzessin ist der Schuhschrank extra groß

Iss bei Tisch nie alles auf

Lass die Petersilie drauf

sei charmant doch distanziert und amüsiert.

eine Prinzessin zeigt sich selten nur pikiert

Mach deinen Hofknicks würdevoll

weich niemals ab vom Protokoll

präg es dir ein, denn das muss sein, damit's gelingt

Haltung ist wichtig, hier mein Rat:

Halt immer deinen Rücken grad

Denk beim Verbeugen dran zieh Handschuh' an und wink

streck die Brust raus

zieh den Bauch ein

spreitz den Finger ab

Heb das Kinn an

dreh den Kopf ganz langsam hin und her

Du musst schreiten, huldvoll blicken

immer lächeln, gnädig nicken

Ist dein Herz auch mal von Kummer schwer,

wen schert's?

Bei 'ner Prinzessin passt das Kleid stehts zur Frisur

Eine Prinzessin ist im Dienst rund um die Uhr

Wirst du gemalt blick geradeaus

geh' nie alleine aus dem Haus

pflege die Kunst der leichten Konversation.

Sei immer höflich, niemals roh

Üb jeden Tag an Cembalo

sing unbeschwert, doch wenn man's hört dann triff den Ton, Ton, Ton.

Ich sah ihn perplex an und er meinte nur bescheiden: „das wäre dann alles! Lass es uns gleich ausprobieren!" Ich übte den ganzen restlichen Tag und versuchte alles richtig zu machen. Am Ende strahlten Olivia und Iran übers ganze Gesicht und Olivia meinte entzückt: „aus dir wird einmal eine richtige Prinzessin!" Ich lächelte sie dankbar an und wurde schon von Sarah aus dem Raum gezogen. Nicht einmal zeit zum verabschieden hatte ich!

Another LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt