Another Love

Fay #1

Hey Leute! Das ist jetzt mein zweites Kapitel! Ich schreibe meine Kapitel immer abwechselnd aus Claires und Fays Sicht. Ich hoffe, dass es euch gefällt!

Viel Spaß beim Lesen, Kate

Ich kam gerade vom Training und ging um das kleine Haus des Boxvereins. Auf einmal sah ich ein Pferd, dass an dem Zaun, des Vorgartens vom Boxverein, angebunden war. Ich suchte nach dem Besitzer und erkannte am Fenster des Boxvereins ein Mädchen. Ich lief auf sie zu, doch leider trat ich auf einen trockenen Ast, woraufhin das Mädchen sich mit angstgeweiteten Augen umsah. Als sie dann mich erblickte, rannte sie schnell zu dem Pferd, sprang auf und galoppierte davon. Ich rannte ein paar Meter hinter ihr her und rief, dass sie stehen bleiben soll, doch sie schaute nicht einmal zurück. Mike, mein bester Kumpel, rannte auf mich zu und fragte verwirrt: „Wer war das?“ „Du hast sie noch gesehen? Keine Ahnung, aber sie hat durch das Fenster geschaut, als ich heraus kam. Ich wollte sie gerade fragen, was sie hier machte, aber sie sprang auf ihr Pferd und galoppierte davon“, erzählte ich und zuckte mit den Schultern. Wir gingen zurück zum Boxverein und unterhielten uns über das komische Mädchen. Plötzlich schnitt Mike mir den Weg ab und blieb abrupt vor mir stehen. „Was soll…“, fing ich an zu fluchen, weil ich in ihn hinein gerannt war, doch er unterbrach mich: „Schau mal!“, er hielt einen Stofffetzten von dem blaufarbenen T-Shirt des Mädchens hoch, „hat sie das etwa verloren?“ Ich nahm ihn den Fetzten weg und untersuchte ihn genau. „Hier ist eine Aufschrift aufgedruckt!“, kommentierte ich und las den Namen vor: „Claire…“ „Das ist wohl ihr Name“, mutmaßigte Mike. Ich schaute auf meine Uhr und erschrak! „Scheiße, es ist schon 12 Uhr! Ich komme zu spät nach Hause!“, ich rannte los, „Tschüss Mike!“ Er rief mir noch etwas hinter her, doch ich verstand es nicht mehr.

Zuhause angekommen zog ich mich schnell um, wusch mir die Hände und kam in die Küche. „Hey Mommy! Sorry, dass ich zu spät komme, aber…“, fing ich an, doch meine Mommy unterbrach mich: „Deine Ausrede kannst du uns später am Tisch erzählen“, sie drückte mir eine Schüssel Kartoffel in die Hand, „jetzt schnippelst du die Kartoffeln!“ Ich gehorchte und schnippelte die Kartoffeln, derweil dachte ich über das komische Mädchen nach. Sie hatte ein Pferd, vielleicht war es aus einem Stall, es konnte aber auch ihr eigenes sein, schließlich harmonierten sie perfekt miteinander. Reiten konnte sie auf jeden Fall sehr gut. Sie ist ohne Sattel galoppiert… und wie! Wunderschön sah das aus! Sonst war sie eigentlich auch schön, aber ich habe ihr Gesicht nicht mehr in Erinnerung, weil sie sich nur einmal zu mir umgedreht hatte.

Nach dem Mittagessen putzte ich mein Zimmer und pflegte das kleine Beet vor unserem Haus. Heute Abend grillte das kleine Dort gemeinsam und meine Mutter bereitete schon ein wenig dafür vor. Ich traf mich schon früher mit den anderen vom Boxverein, weil wir uns um das Feuer kümmern sollten. Ich lief extra früher los, weil ich hoffte alleine auf Liam zu treffen. Als ich um die Ecke bog, hörte ich schon die Stimmen von Mike und Liam. Ich seufzte innerlich, lief dann aber fröhlich gelaunt auf die beiden zu. Sie waren gerade in ein Gespräch vertieft. Da ich den Namen Claire und komische Mädchen hörte, vermutete ich, dass es um das Mädchen von vorher ging. „Ihr redet wieder über das Mädchen?“, fragte ich neugierig. Mike schaute auf und grinste mich dumm an: „Gib es zu! Dich beschäftigt es auch!“ Ich nickte nachdenklich: „Ich frage mich nur, was sie hier wollte“ Mike zuckte die Schultern und stocherte weiter im Feuer herum: „Ich denke, dass sie nur neugierig war.“, dann sah er mich verwirrt an, „Hä? Aber wenn sie hier aus der Gegend kommt, müsste sie doch eigentlich unseren Boxverein kennen… Naja, vielleicht kommt sie ja irgendwann wieder und wir können sie fragen.“  

Beim Essen, dachte ich nicht mehr an Claire, das komische Mädchen, sondern unterhielt mich mit Mike und Liam. Als ich Liam zwischendurch einen Blick zuwarf, sah er mir direkt in die Augen und mein ganzer Körper kribbelte. „So, war echt ein leckeres Essen! Ich pack es jetzt, Leute“, sagte Mike in die Runde und verabschiedete sich von allen. Über Liam und mir breitete sich eine unangenehme Stille aus, um diese Stille zu unterbrechen fragte ich: „Wie läuft es bei dir mim Boxen?“ Er lächelte verlegen und antwortete: „Alles gut. Ich werde immer besser“, seine Augen blitzten mich an, „und bei dir?“ „Auch alles gut“, hauchte ich. Er lachte leise: „Na dann!“ Das Schweigen ging weiter, bis meine Mutter mich rief, weil wir nach Hause gehen würden. Ich schaute wahrscheinlich ziemlich gequält, denn Liam meinte: „Schau nicht so, morgen sehen wir uns alle wieder! Bis dann“ Innerlich sank meine Stimmung noch mehr, er hat wirklich morgen sehen wir uns ALLE wieder gesagt! Äußerlich ließ ich mir aber nichts anmerken und murmelte: „Ja… dann bis morgen, Liam.“

Als ich in meinem Zimmer auf meinem Bett lag, dachte ich über den Tag nach. Eigentlich war er wie jeder andere, doch irgendwas war heute anders. Klar, Claire, das komischen Mädchen, war hier gewesen, aber das meinte ich gar nicht. Liam war anders gewesen… Ich sollte ihn mir sowieso aus dem Kopf schlagen, schließlich war er bestimmt schon älter als Mike und der war schon 17. Ich war doch erst 14! Oh man! Wieso spielt das Alter bei allem eine Rolle? Auf einmal überkam mich ein Welle der Müdigkeit und ich gähnte herzhaft. „Da ist aber jemand müde“, flüsterte meine Mommy, die gerade den Kopf zur Tür hineinstreckte. „Ja, gute Nacht. Schlaf gut, Mommy“, flüsterte ich zurück. Bevor meine Mommy die Tür schloss, sagte sie: „Ja, gute Nacht. Schlaf auch gut.“ Ich drehte mich um und versank sofort im Tiefschlaf.