Kairo's Sicht
*Flashback *
"Sarana wach auf.", eine liebliche Stimme weckte mich aus meinen Schlaf. Es war viel zu hell. "Wir müssen los. Sora wird schon ungeduldig. Beeil dich, schnell.", sagte sie. Ich riss meine Augen auf und sprang aus dem Bett. Schnell war ich nur Klamotten über und schwang eine M4A1 über die Schulter, steckte mir zwei 5mm an die Seiten und steckte mir kleine Messer in die Stiefel. Zum Schluss zog ich mir meine Schussweste an. Und so lief ich aus dem Raum. Alle hatten sich bereits außen versammelt. Ich stellte mich zu Asuna und Sora nach vorn. "Lasst uns los.", sagte Sora in einem genervten Ton. Ich senkte den Kopf. Ein weiteres Mal kam ich zu spät. Eine Mafia hatte uns den Krieg erklärt und so zogen wir in den Kampf. Alle setzten sich in die Autos. Ich hatte zwar noch nicht meine Prüfung bestanden, jedoch brauchten wir jeden den es gab.
Wir kamen an einem leerstehenden Viertel an. Überall standen leerstehende, riesige Gebäude mit den verschiedensten Möglichkeiten zum Verstecken. Wir kamen dort an und stiegen aus. Sofort ging der erste Trupp los und machte sich auf die Suche nach der anderen Mafia. Der zweiter Trupp folgte dem ersten nach wenigen Augenblicken. Und dann volgten drei weiter Trupps. Und zu guter letzt kam mein Trupp. Es waren bereits Schüsse zu hören. Wir beeilen uns um Unterstützung zu geben. Auf dem Weg sahen wir viele Tote aus der anderen Mafia rumliegen, jedoch erkannte ich auch ein paar wenige Gesichter von unseren Leuten. Zwei Typen aus Trupp eins waren bereits dabei, unsere verletzten Männer aus der Kampfszene zu ziehen. Mir kam fast die Kotze hoch. Ich behielt mich aber unter Kontrolle und folgte meinem Trupp unbeirrt weiter. Immer mehr Schüsse fielen. Es war schon ein Wunder, dass die Bullen noch nicht aufgekreuzt sind. Besonders nicht die aus dem Teil des organisierten Verbrechens.
Nun liefen wir in das größte Gebäude was ziemlich zentral im Viertel stand. Es gab viele Deckungen und Verstecke. Ich sah einige bereits am Boden liegen. Dieses Gebäude war wie ein Labyrinth aufgebaut. Überall Gänge und Kisten und viel Schrott. Unser Truppenfüher ließ uns ausschwärmen und so teilten wir uns. Ich ging zusammen mit einem Typen mit und ich kannte ihn nicht mal. Das war aber in diesem Moment egal. Der Staub flog überall in der trockenen Luft und es gelang kaum Sonnenlicht durch die Scheiben. An einer Ecke gingen wir in Deckung. Der Typ spähte vorsichtig um die Ecke und sofort wurde geschossen. Schnell zogen wir uns zurück. Die Typen aus der anderen Mafia liefen uns hinterher. Das Adrenalin schoss durch meine Adern und ließ jeden meiner fünf Sinne auf Hochtouren laufen. Jedes meiner Haare stellte sich auf und mein Atem flachte ab.
Dann kam ein Schuss und der Typ vor mir ging zu Boden. Ich schoss in die Richtung, aus der der vorherige Schuss kam. Dann lief ich weiter und zog den Typen hinter mir her. Hinter einer geschützten Ecke blieb ich stehen. Die Kugel war durch sein Bein durchgeschossen. "Glatter Durschuss, zum Glück.", erleichtert ließ ich meinen Atem aus den Lungen. Ich riss den unteren Teil meines Shirts ab und Band ihn stramm kurz über die Wunde. "Lass das da dran. Es lindert die Blutung etwas.", sagte ich zu ihm und er nickte. Ich knotete es so fest ich konnte. "In Ordnung. Stütz dich bei mir ab. Ich trag dich raus. Ich will nicht das Risiko eingehen, dass eine Arterie getroffen wurde.", sagte ich und er nickte einfach. Sein schmerzverzerrtes Gesicht blickte in meines. Er schien vielleicht gerade mal zwanzig zu sein. " Wie heißt du? ", fragte er mich. " Unwichtig, lass uns erstmal hier rauskommen.", sagte ich. Er stimmte mir mit einem Nicken zu.
Ich nahm ihn also über die Schulter und stützte ihn so. Er stöhnte vor Schmerz auf. Zusammen liefen wir zum schnellstmögliche Ausgang. Dort fand ich einen aus dem Gegnerteam. Ich schoss auf ihn und er ging sofort zu Boden. Die Kugel traf seinen Kopf. Somit habe ich meinen ersten Mord begangen. Ich ignorierte die aufsteigende Angst und auch das Gewissen was sich meldete. Zwei Männer kamen auf mich zu und nahmen mir den Typen ab. "Ich bin übrigens Noah. Kann ich dich wieder sehen?", fragte er. Ich zuckte die Schultern. Er lachte kurz auf, doch dann wurde es von einem schmerzhaften Zischen ersetzt. Ich rannte zurück in das staubige Gebäude. Der Schweiß lief mir in Strähnen die Stirn runter und mein Shirt war nur noch zur Hälfte da. Meine Haare hingen mir teils im Gesicht und nerven ein wenig.
Ich schoss mir den Weg frei und kam schlussendlich in einen Raum. Ich schlich mich leise zu einen der großen Kisten ran und kniete mich hinter sie. Es waren zwei weitere Personen im Raum. "Es ist deine Schuld. Du hast sie mir weggenommen du kleiner Hurensohn. Es wäre alles nie passiert. Aber du hast es getan und deswegen musst du sterben." sagte die eine Stimme. "Du hast sie verlassen. Sie wurde von dir verlassen. Ich wusste ja nicht, dass sie von dir ist. Wie auch? Du hättest ja auch mal was sagen können.", sagte die andere Stimme, die sich sehr stark nach Sora anhörte. "Du hast sie mir entrissen du kleines Arschloch. Stirb!", schrie die Stimme. Sofort kam ich aus meinem Versteck und schoss auf die Person. Geschockt guckt sie mir in die Augen. "Anne.", sagte er leise. Dann lief Blut aus seinem Mund und er stürzte auf den Boden. Schwer atmend stand ich dort und schaute geschockt auf die Person auf den Boden. Mein Körper wagte es nicht sich zu bewegen. Doch dann ging auch ich auf die Knie. "Warum hat er das gesagt?", fragte ich. "WIESO HAB ICH GEFRAGT!", schrie ich zu Sora. Er kam langsam auf mich zu. "Er war dein Onkel. Als dein Vater starb, setzte er dich auf die Straße.", sagte er ruhig.
Mein Onkel? Ich hatte eine Familie? Warum wurde mir all dies verschwiegen? Eine einzelne Träne verließ mein Auge. Wieso? Dann wurde alles schwarz.
Ich wusste nicht wie ich her kam aber ich lag auf meinem Bett. Vereinzelt wurden meine Wunden verbunden oder kleinere versorgt. Das Licht viel in mein Zimmer und ich blinzelte dagegen. Ich hatte Menschen umgebracht, viele Menschen. Menschen, die vielleicht nicht wussten, dass sie sterben würden. Menschen die Familie hatten. Menschen, die ich nicht mal kannte. Ich wollte schreien, doch der Schrei blieb in meiner Kehle stecken und traute sich nicht rauszukommen. Ich stand auf und zog mir Klamotten über meine nackte Haut. Ich ging in das Krankenzimmer. Dort auf einer Liege lag Noah. Ich trat auf ihn zu. "Hi, wie geht es dir?", fragte ich und war selbst von meiner kalten Stimme erschrocken. Er schaute mich an. "Hi, geht so. Sie meinten, dass du mein Leben gerettet hättest. Ich wollte Danke sagen.", meinte er schüchtern. Ich nickte nur. "Ist bei dir alles okay?", fragte er in einer besorgten Stimme. Ich zuckte die Schulter. Er hob die Hand und legte sie auf meine Wange. Ich zuckte kurz zusammen. Er wischte mit seinem Daumen über meine Wange und fing eine Träne auf. Ich starrte ihn an. So etwas hatte ich noch nie gefühlt. Etwas zuckte in mir und die Stelle fing an zu kribbeln. "Ich hoffe es wird bald besser.", sagte er mit einem Lächeln. Dann setzte er sich auf und schaute mir in die Augen. Seine Augen sahen aus wie die schönsten Bernsteine. Sie leuchteten so schön. "Wie heißt du?", fragte er erwartungsvoll. "S-Sarana.", erwiderte ich schüchtern. "Sarana, schöner Name.", lächelte er. Mein Name klang plötzlich so unglaublich schön. "Lass uns hier verschwinden.", flüsterte er. Ich schüttelte den Kopf. Fragend schaute er mich an. Ich deutete auf sein Bein. "Ich durfte gehen. Ich hab nur auf dich gewartet.", sagte er daraufhin. Ich nickte verständlich und stand auf. Er schlang einen Arm um meine Schulter und stützte sich auf mich. Ich schlang einen Arm um seine Hüfte. Er lächelte daraufhin. Er gab an wo wir hingingen.
Zusammen liefen wir in sein Zimmer." Wie alt bist du eigentlich?", die Fargerei nahm kein Ende. "Werde bald siebzehn. Was ist mit dir?", stellte ich die Gegenfrage. "Neunzehn. Bald zwanzig. Ich werde voll alt", lachte er. Ich lächelte auch ein wenig. "Seit Wann bist du hier?", ich fühlte mich wie in einem Verhör. "Naja, fast sechs Jahre.", monoton antwortete ich und schaute in der Gegend rum. Plötzlich blieb er stehen. "So früh, warum das denn?", fragte er. "Lange Geschichte.", sagte ich.
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Codename City
Teen FictionMehrere Personen, verschiedene Geschichten und eine Person die sie verbindet. Die ganze Truppe kommt aus aller Welt und ist aus den verschiedensten Gründen kriminell geworden. Manche freiwillig, manche unfreiwillig. Nun befinden sie sich unfreiwill...