13.Kapitel

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Kairo's Sicht

Mein Wecker klingelte. Es war noch relativ früh. Ich stellte den Wecker ab und setzte mich auf. Halb verschlafen trödelte ich in mein Bad und wusch mein Gesicht. Danach machte ich mich fertig und zog meine Maske übers Gesicht. Ich verließ mein Zimmer und ging auf direktem Weg in mein Büro. Fast alle lichter waren ausgeschaltet. Die Gänge wurden nur von einem leichten Flimmern beschienen. Es war ruhig, zu ruhig. Man konnte nur meine Schritte hören. Vorsichtig öffnete ich die Tür. Mein Puls erhöhte sich. Mein Herz pochte hart in meiner Brust und drohte auszubrechen. Auf dem Stuhl meines Vaters saß eine für mich fremde Person und schaute mich eindringlich an. "Hallo, 'Boss'" sagte er wobei man nicht den Sarkasmus in seiner Stimme überhören konnte. "Ich glaube wir hatten noch nicht das Vergnügen. Aber das ist mir im Moment egal. Ich möchte mit dir über ein ernstes Thema sprechen." fuhr der Typ fort.

"Runter von dem Stuhl." zischte ich ihm entgegen. Langsam sah man die Sonne durch das Fenster aufgehen. Die eine Gesichtshälfte wurde von ihm beschienen. Er lächelte gehässig, hob abwehrend die Hände und erhob sich vom Stuhl. Langsam ging er um den Schreibtisch rum und stellte sich direkt vor mich hin. Er war größer als ich und schaute von oben auf mich herab. Er schaute mir eindringlich in die Augen. Ein leises Lachen verließ seinen Mund. "Hübsche Augen. Die hast du aber nicht von Sora oder Asuna." lächelnd aber gehässig beugte er sich ein bisschen runter um mit mir auf einer Höhe zu sein. Ich schaute ihn ein letztes Mal genervt und skeptisch an, doch dann ging ich einfach an seiner Schulter vorbei zum Stuhl und setzte mich drauf. Er hatte sich mittlerweile wieder ordentlich hingestellt. "Was willst du?" fragte ich ihn. "Ich frage mich, ob du wirklich ein Boss bist und ob dieser Posten dir wirklich zusteht. Ich mein du bist nicht m'a mit Sora verwand. Und du bist eine Frau und hast keinen Partner. Ich weiß nicht ob du den Posten wirklich verdienst."meinte er und guckte sehr provozierend zu mir rüber. Ich konnte ihn verstehen aber ich glaubte nicht, dass es wirklich seine Meinung war. Ich glaubte nicht, dass er hinter diesen Fragen steckte.

"Okay, kann ich verstehen. Aber Sora hat mich als Tochter angesehen. Er wusste was er tat. Und ich glaube nicht, dass du Sora anzweifeln wirst." Ich lehnte mich nach vorn und stützte meine Ellenbogen am Tisch ab. Nun schaute er mich erschrocken an. Wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet oder er ist noch nicht so lange hier, sonst wüsste er, dass ich angesehene Tochter des Bosses bin. Er senkte den Kopf. "Tut mir leid, dass wusste ich nicht." meinte er kleinlaut. Ich nickte, "Ich weiß, sonst wüsstest du so etwas. Wer ist für diese Fragen verantwortlich?" fragte ich streng. Er sah mich wieder an, jedoch schüttelte er den Kopf. Eins muss ich ihm ja lassen, loyal ist er. Auch wenn ihm was verschwiegen wurde. "Okay, aber Yamato kannst du zu mir schicken oder?" fragte ich und er nickte sofort. Er drehte sich einmal um seine eigene Achse und verließ das Büro.

Ich atmete einmal tief durch. Wer hat es geschafft so ein Chaos anzurichten und das auch noch am frühen Morgen. Ich sah auf als mit einem Ruck die Tür geöffnet wurde und Yamato herein kam. "Ich soll mit dir sprechen, Boss. Draußen vorm Büro stehen Männer die mich mitnehmen werden und ich rede dann mit dem, der das alles angezettelt hat. Und er-", ich unterbrach ihn. "Wer ist es? Sag schon, wer ist es? Wer verdirbt mir meinen Morgen?" ich zitterte vor Wut. "Es ist Andrew. Er ist eifersüchtig, weil er auch ein Ziehsohn von Sora war. Nur er hat voreilige Entscheidungen getroffen und war sehr ungeduldig. Außerdem war er Egoistisch und viel zu Stolz. Und an seiner Kampfkunst muss er auch immer noch sehr arbeiten. Deswegen hat Sora dich gewählt und nicht ihn. Er ist aber älter als du und ein Mann, deswegen denkt er du bist nicht würdig Boss zu sein." erklärte er mir und schien selbst Verachtung für ihn zu empfinden." Er denkt immer, er kann alles besser und ist der Größte. Selbst Sensei Atako hat sich einmal geweigert ihn weiter zu trainieren, weil Andrew meinte er hätte die Aufnahmeprüfung bestanden. Er hat nach einer Waffe gegriffen und er hat ihn bedroht, weil er sagte er hat die Prüfung geschafft. Er ist ein egoistisches kleines Arschloch." nun war ich nicht die einzige die vor Wut zitterte." Alles klar. Sag ihm ich sehe ihn im Ring im Trainingsraum. Ich werde ihm beweisen, dass ich würdig bin Boss zu sein. Jedoch wird der Kampf ohne Waffen stattfinden. Oh und hol den Arzt gleich mit, falls jemand verletzt wird. " sagte ich. Er nickte sofort und ging aus dem Raum. Ich vernahm noch ein: "Ich kann selbst laufen ihr Dummvögel." Ich musste schmunzeln. Doch ich riss mich zusammen, denn ich werde gleich beweisen müssen, ob ich würdig bin. Und das bin ich definitiv.

Zurück in meinem Zimmer zog ich meine Sportsachen an und sicherheitshalber steckte ich mir noch ein kleines Einklappbares Messer in den Schuh. Dann steckte ich mir meine Haare nach hinten, damit sie nicht nervten und zum Schluss setzte ich meine Maske auf. Noch einmal atmete ich tief durch. Dann trat ich aus meinem Zimmer. Immer noch Stille, jedoch standen jetzt zwei gut gebaute Typen vor mir. "Ihr seid jetzt also meine Babysitter. Lasst uns loslegen." meinte ich schnippisch. Wir setzten uns also in Bewegung. Es schien als würden wir in Zeitlupe laufen. Ich und zwei Kühlschränke hinter mir. Darauf hatte ich eigentlich keine Lust aber was soll's. Als wir eintraten hörte das Gemurmel auf und alle schauten mich an. Sie machten den Weg frei bis zur Mitte wo ein muskulöser Mann, ungefähr in meinem Alter, stand und mich provozierend ansah. Er reckte sein Kinn in die Höhe und nahm eine stabile Stellung an. "Herzlich willkommen, 'Boss'" seine Stimme triefte vor Sarkasmus. Ich trat vor ihn und schaute ihn an. Ich konnte seinen Stolz und seinen Egoismus beinah riechen. Es stank so sehr nach Seiner Arroganz und sie füllte den ganzen Raum. "Lass uns anfangen." sagte ich. Ich war es langsam leid, dass jeder auf mich herab schaute als wäre ich Dreck oder ich wäre es nicht wert.

Wir standen uns jetzt direkt gegenüber. Von außen drang gejole. Aus dem Augenwinkel vernahm ich meine beiden Senseis. Andrew vor mir wahrscheinlich auch, denn er versteift sich. Das war ein Vorteil für mich. Wenn er sich nicht lockerte, wäre er nicht so beweglich und wenn er angespannt ist, hat er keine Konzentration. Ich ging in meine Haltung, in der ich mein Gleichgewicht und meine Bewegungsfreiheit ausgeglichen ist. Meine Augen waren geschlossen und ich blendet alle anderen, außer Andrew und mich, aus. Dann öffnete ich sie wieder und wartete geduldig auf seinen ersten Angriff, der auch sofort eintraf. Er schnellte nach vorn und holte die Faust aus um mich im Gesicht zu treffen. Ich senkte meinen Oberkörper und meinen Kopf und landete einen Treffer in seiner Magengrube und dann einen Sightkick in die andere Seite. Er stöhnte und viel nach hinten. Nach wenigen Sekunden schoss er wieder auf mich zu. Wieder mit seiner gleichen Angriffsmethode. Wieder meine gleiche Reaktion jedoch bemerkte ich nicht sein Knie was meinen Oberkörper traf. Ich viel nach hinten, rollte mich ab und landete auf den Knien, abgestützt auf meinen Händen. Beinah wäre mir meine Maske abgeflogen. Ich setzte die Maske wieder auf ihren richtigen Platz und diesmal schnellte ich nach vorn. Mit präzisen Tritten und Schlägen brachte ich ihn zum bluten. Er verschnaufte kurz und griff mich auch wieder an. Ich hatte ihn da wo ich wollte. Ich hab seine Wut geweckt. Sein Stolz wurde verletzt, indem er von einer Frau beinah zusammengeschlagen wurde. Ich wollte ihn aber fertig machen. Also wurden meine Schläge immer schneller und noch präziser. Ich traf genau die Punkte die ich wollte. Zum Schluss schlug ich ihn mit voller Kraft und einem Schrei seine Schläfe und er ging zu bewusstlos zu Boden. Völlig aus der Pust beugte ich mich über ihn. Dann drehte ich mich zu den Anderen um.

"Niemals wieder wird mich irgendjemand hier anzweifeln. Bekommt das in eure Köpfe rein. Sora hat mich ausgewählt und das nicht umsonst. Ich bin bereit hierfür. Ich hatte mehrere Jahre zu üben. Steven McCurt hat meine Mutter umgebracht. Den Kampf werden wir gewinnen und ich werde euch führen und euch unterstützen. Wir werden das gemeinsam durchstehen. Aber das schaffen wir nicht, wenn ihr mich anzweifelt oder ihr sogar einen f*cking Aufstand anzettelt. So werden wir das niemals schaffen. Wir werden für einander kämpfen und jeder wird zu jedem stehen. Habt ihr das verstanden?! " völlig aus der Puste schrie ich durch den Raum. Es herrschte mal wieder absolute Stille. Niemand sagte etwas. Dann vernahm ich ein Nicken und vieles Ja's. "Nochmal, aber ordentlich." schrie ich. Ein einvernehmliches Ja durchfuhr den Raum. "Dann los. Einer muss den Kerl hier verarzten und ihr anderen macht euch an eure Arbeit." schrie ich ein letztes Mal. Sofort fing das Gedränge an. Auch ich verließ völlig erschöpft den Raum und ging in mein Zimmer unter die Dusche. Ich stank wie ein Schwein. Das war echt knapp heute.

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