Codename City

23.Kapitel

Kairo's Sicht

Venedig stellte sich zu meiner rechten Seite und die anderen stellten sich hinter mich und einer stellte sich noch links von mir. So gingen wir in das viel zu trockene und dunkle Gebäude hinein. Einer der drei zusätzlichen fing dann hinter mir, ich glaube Skip hieß er, zu reden an. "Was passiert jetzt hier?" fragte er. Wie unprofessionell ist das denn bitte?! Wir machen uns gerade auf den Weg zu unserem Gegner und die hinter mir fangen ein Kaffeekränzchen an. Eine leichte Wut überkam mich aber ich durfte mich jetzt nicht aufregen. "Halt die Klappe verdammt nochmal. Dein einziger Job ist es auf den Boss aufzupassen. Der Rest hat dich nicht zu interessieren. Konzentriere dich und mach deinen Job." sagte der Typ, der Jo oder so heißt, zu ihm. "Ich weiß, aber ich bin so aufgeregt." sagte Skip. Was hatte sich Venedig bitte für Männer ausgesucht? Und dann merkte ich, wie ich angestarrt wurde. Das kann ja nur gut gehen, oder?

Wir Bogen um die Ecke und da kamen uns Steven und seine Hündchen ins Blickfeld. Ich spannte mich an als ich sah, dass er zwei mehr mitgenommen hatte als ich. Aber ich musste jetzt ruhig bleiben. "Wir schaffen das schon Kairo. Versuch ruhig zu bleiben." versuchte Venedig mich zu beruhigen. Ich nickte und sah zielstrebig geradeaus. Mit genügend Abstand blieben wir stehen. Die Sonne des Abend schien durch die Fenster und ließ seine Visage erhellen. So sah er noch ganz okay aus. Aber irgendetwas an ihm störte mich und ich wusste nicht was. "Wenn das nicht mal die berühmt berüchtigte Kairo ist." sagte er spöttisch. Genervt stöhnte ich auf. "Lass uns doch gleich mit den wichtigen Dingen anfangen. Ich hab nicht viel Zeit.", "Ich habe alle Zeit der Welt, also lass uns anfangen." McCurt schaute spöttisch und hochnäsig zu uns rüber. Ein Hauch von Hinterhältigkeit, der trotzdem sehr gut zu sehen war, hing in seiner Ausstrahlung. Venedig zog neben mir scharf die Luft ein und wartete aufmerksam auf meine Reaktion.

"Du wolltest doch etwas von mir. Ich glaube du wolltest deinen tollen Auftragsmörder zurück. Oder hab ich da etwas falsch verstanden?" Ich merkte, dass irgendwas nicht stimmt. Auch Venedig schien es zu merken. "Ach den, ja stimmt." er lachte kurz so auf, als wäre ihm erst in diesem Moment eingefallen, dass er Zayn geschickt hatte. "Den könnte ich gut gebrauchen. Du kannst ihn mir also wieder geben." sagte er und wartete geduldig. Ich musste kurz aufmachen. Er war so komisch und hatte komische Erwartungen an mich. "Was bekomme ich denn dafür, wenn ich es tue?" fragte ich. "Ich weiß nicht. Einen schnellen Tod? Sucht es euch aus. Was könntest du von mir wollen?", "Naja, zum Beispiel den Einsatz um einen Krieg zu verhindern. Wenn ich nicht einverstanden bin, können wir uns immer noch gegenseitig abschlachten." Bei diesen Worten guckte mich Skip verdutzt an.

"Oh, da ist aber jemand mutig. Ich habe keine Einsatz, nein. Ich habe nur eine kleine Bitte." sagte er. "Und die wäre?" Nach einer kleinen Pause antwortete er. "Ich habe andere Pläne als..." mit einer Handbewegung zeigte er auf unsere Gruppe, "... Ihr. Ich möchte mächtigster Mann in New York werden und nicht bloß Zuhälter. Es wäre also schön wenn du gehst. Du bist doch sowieso all dem hier..." er zeigte zwischen uns und dann auf seine Leute, "... Nicht ansatzweise gewachsen. Sei ehrlich." Bei diesen Worten musste ich kurzerhand anfangen laut loszulachen.

"Genau, so weit kommt es noch. Tut mir leid aber du hast keine Ahnung von mir. Du kennst nicht mal meinen richtigen Namen, Steven. Also bitte, lass deine überflüssigen Kommentare gut sein, okay?! Außerdem möchte ich deine..." Ich zeigte auf seine Gruppe um ihn nachzuäffen. "... Krabbelgruppe nicht verletzten. Es kann dann ja schlimm für mich enden. Und der mächtigste Mann war die letzten Jahre mein Vorgänger. Aber den hast du ja umgebracht. Zwar sehr stillos aber naja. Oh und bevor er starb hat er mir alles überlassen. Tut mir leid aber dieses Affentheater hier ist reine Zeitverschwendung." sagte ich und schaute ihn nochmal skeptisch an.

"Das hat mich jetzt echt verletzt." mit einer Handbewegung fasste er sich ans Herz, welches wahrscheinlich schon an den Teufel verschenkt wurde. Doch dann wechselte sein Gesicht von spaßig zu ernsthaft. "Pass mal auf Sakura-Schätzchen. Entweder du gibst mir Zayn zurück oder du gehst drauf." langsam wurde er wütend. "Sicher nicht. Wir hatten schon so viel Spaß zusammen und möchte meinen kleinen Besitz noch noch nicht wieder geben. Aber was kann man denn sonst machen?" fragte ich rethorisch und tat so als würde ich überlegen. "Ah ich hab eine Idee. Ich gebe dir dein Leben und ich gehe nach Hause. Wie wäre es denn damit?!" sagte ich und drehte mich um. "Sollten wir ihm nicht Zayn geben, damit er Spitzel sein kann." fragte Venedig überlegend. "Passt schon. Ich hab einen Plan und ich glaube er wird aufgehen." sagte ich. "Das wäre gut. Also los." erwiderte Venedig.

Wir gingen also wieder zusammen aus der Halle. Steven schrie uns noch hinterher, tat aber nicht gerade viel um uns aufzuhalten. Als wir draußen ankamen zog ich die frische Luft einmal ordentlich in meine Lungen und die trockene Luft wurde von der frischen Luft ausgetauscht. "Venedig, Skip, ich muss mit euch kurz reden." Wir stellten uns etwas abseits von den anderen hin. "Was ist los?", beide waren gespannt auf die Anweisung. "Wenn Skip nächstes Mal in einem Einsatz ist, bitte ich um Professionalität. Dein Verhalten heute war wirklich unangemessen. Aber es ist dein Mann. Also pass auf, dass er keine Scheiße baut." sagte ich streng zu Venedig mit leichter Wut in der Stimme. "Es tut mir leid. Ich war noch nur noch nie bei einem so großen und vor allem wichtigen Auftrag dabei." leicht eingeschüchtert ließ Skip den Kopf hängen. "Das ist mir egal. Bei einem Einsatz ist man ruhig wenn man nicht an der Reihe ist." sagte ich. "Ja Boss, es wird nicht wieder vorkommen." entschuldigte er sich. Ich nickte und ging mit schnellen Schritten zu meinem Auto. Leicht Sauer setzte ich mich hinter das Lenkrad und machte mich auf den Weg um Austin abzuholen.

Kurz nachdem ich losgefahren war, klingelte mein Handy. Ich nahm ab. "Hallo?! " fragte ich durch die Freisprechanlage. "Hier ist Rima. Es gab einen Einbruch." sagte die besagte Person gestresst. "Sehr schön, ist Zayn weg?" fragte ich und lächelte. "Was?! Was soll daran bitte schön sein? Natürlich ist er weg! McCurt ist hier einfach rein spaziert. Was wenn es nochmal spaziert? Ich kann mir das nicht erklären." der Stress in seiner Stimme war nicht zu überhören. "Beruhig dich. Ich hab das geplant. Und ich hab es mit den Wachen abgesprochen, damit sie den Einbruch zulassen. Zayn ist ein Spitzel." sagte ich ruhig und lachte ein wenig. "Das ist schlau, aber vielleicht sollten es die anderen wissen. Wahrscheinlich denken sie sonst wir fliegen auf." sagte er nun ruhiger. "Ich hatte sowieso vor das aufzuklären. Ich wollte nur nicht, dass ihr das alle wisst und euch dann komisch verhaltet." sagte ich. "Okay ich sag dann mal allen bescheid. Austin hatte heute übrigens früher Schluss und ist schon nach Hause gefahren. Antananarivo ist im Flieger nach LA. Der Rest hatte auch schon Feierabend, dürfte aber nicht länger als zehn Minuten dauern bis alle da sind." erklärte er. "Alles klar. Sag Austin er kann ein Auto von mir nehmen. Dann muss nur noch Antananarivo bescheid gegeben werden und der Rest kommt wie gewohnt.", "Antananarivo wird es aber ziemlich aufregen wenn wir ihm in seinem Urlaub stören. Bis nachher Boss." sagte er. "Warte Rima, ich rufe Antananarivo an. Du übernimmst den Rest." funkte ich dazwischen. "Danke, bis gleich." Mit diesen Worten legte er auf.

Ich rief also bei Antananarivo an, erklärte alles und wünschte ihm ein paar schöne Tage mit seiner Familie. Außerdem drehte ich um und fuhr zur Halle. Es waren bereits alle versammelt und Austin sah ziemlich gelangweilt aus. "Hallo liebe Leute. Also ich hab zwei schöne Bekanntmachungen zu machen. Die erste ist, dass ihr alle eine 'Gehaltserhöhung' bekommt. Ich weiß euer Gehalt hängt von euren Jobs ab. Jedoch haben wir ziemlich viel Geld übrig und deswegen dachte ich mir wir teilen uns das auf." Ein erfreutes Raunen ging durch den Raum. Austin seufzte glücklich auf. Ich weiß er konnte es gut gebrauchen. "Was gibt es noch? Einen Kuchen obendrauf? " fragte er glücklich. "Nein aber nachher Tequila." sagte ich und zwinkerte ihm zu. "Ich bitte drum." meinte Austin belustigt. "Und bevor ich es vergesse, Zayn wurde erfolgreich abgeholt." und da setzte die Stille ein.