18.Kapitel

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Kairo's Sicht

Der Raum war angelegt wie ein Verhörraum in einer Polizeistation. Austin und ich standen hinter der Glasscheibe und beobachteten das Geschehen auf der anderen Seite. Rima saß auf einem Stuhl vor dem bereits verletzten Mann. Dieser war gerade in Ohnmacht und Rima beobachtete ihn genau und wartete bis er wieder wach wurde. Ich klopfte einmal gegen die Scheibe und Rima schaute auf. Da es aber eine gespiegelte Seite gab, konnte er mich nicht sehen. Er stöhnte genervt auf und ging aus dem Raum.

Dann machte er unsere Tür auf. "Was gibt es?" fragt er. "Von einer Skala von ein bis zehn. Wie doll hast du ihn verletzt?" fragte ich und hob die Augenbraue. "Ich bin gerade erst gekommen. Vorher war Sofia hier. Als ich hier her kam, war er bereits ohnmächtig. Ich bin diesmal nicht Schuld." sagte er schulterzuckend. "Und so ist sie gerade?" fragte ich nun. Er zuckte nur die Schultern und verließ den Raum wieder. Auf der Gegenüberliegenden Seite kam er wieder rein und setzte sich wieder, mit dem Oberkörper zur Lehne und beide Beine an den Seiten, auf den Stuhl. Er legte die Arme auf die Lehne und auf seine Arme seinen Kopf. Gelangweilt betrachtete er den immer noch schlafenden Typ.

"Austin, ich gehe sie mal suchen." sagte ich und er nickte. Mit schnellen Schritten durchsuchte ich die Halle, aber Sofia war nicht zu finden. Irgendwann kam ich in mein Büro an. Es war leer, jedoch lag ein Buch auf dem Boden. Ich hob es auf und ein Zettel flog raus. Darauf stand: "Die Schwachen werden stark und die Starken werden Schwach. Das ist das Gesetz der Natur." Jemand war hier. Ich legte den Zettel zurück und stellte das Buch ins Regal. Was für eine Ironie. Das Buch war kein anderes als die Notizen zum Krieg gegen den ersten Feind meines Vaters. Das war der Anfang seiner Karriere. Asuna hat mir viel von dieser Zeit erzählt. Aber es hat nicht so grausam begonnen, wie mein erster Kampf. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und öffnete die eine Schublade die ich damals nie öffnen durfte. Als ich sie gerade aufzog, kam jemand herein.

"Austin sagte, du hättest nach mir gesucht. Was ist?" fragte Sofia, die mit Blut übersät war. "Von einer Skala von eins bis zehn. Wie sehr hast du ihn verletzt?" Ich schaute sie eindringlich an und sie schluckte. "Er lebt ja noch. Also musst du dir keine Sorgen machen.", "Wie lange bist du schon von ihm weg?" ich würde langsam wütend. "Nur drei Stunden. Er hat sich nicht mehr gerührt also bin ich gegangen um zu warten bis er wach wird." sagte sie und sie würde langsam nervös. "Wie viel hast du aus ihm raus bekommen?" fragte ich und sie schaute beschämt zu Boden. "Du hast ihn nicht reden lassen. Nicht war? Du hast einfach angefangen ihn zu foltern. Selbst wenn er angefangen hätte zu reden, hättest du weiter gemacht. Ist es nicht so?" fragte ich und sie nickte leicht. Ich stand auf und lief auf sie zu. Ich hob mit meinen Finger ihr Kinn an, damit sie mich anschaute. Sie war kleiner als ich. "Ich will dich nicht mehr bei ihm sehen. Ich brauche ihn noch. Du kannst deine Wut nicht an anderen auslassen. Das macht dih nicht stark sondern schwach. Kontrolliere deine Emotionen und du wirst mächtig." Ich ging an ihr vorbei. "Zügle dich, Sofia. Ansonsten bist du unbrauchbar außer für das töten. Aber dafür habe ich genügend Leute. Also Zügle dein Inneres." sagte ich scharf. "J-ja Boss." sagte sie. Ich verließ den Raum.

Ich wusste, dass es nicht ihre Absicht war. Sie wurde in Russland so erzogen. Sie wurde zu einer Killerin erzogen, die nur tötete. Es hat immer jemand anderes die Verhör übernommen. Sie war nur die Maschine die tötete. Seit sie klein war, wurde sie von einer Organisation der Regierung damals zur Mörderin ausgebildet, die die Drecksarbeit machen musste. Die Ordnung musste ja schließlich eingehalten werden. Irgendwann hat es aber zu sehr an ihrer Psyche geleidet, weil sie einen Jungen in ihrem Alter und seine jüngere Schwester ermorden musst, weil ihr Vater irgendwas schlimmes gemacht hatte. Sie ist dann nach Belgien geflohen und hat mich kennen gelernt. Ich weiß noch alles ganz genau. Auf dem Höhen Gebäude saß sie, am Abgrund sitzend und ließ die Beine baumeln. Ich setzte mich zu ihr und sie fing einfach an zu erzählen. Und dann nahm ich sie auf, weil sie einen Führer brauchte, ansonsten hätte sie in dieser Welt nicht überlebt. Und das wusste sie.

Langsam begab ich mich in den Raum wo der Mörder meines Vater war. Er hing an den Händen gekettet mitten im Raum. Er war mittlerweile wach und Rima beobachtete ihn immer noch. Als ich die Tür öffnete, schaute er auf und sah mich fragend an. Ich stand einfach nur da, aber er verstand was ich wollte. Er stand auf und verließ den Raum. Nun war ich diejenige die sich auf den Stuhl setzte. "Bist du bereit zu reden? Oder muss ich dir ein bisschen auf die Sprünge helfen?" fragte ich ruhig. "Du wirst nichts aus mir raus bekommen, du Schlampe. Steven würde mich töten."sagte er und seine Augen waren getrieft von Furcht. "Wird er nicht. Wenn du nähmlich redest, verspreche ich dir Schutz von meinen Männern. Wenn du allerdings nicht redest, muss dich Steven nicht umbringen. Das werde ich dann nähmlich übernehmen. Wusstest du, dass verbrennen der größte Schmerz ist den ein Mensch erleiden kann?" sagte ich und grinste in mich hinein. Mein aggressives Ich werde ich heute nicht rauslassen. Die Wut kochte zwar in mir und drohte auszubrechen, aber ich ließ es nicht zu. "Aber fangen wir mal leicht an. Wie heißt du überhaupt?" fragte ich ihn und lehnte mich nach vorn. "Ich ehm... Bin Zayn." sagte er etwas verwirrt. "Hallo Zayn, ich bin Kairo und Boss hier. Ich möchte mich für Sofia entschuldigen. Sie hatte heute nicht gerade den besten Tag." Mit einer fließenden Bewegung stand ich auf und zog gleichzeitig ein Messer. "Also, willst du mir freiwillig Informationen liefern oder muss ich dich dazu bringen?" mit erhobenem Haupt ging ich langsam auf ihn zu. "Weißt du was lustig ist? Vorhin bist du wie eine Furie hinter mir her gerannt und jetzt versuchst du ruhig zu bleiben. Ich glaube du bist viel zu schwach für einen Boss. Du könntest mich ja nicht mal töten." sagte er gehässig und spuckte mir auf die Schuhe.

Ich setzte das Messer unterhalb seines Handgelenks an und drückte zu. Er stöhnte auf. "Weißt du was ich lustig finde? Du kennst mich kein bisschen und urteilt so schnell über mich. Du hast wirklich keine Ahnung." mit diesen Worten Schnitt ich ihn langsam bis zu Schulter runter. Er schrie auf und sein Blut tropfte auf den Boden. "Die Frauen stehen auf solche Narben. Vertrau mir. Aber jetzt mal ehrlich. Willst du nicht langsam mit mir reden? Ich glaube dir macht es nicht so viel Spaß wie mir." sagte ich und schaute ihn direkt an. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem netfehrnt und sein schmerzvolles Atmen erreichte mein Gesicht. Er schaute mich eindringlich an und seine Angst flog mir regelrecht entgegen. Er schüttelte den Kopf. Ich schaute ihn immer noch intensiv an und setzte an seinem bereits freigelegtem Oberkörper an. Mit einem Mal Schnitt ich quer runter zu seinee Hüfte auf seiner anderen Seite. Seine Schreie füllten den Raum.

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