31.Kapitel

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Kairo's Sicht

Der nächste Morgen nahte und ich hatte immer noch kein Auge zugemacht. Es war gerade mal kurz vor sieben, jedoch wollte ich so schnell wie möglich wieder nach Hause. Also hob ich die Beine über die Bettkannte und machte mich fertig. Mit schnellen Schritten begab ich mich in den Nebenraum des Verräter und beobachtete ihn.

Er hatte verbundene Hände die noch einige Blutspuren der Wunde aufwiesen. Er schwitzte in seinem Schlaf. Mit dem Kopf auf seinen Armen lag er auf dem Tisch und schlief. Nach wenigen Minuten ging ich hinein. Ich knallte die Tür zu und er schreckte hoch. "Na, gut geschlafen?", fragte ich ihn gehässig. Völlig verschlafen guckt er mich an. Ich zog meine Waffe und zielte auf seinen Kopf. "Letzte Chance. Für wen  hast du gearbeitet?", sprach ich bedrohlich. Ein wenig verwirrt schaut er mich an. Doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. "I-ich hab für Steven ge-gearbeitet. Aber ich denke mal, dass du das schon w-weißt. O-oder du hast es zumindest vermutet. Er hat jemanden rangezogen und i-ich sollte ihm sagen, wie viel wir über ihn wissen.", sprach er mit zittriger Stimme. Ich nickte und sagte: "Danke für die Info." Noch während ich redete drückte ich ab. Seine Augen verloren an Glanz und sie wurden leerer. Sein lebloser Körper fiel auf den Tisch und das Blut floss seine Stirn runter.

Absolute Ruhe und Stille machten sich in der Gegend breit. Nur das enttäuschte Atmen von mir war zu hören. Ich blieb noch ein wenig dort stehen um ihm meine letzte Ehre zu erweisen. Ich legte meine Waffe und eine Notiz auf den Tisch und verließ diesen Raum. Ich ging in mein Zimmer und packte meine Sachen. Bevor ich losfuhr wollte ich noch schnell unter die Dusche.

Das warme Wasser prasselte auf meine Haut und hinterließ ein angenehmes Kribbeln. Jedoch stieg die Panik in mir und mein Körper fing an zu zittern. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Meine Atmung ging immer schneller und auch mein Herz raste mit. Das Blut schoss durch meine Adern und ich konnte nichts anderes tun als mich auf den Boden zu setzten. Ich musste mich beruhigen. Mit Überwindung schloss ich meine Augen und fing an mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Langsam hörte das Rasen in meinem Körper auf und auch die Panik nahm ab. Kurz blieb ich noch sitzen, um mir föllig sicher zu sein, dass ich mich selbst wieder unter Kontrolle hatte. Nun duscht ich zuende und machte mich fertig um nach Hause zu fahren.

Bevor es aber wirklich Richtung Heimat gehen sollte, wollte ich nochmal mit meinen beiden Senseis reden. Ich bat sie also ins Büro. Als wir also alle zusammen in dem Büro saßen fing ich auch gleich an. "Ich möchte gleich los. Ehm, der Typ ist im Raum und da liegt eine Notiz die alles regelt. Eh, ich wollte nur nochmal sagen, dass ich euch sehr dankbar bin. Ihr haltet hier alles auf Trapp und deswegen bin ich euch extrem dankbar.", sagte ich und wurde zum Schluss immer leiser. Beide nickten und mussten auch etwas lächeln.

Nach der Verabschiedung stieg ich in mein Auto und fuhr Richtung Heimat. Ich dachte nach, sehr viel nach. Irgendwann nahm alles einen sehr negativen Touch an. Die Selbstzweifel nagten an mir und auch die Sorge machte sich in meinem Körper breit. Doch bevor all dies ausarten konnte bekam ich einen Anruf. Nachdem ich annahm blieb ich still. "Kairo?", fragte die Person. Mir fiel ein Stein vom Herzen. So lange hatte ich auf seinen Anruf gewartet. Ich fuhr sofort an den Rand der verlassenen Straße. "Zayn, wieso hast du dich denn nicht gemeldet?", fragte ich voller Sorge. "Es ist nicht so leicht das Vertrauen von Steven wieder zu bekommen. Aber ich hab es wieder.", flüsterte er in den Hörer. Nach einer Pause sprach er weiter. "Ich wollte dir nur sagen, dass sie einen Typen auf dich angesetzt haben. Er soll dich rund um die Uhr beobachten und deinen Zeitplan notieren. Ich würde also jetzt erstmal nicht nach Hause."

"Ich danke dir. Geht es dir denn gut?", "Ja es ist alles in Ordnung. Am Anfang wurde ich noch ziemlich mies behandelt aber jetzt geht es.", sprach er. Im Hintergrund konnte ich jemanden Hören, der fragte mit wem er denn rede. Er  antwortete, dass er gerade mit seiner Freundin spreche. Ich weiß zwar nicht wieso, aber irgendwie durchzuckten mich bei diesen Worten Stromschläge aus purem Glück. Ich musste sofort anfangen zu lächeln. "Ich muss aufleben Schatz. Ich liebe dich.", sagte er um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen. "Ich dich auch.", antwortete ich darauf. Es hätte ja sein können, dass jemand mich hörte. Am anderen Ende der Leitung vernahm ich ein kleines Lachen und dann legte er auf.

Ich schaute aus dem Fenster. Die Weiten des Meeres kamen hinter der Steilküste zum Vorschein. Ich stieg aus und atmete die salzige Luft ein. Eine frische Brise wehte durch meine Haare und ließ sie so ineinander verknoten. Die Sonnenstrahlen flackerten vor meinen geschlossenen Augenlider und das Glück hätte mich umhauen können. Ein letztes Mal sog ich die frische Meeresluft auf und stieg zurück ins Auto.

Erneut startete ich den Motor und fuhr zurück nach New York. Allerdings wollte ich nicht nach Hause. Ich wählte einen anderen Ort. Dort konnte ich solange bleiben, wie ich unter Beobachtung stehen sollte. Nach einer längeren Fahrt hiel ich vor einer großen Villa. Es ist genau so eine Villa wie in allen Büchern. Groß, modern und sehr protzig. Ich mochte es zwar nicht so sehr, jedoch war es wichtig um mein Imige aufrecht zu erhalten. Mit einer Fernbedienung aus dem Handschuhfach öffnete ich das große Tor vor dem Grundstück. Nachdem das Tor sich geöffnet hatte, fuhr ich hinein und schloss es sogleich. Der Weg führte zu einer Tiefgarage unter dem Haus, wo ich auch sofort das Auto parkte. Hier stand auch der Rest meiner Autosammlung. Hier stand so das dreiviertel meiner ganzen motorisierten Fahrzeuge.

Durch eine Tür lief ich in den Fahrstuhl der mich in das Obergeschoss führte. Sofort kam ich in die riesige Küche und in das offene Wohnzimmer. Alles war sehr grau, weiß und schwarz eingerichtet mit ein paar grünen Pflanzen und großen bunten Kunstwerken. Durch die Terrassentür gelang ich in den Garten mit einem Pool. Natürlich musste es so sein. Jedoch hasste ich es hier. Es fühlte sich alles nicht wie zu Hause an. Es war ungemütlich und so kahl. Viel lieber wäre ich bei mir zu Hause geblieben.

Ich ging zurück in das Haus und lief die Treppe hoch in das zweite Geschoss. Sofort legte ich meine Tasche auf dem riesigen Boxspringbett ab und machte mich weiter auf den Weg zum Bad. Alles war natürlich absolut modern eingerichtet worden. Dies alles gehörte zwar jetzt mir, aber ich hab dieses Haus von meinem Vater bekommen. Er meinte irgendwann werde ich es mal brauchen. Und er sollte recht behalten wie man nun sieht.

Ich lief in das riesige Büro und betätigte eines der Bücher im Schrank. Das Buch war das Lieblingsbuch von Sora. Yokai hieß es. Die Wand schon sich beiseite und hervor kam ein riesiges Waffen Lager. Es war größer als das im Hauptquartier und hatte auch eine größere Auswahl. Mitten in diesem Raum stand eine von Gläsern umgebene Urne. In ihr befand sich Azuna. Sora hatte sie hier her gebracht bevor er starb. Ich lief auf das Regal zu und mit Tränen in den Augen betrachtete ich die Verzierungen auf ihr. "Hallo Mutter."

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