25.Kapitel

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Austin's Sicht

Hilfesuchend schaute Kairo zu mir. "Es tut mir leid, aber könntest du es unterlassen mit meiner Freundin zu flirten?" , verschmitzt lächelnd werfe ich der verwirrten Kairo einen Blick zu. Ich sah es als Scherz, doch der Mann hatte ganz andere Wörter im Kopf und diese schmiss er nun mir an den meinen." Du bist niemals ihr Freund, du Schwuchtel! ", damit brachte er das Fass zum Überlaufen. Es traf Kairo mehr als mich, denn ich war solche Begegnungen schon gewohnt. Sie stand auf und knallte ihm einen rechten Haken ins Gesicht. "Nenn ihn noch einmal Schwuchtel, du Idiot und du sagst nie wieder was! " , zitternd vor Wut stand sie über ihm.

Jetzt war ich überrascht. "Was zum Himmel, Kairo." Das eskalierte total, doch mein Gegenüber ignorierte mich und hörte nicht auf. "Wie kannst du es wagen, ihn so zu nennen, du kleiner Pisser." Da bemerkte ich, dass die Kumpel von dem Typen ebenfalls auf uns zu kamen. Sie beruhigte sich ein wenig, doch die anderen Typen machten es nicht besser.

"Was hast du mit Howard gemacht, du Schlampe!" , bei diesem Kommentar platzte mein Nerv nun auch. "Verzieht euch und nehmt euren Freund hier mit." , sagte Kairo, jedoch nur.

"Warte mal! Warum nennt ihr sie Schlampe, wenn es euer Kumpel war, der sie belästigte und sie ihn abwies? Soll ich euch Callboys nennen oder was? Das ist eine Beleidigung für den Beruf!" , aufgebracht wandte ich mich zu meiner Begleitung. "Sorry, aber das musste dann doch einmal raus." Sie nickte mir zu. "Er hat doch nur geredet! Ihr könnt was erleben, ihr Halbstarken!" , diese Männer wollten uns einfach nicht lassen, wie ein Pitbull ging der eine zu Kairo. "Okay, das reicht. Verzieht euch aus meiner Bar. Security!" rief sie den beiden Kühlschränken entgegen. "Bitte lasst uns in Ruhe. Wir wollen euch nicht weh tun." ,beschwichtigend nahm ich meine Hände hoch um die Situation vor der Eskalation zu bewahren. "Deine Bar? Schätzchen, du bist hier in unserem Gebiet." , einer der Kerle grinste schief. Kairo aber lachte nur. "Die Bar gehört wirklich mir, ihr Dummbrote. Verzieht euch !" , das letzte war nur noch ein Zischen. Ich war schwer beeindruckt von ihr, dass sie einfach so eine echt coole Kneipe besitzt.

Kurz darauf wollte der erste Typ, welcher Kairo angebaggert hat, nach ihr greifen, aber ich wollte mein Training mit Venedig nicht umsonst absolviert haben um einzugreifen. Seinen Arm verdrehte ich auf seinen Rücken und meinen freien Arm drückte ich an seine Kehle. Nun stand ich hinter ihm. "Komm bitte nie wieder hier her, vergreife dich nie wieder anderen Leuten und beleidige bitte keine Menschen nur weil sie nicht deiner Norm entsprechen. Wenn du es doch tun solltest, dann werde ich dich finden und töten." , flüsterte ich in sein Ohr und übergab ihn dann der kommenden Security.

" Dan, könntest du diese Männer bitte raus begleiten?" , fragte sie den Mann der auch schon am Eingang Wache stand. Sie kannten sich also doch." Ja, Boss. ", er nickte knapp und schmiss die betrunkenen Männer mit seinem Team aus der Kneipe.

Kairo drehte sich zu mir: "Sehr stilvoller Angriff. Dies ist übrigens mein kleiner Teil der normalen Welt.", "Super, du lässt Homophobe und Antifeministen an Alkohol. Ich bin stolz auf dich." , spöttelte ich anerkennend. Sie verdrehte jedoch nur die Augen und meinte, dass wir noch mehr trinken sollten. "Sehe ich auch so." , pflichtete ich ihr bei, während wir schon die nächsten Drinks bestellten.

"Haben wir Pläne für morgen oder kann ich mich richtig volllaufen?" , fragte ich und sie gab mir die erhoffte Antwort. "Gib dir die Kante!"

Mit diesen vier heiligen Worten zog sich der Abend bis in die späte Nacht. Kairo stieg irgendwann auf Wasser um, damit sie wenigstens ein bisschen gerade aus fahren konnte auf dem Heimweg. Gegen drei Uhr morgens half sie mir dann in unser Gefährt.

"Das war n toller Abend!" , nuschelte ich, "Haben wir beide gebraucht, was?"

Aus dem Auto steigend stolperte ich fast über den Bürgersteig, jedoch fing Kairo mich auf und zusammen gingen wir in ihre Wohnung. Ich war schon fast weggetreten als Kairo mir noch netterweise die Schuhe auszog und mich ins Bett brachte, wie ein Kleinkind. Dann wurde alles dunkel.

Kairos Sicht

Während Austin schon eingeschlafen war, setzte ich mich zu ihm auf das Bett und schaute ihn an. Er sah aus wie ein Engel und ich hatte das Gefühl, dass er eher wie ein kleiner Bruder für mich war als jemand, der für Geld bei mir arbeitete. Ein Stück Familie, dass ich nie wirklich hatte. Nu kannte ich seine ganze Geschichte und es tat mir leid was er durchmachen musste. Niemand hat so etwas verdient, vor allem keiner, der so eine reine Seele hat. Ich hatte Mitleid mit ihm, das gebe ich zu. Jedoch konnte er das bestimmt nicht gebrauchen. Das einzige was ich für ihn tuen konnte war, für ihn da zu sein und alles versuchen, damit er irgendwann ein schönes Leben hat. Und das wünschte ich ihm, so sehr.

Nachdem ich meinen Gedankengang beendet hatte, ging ich zum Medizinschrank und holte Aspirin, welches ich neben sein Bett mit einem Glas Wasser stellte und verließ dann Raphaels Zimmer. Mein Gesicht war total heiß und ich wusch es mit kaltem Wasser. Ich hatte ewig kein Alkohol mehr und er machte sich langsam durch Kopfschmerzen bemerkbar. Also nahm ich mir auch eine Aspirin und lief zurück ins Bad. Ich zog mir meine Sachen aus und stellt mich unter die Dusche. Das prasselnde warme Wasser tat gut auf meiner Haut. Jedoch bahnte sich wieder eine Panikattacke an. Ich war mit den Nerven am Ende, weswegen eine Panikattacke nichts ungewöhnliches war. Mein ganzer Körper fing an zu zittern, meine Umgebung verblasst allmählich und ich musste auf meine Knie runter gehen, um nicht umzukippen. Mein Kopf dröhnte laut und ich unterdrückte meine Schreie. So gern würde einfach alles raus lassen, jedoch wollte ich Raphael nicht wecken. Ich tat also mein Bestes um nicht zu schreien und es funktionierte sogar ganz gut. Erschöpft ließ ich mich an der Fliesenwand hinuntergleiten und atmete, mit schweren Atemzüge, ein und aus. Nach ein paar Minuten, verließ ich die Dusche und ging ich schnell in mein Zimmer, zog mir meine Schlafsachen an und verlor mich in einen traumlosen Schlaf.

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