27.Kapitel

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Kairo's Sicht

Ich wachte auf. Sofort schossen mir die Bilder meines Traumes in den Kopf. Ich dachte darüber nach. Damals war es mein erster Einsatz und es war traumatisierend. Ich schob meine Gedanken beiseite und warf mir Sachen über meine Haut. Die kalte Lust die durch das Fenster wehte brachte mir einen Schauer ein. Der Pulli machte es aber wesentlich angenehmer und so ging ich runter in die Küche. Ich hörte wie Austin's Wecker lauthals zum Aufstehen aufforderte. Er würde bestimmt einen Kater haben, soviel wie er gestern gesoffen hatte. Jedoch sollte die Aspirin die Schmerzen etwas lindern.

Immer noch völlig verschlafen kochte ich Kaffee. Der war hier dringend nötig. Ein Schlafwandelnder Austin schlürfte auch zu mir in die Küche, nachdem er im Bad war.

"Morgen, von einer Skala von eins bis 10...wie verkatert bist du? 10 ist schlimm.", fragte ich ihn. "Vier bis sechs, ich habe schon schlimmeres erlebt", Austin schnappte sich den Kaffee auf dem Tresen, schlürfte los und verbrannte sich direkt die Zunge. Ich lachte kurz und fing selbst an zu schlürfen ohne mir die Zunge zu verbrennen. "So, ich muss gleich los. Ich mach mich mal fertig. Du musst nicht jetzt mitkommen, kannst auch später kommen.", sagte ich und stellte die leere Tasse in den Geschirrspüler. "Doch, doch nimm mich bitte mit. Ich will hier nicht alleine bleiben, wenn ich hier nichts zu tun hab", Austin ging zum Kühlschrank und holte Milch raus, um den Kaffee zu kühlen.

"Na gut. Dann beeil dich. Aber eigentlich könntest du dir ja mal aussuchen wie dein Zimmer aussehen soll.", antwortete ich ihm und zwinkerte in seine Richtung. "Stimmt. Alles weiß und eine blaue Wand", erwiederte er grinsend, da er sich schon alles überlegt hatte. Insgeheim verdrehte ich die Augen. War klar, dass er alles schon geplant hatte. Nachdem ich fertig war mit meiner Morgen routine kam ich wieder runter. "Also dann, ich bin fertig zum losgehen. Wie siehts bei dir aus?", Austin trank seinen jetzt trinkbaren Kaffee aus und stand auf. Ich nickte und lief zum Eingang wo ich mir noch Schuhe anzog. Doch dann klingelte es. Langsam ging ich Richtung Tür.

Dort stand ein kleines Mädchen. "Hi ehm, ich verkaufe Kekse. Eh, die sind für einen guten Zweck. Ehm, also das Geld geben wir an Tierheime. Wollt ihr welche?", fragte sie. "Was, Tierheime?", fragte ich lächelnd um sie ein wenig aus dem Konzept zu bringen. "Ehm Nein, Kekse." , sagte sie ein wenig kichernd. "Was hast du denn mit und wie viele?", die Fragerei ging weiter.

Austin hörte das Klingeln, zeigte vorerst jedoch kein Interesse. Doch dann spürte ich wie er uns belauchte. Als er sich die Schuhe anzog war es viel lauter. Erneut schenkte ich dem kleinen Mädchen meine Aufmerksamkeit. "Ich hab Schokocoockies, Erdnusskekse, Weiße Schokolade und Himbeere und Smartiekekse. ", meinte das Mädchen. "Alles klar. Ich nehme dann alle deine Kekse.", meinte ich zu ihr. Erschrocken guckt sie mich an. "Wirklich?", fragte sie nach, nun mit glänzenden Augen. "Naja, wir fahren jetzt zur Arbeit und ich hab ein großes und hungrige Team. Also wie viel kostet es?", antwortete ich darauf. "Wait, wait, wait, wait. Was geht hier ab?", fragte Austin als er den letzten Rest des Gespräches hörte.

Jetzt stand er ebenfalls in der Tür und warf mir einen fordernen Blick zu. "Sie verkauft Kekse. Hast du noch Lust auf Frühstück?", fragt ich ihn. "Klar immer, aber hast du nie "Ich einfach unverbesserlich" geschaut? Da sollte man draus lernen", erwiederte er sowohl freudig auf Kekse, als auch etwas skeptisch. "Sehr witzig. Also kleine wie viel ist es?" Ich drehte sich wieder zum Mädchen was fertig mit rechnen war. "754.76 $ bitte." lächelte sie. "Was nimmst du? Bar oder...", sie nickte bevor ich weiter sprechen konnte. Ich ging also wieder ins Haus um Geld zu holen. Ich hörte wie Austin sich mit ihr unterhielt. Ich gab dem Mädchen das Geld. Sie bedankte sich und lief dann glücklich weiter. Die Tür fiel ins Schloss und Austin wendete sich wieder zu mir.

"Und was machen wir jetzt mit den ganzen Keksen? Verteilst du sie an das Team?", fragte er und legte den Kopf schief. "Warum nicht. Haben sie doch verdient, oder?", antwortete ich beiläufig. Ich lächelte, schnappte mir einen Schokocoockie und knabbert genüßlich darauf rum. "Ich will auch einen!", seine Hand schnappte zu der Box und fingerte einen Coockie heraus. "Fahren wir dann gleich los?", fragte er und biss erneut in seinen Coockie. "Jip, ich muss nur noch schnell was holen." Mit diesen Worten lief ich die Treppe hoch zu meinem Büro und schnappte die Akte die auf meinem Tisch lag. Mit schnellen Schritten begab ich mich wieder in den Eingangsbereich.

Austin öffnete gentlemanlike die Tür. Ich nickte ihm dankend zu und lief nach draußen. "Welches Auto?", fragte ich und versuchte die Coockie Box nicht Runter fallen zu lassen. "Keine Ahnung, mir eigentlich egal. Der 67' Chevy Impala vielleicht?", meinte er. In seinen Augen konnte ich Stolz sehen. Ich wusste, dass er nicht so großes Interesse an Autos hatte und er deshalb ziemlich stolz drauf war, sich den Namen gemerkt zu haben. "Oki doki, dann mal los. Wir sind spät dran.", sagte ich und lief zu dem Auto rüber. Als wir im Auto saßen und aus der Garage fuhren, fing Austin an zu reden. "Warum hast du eigentlich eine eigene Autosammlung. Ich dachte du willst bedeckt bleiben.", "Die verschiedensten Situationen erfordern verschiedene Autos. Zu einem Geschäftstreffen gehört ein eher pompöses Auto. Um nicht aufzufallen braucht man ein einfaches Auto. Um abzuhauen braucht man einen schnellen Wagen mit viel PS und so weiter und so weiter. Also ich brauch so viele Autos um mich der jeweiligen Situation anzupassen.", erklärte ich." Das ergibt sogar Sinn. ", stimmte der Beifahrer mir zu. "No shit, Sherlock.", witzelte ich.

Schon bald erreichten wir das Hauptquartier. "Also wir haben in...", ich schaute auf meine Uhr, "... Drei Stunden ein Meeting mit Vegas. Vegas schleust dich ein also bist du in dem Fall die Hauptperson und ich lasse dir die Entscheidungen. Ich bin nur dafür zuständig, dass keine Schlupflöcher entstehen.", informierte ich Austin. "Alles klar. Worum geht es noch gleich? Ich soll in das Quartier von den McCurt rein und dafür nehme ich die Identität von einem der Einbrecher ein, richtig?" Austin wusste eigentlich was passieren würde, aber es war gut, dass er es nochmal in eigenen Worten wiederholte. "Genau. Wenn du drinnen bist, bist du die wichtigste Person für mich. Bitte pass auf dich auf. Ich hab keine Lust wieder allein zu wohnen.", sagte ich und schaute ihm in die Augen. "Hast dich schon so schnell an mich gewöhnt? Dann hätte ich ja früher vorbei kommen können.", scherzte er. "Witzig Austin, sehr witzig. Nein jetzt mal im Ernst, Raphael. Pass bitte auf dich auf. Du bist hier die Person, der ich am Meisten vertraue.", sagte ich. "Das ehrt mich sehr. Ich kann ja auch nichts anderes als auf mich aufpassen. Du drehst mir sonst den Kopf um und außerdem habe ich keinen Grund dich zu hintergehen.", erklärte der Größere und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich nickte und stieg aus dem Auto. Meine Maske hatte ich bereits auf dem Weg aufgesetzt.

Austin öffnete für uns beide die Tür und wir traten ein. Wir gingen sofort die Treppe runter zur Mitte der offenen Halle und versammelten uns am Tisch. Ich stellte die Kekse geöffnet hin und alle Hände griffen sofort nach ihnen. Ein zufriedenes Seufzen meiner Leute brachte mich zum lächeln.

"Also, Thema heute ist die Planung und Vorbereitung zum Angriff bzw. zur Verteidigung. Aber ich denke wir sollten erstmal schauen, dass wir Austin eingeschleust bekommen und mehr Informationen erhalten. Es ist sehr wichtig, dass wir den Aufbau der Mafia kennen und auch ihr System und Vorgehen.", fing ich an zu reden. "Wir haben dafür schon einen Anfang gefunden.", ergriff Akita das Wort. "Ich habe mir mit Rima die Videoaufnahmen des Einbruchs angesehen und den ersten identifizieren können.", schilderte sie die Situation. "Zeig es mal bitte.", sprach ich zu ihr und sie übergab mir ein Tablett mit einem rangezoomten Bild eines Mannes. "Er sieht dir sehr ähnlich, Austin. Aber ein paar Veränderungen sind schon nötig.", sprach ich zu ihm und guckte ihn an. "Das kann man ja ändern", stimmte Austin ein. Mit einer Verkleidung hatte er gerechnet. "Aber der Typ hatte ein bestimmtes Tattoo auf seiner Hand und das müsten wir so echt wie möglich rekonstruieren", erklärte Akita weiter. "Wird das ein Problem, Austin?", fragte ich an ihn gerichtet. "Kommt drauf an, theoretisch hätte ich kein Problem. Ist es groß?", wendete er sich an Akita. "Nein, es ist nur eine kleine Rose auf dem Handrücken der Linken zwischen Daumen und Zeigefinger.", antwortete sie ihm. "Bist du die sicher, dass du das willst? Ein Tattoo halt für ein Leben. Wenn etwas passiert erinnert es dich immer daran. "Noch nicht so ganz überzeugt verfolgte ich den Gespräch der beiden. "Ich weiß, aber das ist nicht Schlimm. Sieht nicht mal ganz so hässlich aus", Austin nickte auf den Ausschnitt der Aufnahme, wo die Linke Hand des Einbrechers zu sehen ist. "Das ist dann geklärt. Die anderen konnten wir nicht Identifizieren, dazu bräuchten wir noch etwas Zeit.", erläuterte Rima "In Ordnung. Dann hängt jetzt alles von Dir un Zayn ab, Austin. Seid vorsichtig.", sagte ich an ihn gerichtet.

Da meldete sich Antananarivo zu Wort: "Wenn ihr das alles macht, werde ich neue Leute rekrutieren und ausstatten um unsere Mannschaft zu vergrößern. Sofia kann mir dabei helfen, geht das klar?", "Natürlich. Hilfe ist immer nötig und ich bin dankbar dafür.", antwortete ich leicht lächelnd. "Kein Problem, mach ich doch gern. Meine Frau und Kinder sind sicher nach LA weitergeflogen, übrigends", "Das ist gut. Wie geht es Ihnen?", "Sehr gut. Sie sind bei ihrer Oma und halten sich bedeckt", "Das hört man doch gern.", sagte ich und lächelte. " Bitte richte deiner Frau Grüße von mir aus. Ich weiß, sie ist nicht gut auf mich zu sprechen aber mach es bitte trotzdem. Ich muss jetzt ein paar Telefonate führen. Danke für eure Hilfe.", mit diesen Worten verabschiedete ich mich und lief die Treppe hoch zu meinem Büro.

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