18. Spiegelbild

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18. Spiegelbild

Aber obwohl es mitten in der Nacht war, würde Alea ganz sicherlich nicht in das Bett zurückkehren.

Sie war hellwach und endlich aus dem Mauseloch, in das sie sich selbst gebracht hatte herausgekommen. Zwar konnte sie die Zukunft keinesfalls positiv sehen, aber sie hatte wohl irgendwie die Wut, Trauer und Verzweiflung überwunden.

Im guten Sinn.

Alea blätterte in allen Büchern herum, die in Deutscher, vermutlich Isländischer und Englischer Sprache verfasst waren.

Der morgen begann schon zu grauen, als Alea endlich in allen Büchern gelesen oder sie einer gründlichen Musterung unterzogen hatte.

Die in Isländischer und Englischer Sprache konnte sie aber natürlich nicht lesen.

Wieso waren dieses Bücher hier?

Orion hatte doch sicherlich eine Bibliothek.

Da brauchten diese Bücher doch nicht in dieser Kommode zu sein.

Wer war wohl dermaßen interessiert diese Bücher zu lesen?

Wer mochte so gerne Mythen und Sagen?

Plötzlich hatte Alea das ganz starke Gefühl, es eigentlich, ganz tief in ihrem Herzen zu wissen.

So ein Quatsch.

Ich spinne nur wieder, redete sie sich schnell ein. Alea Kopf war ganz heiß und schien zu dröhnen.

Du wolltest es so, sagte sie sich, du wolltest die ganze Nacht wach sein und in diesen Büchern blättern. Das hast du nun davon.

Unwillkürlich musste Alea an das Mädchen denken.

Was Orion wohl von ihr wollte?

Aus welchem Grund hielt er sie hier gefangen? Wusste sie aus irgendeinem Grund zu viel?

Egal.

Ärgerlich, über ihr Unwissen, nahm Alea die Bücher, die sie überall am Boden verstreut hatte und stopfte sie wieder in die Schublade.

Als sie jedoch schließen wollte, musste sie feststellen, das es nicht ging.

Alea nahm mehrere Bücher heraus und konnte dann die Schublade verschließen.

Sie blickte auf die ganzen sieben Bücher, die da auch noch hineingehörten, sich aber weigerten.

Wie hatten die bloß alle da rein gepasst?

Der der sie da verstaut hatte, musste echt wissen wie man das ordentlich machte!

Egal.

Stöhnend stapelte sie die Bücher neben der Kommode und beschloss sie erst mal da zu lassen.

Obwohl sie eigentlich ziemlich erschöpft war, und nur noch schlafen wollte, konnte Alea es dennoch nicht lassen.

Gähnend zog sie die zweite Schublade auf.

Sie nahm das Schachbrett und die Figuren in die Hände.

Irgendetwas daran war besonders, elektrisierte Alea geradezu und sie wollte das Brett kaum noch aus der Hand legen.

Doch nach dem sie das Brett und die Figuren, die sich in einer kleinen Holzschachtel befanden, lange genug betrachtet hatte, legte sie beides aufseufzend zurück und griff nach der Kiste mit den Zeichnungen.

Dieses mal würde sie sich alle ansehen, auch wenn sie dabei einschlafen sollte.

Alea öffnete die Schachtel und nahm sich das erste Bild zur Hand, welches zweifelsfrei das Meer zeigte, und besah es sich ganz genau.

Gab es einen Namen, oder ein Datum?

Etwas was ihr weiterhelfen konnte?

Einen Namen konnte Alea nicht finden, aber ein Datum sprang ihr ins Gesicht.

Es war am 25, Mai, dieses Jahres gezeichnet worden. Also hat hier vermutlich jemand gewohnt, dachte Alea und besah sich nachdenklich dich nächste Zeichnung, welche auch wieder das Meer zeigte.

Wer könnte hier denn gewohnt haben?

Da Alea es sowieso nicht wusste, ging sie die

weiteren Bilder durch und achtete dabei stets auf ein Datum.

Es waren sicherlich um die hundert Zeichnungen und Bilder.

Alea begann sich langsam zu fragen, wann sie die wohl durch haben würde.

Aber es bereitete ihr auch Freude, die vielen Gemälde, die wirklich sehr schön waren, anzusehen.

Wer war wohl der Maler dieser Bilder?

Nach einiger Zeit, in der die Sonne durch das Fenster zu scheinen begann, und Alea das Licht ausknipsen konnte, war sie fast am Ende angelangt und hatte, bei den Bildern die ein Datum trugen, festgestellt das die Bilder alle von diesem und dem letzten Jahr waren.

Die Bilder, die fast alle das Wasser zeigten, hatten ein gewisses Gefühl zu Alea herübergebracht und sie konnte es deuten.

Dieser jemand sehnte sich nach dem Wasser.

Das Mädchen schoss es ihr abermals durch den Kopf. Das Meermädchen, welches sich sicherlich nach dem Wasser sehnte.

Wie sie es ihn ihrem Früheren Leben auch immer getan hatte.

Das musste es sein.

In diesem Zimmer hatte ,,dass,, Mädchen gelebt. Aber als ich mit den anderen damals in der Villa war haben wir sie gar nicht gesehen schoss es durch Aleas Kopf.

Wahrscheinlich wurde sie damals wo anders versteckt. Orion wollte sich doch damals bei ihr einschleimen, wie hätte Alea da wohl auf den Anblick einer Gefangen reagiert : ja nett dich kennen zu lernen, aber ich geh dann mal wieder, oder was?

Nein, Orion musste sie verstecken.

Wahrscheinlich hatte er sie damals auch in diesem Nebengebäude, wo sie jetzt scheinbar eingesperrt wurde, versteckt.

Alea war die ganze Rätselei echt leid.

Sie hatte so viel im Kopf, aber bei rein gar nichts wusste sie ob ihre Vermutungen auch wirklich der Wahrheit entsprachen.

Ihre Müdigkeit war verflogen und Alea nahm ein neues Blatt Papier in die Hand und ......... erstarrte.

Was sie sah war einfach total unglaublich.

Zittern ließ Alea das Blatt, das sie in den Händen gehalten hatte zu Boden fallen und starrte auf die Zeichnung, die sich darunter befunden hatte.

Was sie sah war einfach so krass, das Aleas es nicht glauben konnte.

Das konnte doch einfach nicht sein!

Was machte das Hier?

Wer hatte das so wunderbar schön und naturgetreu, vermutlich mit Bleistift, gezeichnet?

Woher wusste dieser jemand wie sie aussah?!!!

Es war ganz klar nicht von dem Mädchen gemalt worden.

Nein, das hier hatte jemand gemalt, der wusste wie man malte und es unglaublich gut konnte.

Leider hatte die Zeichnung keinen Namen und kein Datum.

Mit den, vor Aufregung zitternden, Fingern nahm sie das Bild in die Hände und betrachte es weiter, voller Unglauben.

Das war einfach unglaublich.

Zwei schöne Augen blickten ihr aus einem Gesicht, das nur ihres sein konnte, entgegen.

Auf diesem Bild war sie selbst abgebildet!

Alea Aquarius Dunkle Geheimnisse SonderbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt