27. Wahrheiten

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27. Wahrheiten

Völlig erschöpft, von der erdrückenden Erkenntnis, ließ Alea den Kopf auf den Tisch sinken.

Das was sie hier gelesen und erfahren hatte, lastete schwer auf ihren Schultern.

Theas Leben war ja einfach nur entsetzlich gewesen. Wie Alea Orion, dafür das er ihrer Schwester ,,das,, angetan hatte, hasste!

Auf den Mond schießen, wollte sie ihn.

Oder ihm wenigstens so gehörig eine knallen, das ihm hören und sehen vergehen würde.

Minutenlang saß Alea gedankenversunken und mit geschlossenen Augen so da, den Kopf auf die Arme gelegt.

Nach einer Weile hob sie den Kopf und wischte sich die Tränen, die sich in ihren Augen gesammelt hatten, mit dem Ärmel ihrer Bluse weg.

Während sie tief Luft holte stand sie auf.

Mit einem schnellen, aber bestimmten, Griff nahm sie das Tagebuch von Tisch.

Nach dem sie es, in dem Geheimversteck sicher verstaut hatte, sah sie sich ratlos um.

Was jetzt?


Schon wieder konnte sie nichts tun.

Das war doch echt zum verrückt werden!

Oder konnte sie doch etwas tun?

Alea hatte eine gehörige Lust, es Orion endlich zu zeigen.

Oder ihn wenigstens mal anzuschreien und ihm gehörig die Meinung zu sagen.

Sicherlich wäre das sehr befreiend.

Sollte sie einfach mal an die Tür klopfen, und dem Darkoner die Bitte, Orion zu sprechen auftragen?

Sie hatte es noch nie getan.

Vielleicht klappte es ja sogar.


Vorher war es ihr der größte erdenkliche Graus gewesen, Orion sehen zu müssen, doch dem war jetzt anders.

Sie musste etwas verändern, damit sich alles verändern konnte, das hatte Alea jetzt verstanden.

Allerdings, falls Orion sie wirklich zu sich bringen ließ, musste sie aufpassen was sie sagte, damit sie die anderen nicht in Gefahr brachte.

Etwas trotzig, im Streit mit ihrem Kopf, lief sie zur Tür und klopfte kräftig an.

>>Was gibt es<<, fragte jemand auf Hajara, der Darkoner.

Alea atmete nochmal tief durch und sagte dann mit fester Stimme >>ich möchte Orion sprächen.<<


Ein paar Minuten herrschte eisiges Schweigen, dann durchbrach der Darkoner, mit rauer Stimme die Stille >>ich frag den Herrn.<<

Daraufhin entfernten sich Schritte und Alea lehnte sich wartend an die Tür.

Nach einer halben Ewigkeit vernahm Alea wie sich wieder Schritte näherten.

Abwartend stand sie da und horchte, wie kurz darauf ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde.

Gerade noch rechtzeitig sprang sie zurück, ansonsten wäre ihr die Tür wohl an den Kopf geprallt.

Der Darkoner trat ein und sagte, während er sie mit seinen stechenden Augen musterte, >>der Herr lest ausrichten, das ich dich bringen soll.<<

Alea Aquarius Dunkle Geheimnisse SonderbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt