Bambi

44/Taylor

Kennt ihr diesen Moment wenn etwas Unerwartetes, Negatives passiert und ihr euren Gesichtsausdruck nicht mehr unter Kontrolle habt und jeder genau weiß was ihr denkt?
Als eine Person, die wie ein offenes Buch gelesen werden kann, passierte mir sowas mehr als genug, aber in diesem Moment konnte man meine Gedanken und Emotionen schreien hören.

Aber zum Glück war hier ja jeder so abgelenkt,- Belinda damit ihre ekelhaften Finger in meinen Freund zu krallen und ihm vor Freude ins Ohr zu kreischen wie eine Bekloppte, und Blaze damit seine göttlichen Arme um ihren hässlichen Körper zu legen um sie zu begrüßen- dass keiner meine giftspeienden Augen bemerkte.

Ich hätte am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht.
Vergesst das hätte- ich machte auf dem Absatz kehrt. Bevor ich jedoch nur einen Schritt weit kam, packte mich eine Hand am Arm und zerrte mich wieder herum. Ich knallte in einen zierlichen Oberkörper und lange, dünne Arme schlangen sich um meinen Oberkörper und drückten mich an sich.

"Hiii Hazel, ich bin ja mal sooo froh dich endlich kennen zu lernen, Blaze hat schon so viel von dir erzählt!", quieckte mir Belinda ins Ohr wärend sie ihre Brüste and meine presste.
"Natürlich nur Gutes, ahahaha!", fügte sie kichernd hinzu.
Ich musste mich wirklich konzentrieren keinen angeekelten Gesichtsausdruck zu machen und meine Hände juckten, ihr das dummes Grinsen aus dem Gesicht zu kratzen.

Blaze schien das zu merken, denn er schob sich unauffällig zwischen uns und löste mich dadurch, Gott sei Dank, aus Belinda's Klammergriff.

"Achso sorry, kommt doch rein, die anderen sind schon da, es fehlt nur noch Taylor.", erklärte Belinda und lies uns hinein.
Wegen mir hätten wir auch wieder gehen können...
Ich hielt jedoch um Blazes Willen meinen Mund, es waren immerhin seine Freunde und wenn er wollte dass ich sie kennenlernte, würde ich mich von meiner besten Seite zeigen, auch wenn das hieß mit Belinda's Titten zu kuscheln.

Blaze ergriff meine Hand und gemeinsam folgten wir Belinda ins Wohnzimmer. Auf der Couch saßen bereits zwei Typen, ich schätzte in Blazes Alter und unterhielten sich ziemlich aufbrausend über irgendein Videospiel. Auf einem Sitzsack der mittig vor dem Fernseher stand, saß ein weiterer Dude, der aggressiv den Controller vergewaltigte und zwischendurch Beleidigungen in sein Headsets brüllte.

Männer in ihrem natürlichen Habitat, I see.
Als wir eintraten blickten die beiden Typen von der Couch auf und nickten uns kurz zu.
"Leute, das ist Hazel. Hazel das sind Malcom und Nick-", Blaze deutete mit seinem Kopf zu den beiden auf der Couch: "Und das ist Steven.", erklärte er mir mit Nicken auf den Typ im Sitzsack, der schon wieder ihrendwelche vulgären Ausdrücke ins Mikro schrie.

"Und du beschwerst dich, ich würde oft fluchen und hätte einen vulgären Wortschatz.", raunte ich Blaze vorwurfsvoll zu.
Dieser grinste bloß und zog mich an sich.
"Und was machen wir jetzt?", fragte ich schließlich etwas unsicher.
"Wir setzen uns dazu und chillen, oder so.", brummte Blaze und zog mich auf seinen Schoß.
Gemeinsam hörten wir Malcom und Nick zu, wie sie über ihr neues Videospiel redeten, manchmal warf Blaze etwas ein, aber meistens war er still. Ich konnte mich bei dem Thema zwar beteiligen wenn ich gewollt hätte, doch wenn ich ehrlich war fühlte ich mich ein bisschen unwohl. Krass ich weiß.

Zwar verhielten sich die Menschen hier nicht wirklich wie verantwortungsvolle Erwachsene, mir war der Altersunterschied jedoch trotzdem bewusst. Ich wurde gerade mal achtzehn, während Blaze einundzwanzig wird. Das hieß seine Freunde waren mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls in diesem Alter.

"Ist das nicht eigentlich illegal, dass wir vögeln?", platzte es plötzlich leise aus mir heraus. Anscheinend doch nicht so leise, denn plötzlich waren alle Augen auf uns gerichtet.
Das fiel mir jedoch nicht so wirklich auf, ich war viel zu aufgebracht. Was ist wenn Blaze dafür in den Knast muss?! Oder noch schlimmer, keinen Sex mehr?!
Ich verzog von meinen eigenen Gedanken mein Gesicht.