35/The dress

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"So willst du doch nicht wirklich weggehen?", fragte Blaze skeptisch.
"Uhm doch. Genauso werde ich weggehen.", erwiderte ich genervt und zog meinen Lippenstift nach.
"Nein."
"Du hast mir nichts zu sagen, Blaze."
"Du wirst so nicht weggehen!", Blaze wurde nun etwas lauter.
"Was ist dein scheiß Problem?!", pampte ich ihn genauso laut an.
"Mein scheiß Problem, wie du das so schön ausdrückst, ist dein viel zu kurzes Kleid mit einem viel zu tiefen Ausschnitt.", knurrte er mich an.

Was fällt ihm ein.
"Ich darf ja wohl zeigen was ich hab! Du glaubst doch nicht ernsthaft du könntest mir vorschreiben wie ich mich zu kleiden hab.", langsam wurde ich sauer.
"Du wirst so nicht weggehen!", brüllte er nun fast.
Sauer knallte ich meine Lippenstift auf meinen Schminktisch und drehte mich zu Blaze um, der mit verschränkten Armen hinter mir stand.
"DOCH WERDE ICH! Ich werde genauso so, in diesem Kleid mit Kara in einen Club gehen und meinen 18. Geburtstag rein feiern! GENAU DAS WERDE ICH TUN!", brüllte ich nun ebenfalls.
"Ich werde ganz sicher nicht zu lassen, dass du in diesem Nuttenkleid weggehst."
"Was glaubst du wer du bist? Du bist nicht mein Freund noch sonst wer, und selbst wenn gäbe das dir trotzdem kein Recht mir vorzuschreiben was ich anziehen darf und was nicht! MEIN KÖRPER, MEINE REGELN!", schrie ich ihn an.
Wütend atmete Blaze auf.

"Oh bitte, dann geh halt in dem Kleid feiern. Zeig allen noch deutlicher: Fick mich, als wäre ich eine dreckige Hure, die es verdient!", gab er schließlich verächtlich von sich.
Mit großen Augen blickte ich ihn an. Er starrte mit vor Wut verdunkelten Augen zurück.

Wow, das tat weh. In meinem Hals bildete sich ein Kloß und Tränen wollten aus meinen Augen hervorkriechen. Doch ich drängte die kleinen Verräter zurück und versuchte den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. Als Blaze bemerkte was er angerichtet hatte, veränderte sich sein Ausdruck abrupt. Er streckte seine Hand nach mir aus doch ich wich zurück.
Das dachte Blaze also von mir. Dass ich mich von jedem ficken lassen würde, wie eine dreckige Hure.

„Weißt du was Blaze: Fick dich. Fick dich ins Knie und zwar richtig.", meine Stimme zitterte anfangs, wurde jedoch immer stärker, je mehr ich redete:" Was hat das Ganze überhaupt für einen Sinn, wenn du mir allem Anschein nach kein Stück vertraust? Aber bitte, ich möchte deiner Erwartung gerne gerecht werden. Du siehst mich als dreckige Hure, die kannst du gerne haben."

"Heute Abend werde ich mich in einer dreckigen Toilette, von irgendeinem Bastard richtig durchnehmen lassen und du wirst nichts dagegen tun können. Das ist es doch, was du dir in deinem Kopf ausmalst, oder? Ich, von jemand anderem gefickt, in irgendeinem dreckigen Loch-"

„Hör auf Hazel, bitte.", unterbrach mich Blaze leise, seine Hände zu Fäusten geballt, den Blick an die Wand neben mir gerichtet.
"Warum? Das ist doch genau das, was du von mir erwartest.", freudlos lachte ich auf und überspielte somit wie verletzt ich wirklich war. Ich wollte ihm weh tun. Richtig weh tun. So wie er mir vorhin wehgemacht hatte.
Mit aufgerissenen Augen in denen sich Scham und Reue spiegelte, blickte er mir ins Gesicht.

"Ich- es tut mir leid, ich hätte das nicht sagen sollen. Du bist alles nur keine Hure. Und ich fühl mich furchtbar, weil ich sowas zu dir gesagt habe. Ich-"
"Steck dir deine Entschuldigung sonst wo hin, ich will sie nicht hören.", unterbrach ich ihn.
"Hazel bitte, ich wollte das nicht sagen."
"Doch wolltest du. Du wolltest mir aus vollem Bewusstsein heraus wehtun, und Congrats, du hast es geschafft. Ich muss mich grad so zusammenreißen nicht zu heulen.", für eine Sekunde erlaubte ich mir ihm
zu zeigen wie verletzt ich wirklich war.
„Du hast mir wehgetan, Blaze. Und genau das werde ich jetzt auch machen. Ich werde dir wehtun. Wie du mir, so ich dir. Und jetzt raus aus meinem Zimmer.", meine Stimme hörte sich zwar kalt und fest an, innerlich tobte in mir jedoch ein Sturm.
"Tu das nicht, Bambi, ich-"
"Ich sagte raus.", zischte ich.
„Ach, und nenn' mich nie wieder Bambi.", fügte ich hinzu, am Ende brach meine Stimme leicht.
Ich konnte ihn nicht ansehen und wartete bis ich sein Schritte hörte.
Sobald sich die Tür schloss, brach meine Fassade zusammen.

Schluchzend drückte ich meinen Handballen an meine Stirn. Heulend tastete ich nach meinem Handy und rief Kara an.

"Hi bitch, wasssup!", trällerte sie ins Telefon. Ich weiterer Schluchzer schüttelte mich.
"Bitch, alles okay? Was ist passiert?"
"Bl-", ein weiterer Schluchzer unterbrach mich.
"Blaze. Ich-"
"Ich bring ihn um." Im Hintergrund hörte man Gepoltere, dann eine Tür zu schlagen.
"Es war auch m-meine Schuld. Warum muss ich immer so ausrasten? Ich- oh Gott Kara ich bin so dumm."
Ich fing noch stärker an zu heulen.
„Scht. Beruhig dich jetzt erstmal ich bin gleich da.", erwiderte Kara.

2 Minuten später knallte unsere Haustür und jemand sprintete die Treppen hoch. Meine Tür wurde aufgerissen und bevor ich irgendetwas sagen konnte, stürzte sich auch schon das 50 kilo schwere Figürchen aka meine beste Freundin Kara auf mich drauf und erdrückte mich mit ihrer Umarmung.
"Ich kriege keine Luft.", murmelte ich in ihren Hals.
"Meine Liebe ist eben erdrückend. Deal with it, du brauchst das jetzt gerade auch wenn du das noch nicht weißt.", murmelte Kara zurück und drückte mich noch fester an sich. Wie kann so viel Kraft in so einem Zahnstocher stecken?

Nachdem sie mich noch weitere 5 Minuten mit ihrer Liebe, wie sie es beschreibte, erdrückte, löste sie sich endlich von mir und setzte sich vor mich aufs Bett.

"Okay also bevor wir anfangen zu reden. Du wirst nicht heulen, denn sonst schlag ich dich. Nur weil dein Make-up versaut ist, muss meins nicht auch noch zerstört werden, da steckt eine Stunde Arbeit drin.", erläuterte mir Kara streng.

"Seh ich so scheiße aus?", fragte ich entsetzt.
"Diese Frage werde ich dir nicht beantworten. Aber sagen wir es so...ein Waschbär sieht süßer aus."
"Na toll, ich hab so lange dafür gebraucht.", antwortete ich grinsend und fuhr mir mit zwei Fingern unter die Augen. Sie hatten danach jede Menge schwarzes Zeug aneinander kleben.
"Ja und Blaze ist schuld, dass es zerstört ist."
"Naja, ich-" „Und Blaze ist schuld, dass zerstört ist.", wiederholte Kara mit Nachdruck.
"Er hat völlig übertrieben, dich beleidigt und zum heulen gebracht. Und wenn jetzt meinst dich auch noch schlecht reden zu müssen, dann schlage ich dich ebenfalls.", drohend sah sie mich an.
"Niemand bringt dich einfach so zum heulen, außer du hast deine Tage, dann bist du schlimmer als die maulende Myrte.", fügte sie noch hinzu.
"Danke, solche Komplimente sind genau das was ich jetzt zur Aufmunterung brauche.", meine Worte trieften vor Sarkasmus.

"Heul nicht rum, ich erläutere nur Tatsachen. Und jetzt steh auf und richte dein Gesicht. Wo ist das Kleid?
Warte, woher will Blaze wissen, dass das Kleid nuttig ist, wenn er es nichtmal angezogen gesehen hat? Ist er behindert?", empörte sich Kara. Ich zuckte bloß mit den Schultern.
"Er ist behindert.", beantwortete sie sich die Frage selbst.

Auch wenn mich Kara mehr als nur aufgemuntert hatte, war meine Feierlaune weg. Ich wollte nur noch in mein Bett klettern, Chips essen und den Streit Revue passieren lassen, um mich dann noch mehr zu bemitleiden und zu weinen.

Würde Kara das wissen, würde sie mir eine knallen und mich an meinen Ohren in einen Club zerren, also versuchte ich gutgelaunt rüber zu kommen.
"Zieh nicht so ein Gesicht, davon bekommst du Falten.", meckerte Kara.
"Und beeil dich, du hast nur noch ne Stunde."
"Yeyyyy.", murmelte ich leise. "Ich hab ja soo Bock."

Hello meine kleinen Pfannkuchen...
Ich bin grad im Urlaub, habs aber trotzdem geschafft zu updaten! Einmal Applaus für mich bitte. *klatsch klatsch*

Was glaubt ihr was passiert als nächstes und wen hasst ihr grad mehr, Hazel oder Blaze?

Hört ihr die Lieder die ich oben einfüge eigentlich an?

Bye

Bambi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt