21/Geh mit mir aus

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"Er ist so ein Arschloch!", schluchzte Kara und vergrub ihren Kopf in meiner Halsbeuge. "Ich hasse ihn.", weinte sie. "Ich hasse ihn, ich hasse ihn, ICH HASSE IHN!", mit einem herzzerreißenden Wimmern, rollte sich meine beste Freundin mehr oder weniger auf meinem Schoß zusammen und weinte bitterlich. "Shhh, es wird alles gut. Ich reiß dem Bastard schon die Eier aus, keine Sorge. Niemand bringt mein Herzzstück zum heulen und kommt ungestraft davon.", murmelte ich und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. Ich werde ihn umbringen.

"Wa-warum ma-cht er sowas?", schluchzte sie weiter. "Ich hab keine Ahnung aber er wird es bereuen!", eine Träne entfloh meinem Augenwinkel und suchte sich ihren Weg über meine zerknautschte Wange. Ich hatte ein Powernap gemacht, als Kara plötzlich schluchzend in mein Zimmer gestürzt war.

"Haz-el? Bin ich jetzt eine Schlampe?", fragte mich Kara und starrte mich mit tränenüberzogenem Gesicht an. "Shut up, natürlich nicht!", antwortete ich empört und drückte sie enger an mich. "Ich fühl mich wie eine. No-noch nie hab ich mich so dreckig gefühlt.", flüsterte sie und fing wieder an zu weinen. Okay, das reicht.

"Setzt dich hin und rühr dich nicht vom Fleck, ich bin in 2 Minuten wieder da.", damit sprang ich auf und ließ meine beste Freundin alleine.

Zwei Minuten später saß ich wieder neben ihr, eine Packung Taschentücher, Schokoladeneis und Magic Mike auf dem Bett verteilt.

"Hier, putz dir deine Nase.", sagte ich sanft und hielt ihr die Taschentuchbox hin. Ich schnappte mir die Abschminktücher von meinem Schminktisch und wischte ihr die Maskarareste Weg, die auf ihrer Wange verteilt waren.

"So und du verschwendest jetzt keine einzige Träne an diese Pissnelke, wir machen uns jetzt einen Mädelsnachmittag mit Channing Tatum, Alex Pettyfer und Eis.", sagte ich streng und schaute Kara auffordernd an.

"Okay.", antwortete sie leise. Es brach mir das Herz meine aufgedrehte und schlagfertige beste Freundin so zu sehen. Noah, würde es bereuen.

Ich schnappte mir noch mein Handy und öffnete Noahs Chat.

Du bist sowas von tot du unterentwickelter Flachwichser.

Dann legte ich meine Handy weg und schaltete stumm. Morgen werden seine schlimmsten Alpträume wahr werden. Wer eine Mädchen so behandelt, sollte kastriert werden und wer meine beste Freundin so behandelt ist tot.

***

Kara war vor etwa einer halben Stunde gegangen. Sie war jetzt wütend auf Noah und deswegen ging sie trainieren. Wahrscheinlich verprügelte sie grad eine unschuldigen Boxsack, oder ließ die Schüler in einem der Kurse vor Angst zittern, weil keiner gegen sie ankam. Ein klitzekleines bisschen tat mir Noah ja schon leid. Die geballte Wut von Kara auf sich zu lenken ist...unvorteilhaft für dein zukünftiges Leben. Und so sehr mir das gegen den Strich ging, ich musste ihn dann wohl oder übel verteidigen, ich wollte echt nicht das Kara ihm Knast landet.

Die Tür meines Zimmers schwang auf.

"Blaze?", überrascht blickte ich von meinem Aufsatz für die Schule auf. "Was machst du hier?", fragte ich verwundert und legte meinen Stift weg. "Kieran hat erzählt, dass du einen Aufsatz schreiben musst und da ich weiß wie du das hasst, bin ich hochgekommen um dir beim leiden zuzusehen.", antwortete er grinsend und schmiss sich auf mein Bett. Wow danke, wie nett. "Worüber schreibst du?", fragte er neugierig. "Jetzt über nichts mehr, ich bin nämlich fertig.", antwortete ich schmunzelnd und schrieb den Satz noch fertig, um mich dann schwungvoll umzudrehen.

Ich bekam eine Gänsehaut unter dem intensiven Blick, mit dem er mich anblickte. Nervös zwirbelte ich meine Haarspitzen zwischen meinen Fingern und wusste nicht so recht wie reagieren sollte. Nachdenklich fuhr er sich mir mit dem Daumen über seine Unterlippe und befeuchtete diese anschließend mit seiner Zunge. Mir stockte der Atem, ich war wie in einer Trance.

Bambi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt