36/Sam

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„Ersn arsch."
„Ers sowas vn arsch! Darauf shotten wir! Swei Tequila Shots!", bestellte Kara lauthals und haute mit voller Wucht auf den Tresen. Mit Begeisterung beobachtete ich wie der Barkeeper die Tequila Shots vorbereitete.
Schließlich nahmen wir die entgegen und Kara knallte das Geld vor sich hin.
Auffordernd blickte ich sie an, mein Blick vom Alkohol verklärt. Sie starrte genauso verklärt mit einem Grinsen im Gesicht zurück.
„Zur Mitte, zur Titte, zum Sack, zack zack!", unsere Gläser klirrten, als wir sie gegeneinander schlugen. Schnell leckten wir das Salz ab, knallten die Gläser auf den Tresen, denn sonst gibts schwule Kinder - okay sorry, war natürlich Spaß - und kippten die Shots runter. Danach bissen wir in die Zitronenscheibe und verzogen zeitgleich das Gesicht.
„Noch einn, oder solln wir Tanzn gehn?", fragte Kara.
„Noch einn!", rief ich begeistert aus. Aus dem „einn" wurden dann fünf, ich muss unseren Zustand also nicht genauer beschreiben, lasst euren Fantasien freien Lauf.

Falls ihr euch wundert, was wir mit unseren 18 Jahren in einem Club machen, Dillon hat uns Ausweise gefaket. Und falls ihr euch wundert wer Dillon ist, das ist der Creep von unserer Schule der fürs richtige Geld, oder in unseren Fall durch die richtigen Druckmittel alles macht.

Es war eng und stickig auf der Tanzfläche und es stank nach Rauch, was uns jedoch keineswegs störte.
Wir tanzten wie die Verrückten und es dauerte nicht lange bis irgendwelche behinderten Spasten anfingen uns anzutanzen aka ihre Schwänze an unsere Ärsche zu reiben. Angewidert verzog ich das Gesicht und versuchte weg zugehen doch, der Typ hielt mich an der Hüfte fest und drückte mich noch mehr an seinen Schritt.
„Ey! Nimm deinn Drecksfinger vonn mi' !", lallte ich laut und drückte mich energisch von ihm weg. Wütend drehte ich mich um.
„Was?", brüllte der Typ zurück.
Ich beugte mich vor, damit er mich besser verstand: „Ich habbe g'sagt du so-", begann ich, wurde jedoch durch seinen Mund auf meinem unterbrochen. Fast schon gewaltvoll zwängte sich seine Zunge in meinen Mund, als ich erschrocken den Mund öffnete, nachdem er mir auf die Lippe biss.
Ich riss schockiert meine Augen auf und versuchte mich von ihm wegzudrücken, doch er war größer und stärker als ich. Langsam wurde ich panisch und versucht mich von ihm wegzudrücken. Letztendlich biss ich ihn so stark ich konnte in die Zunge. Fluchend entfernte er sich von mir.
„Fass mich nich' an!", brüllte ich wütend.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Es knackte und der ekelhafte Typ schrie vor Schmerz auf.
„FASS SIE NICH' AN DU HURNSOHN! SONS' BRECH ICH DIR NICH NU' DEINE HAND SONNERN DEIN GESICHT!!!", brüllte Kara fuchsteufelswild. Ich, genauso wütend, stand unterstützend neben ihr und kniff wütend meine Augen zusammen.
Als Kara fertig war überbrückte ich die paar Schritte zu ihm, packte ihn an den Schultern und rammte ihm mit voller Wucht mein Knie in seine mickrigen Kronjuwelen. Er schrie ein weiteres Mal auf und ich könnte wetten ich sah Tränen in seinen Augenwinkeln. Pathetic
Von außen sah das Ganze vermutlich ziemlich witzig aus. Ein 1.80 Typ wird von einer 1.60 Meter winzigen, zierlichen Asiatin und ihrer etwas größeren Freundin mit den größten Babyface im Universum zusammen geschlagen. Selbstbewusst und als könnte die ganze Welt gegen uns antreten stand wir da und genossen den Moment für genau drei Sekunden, bis Security kam.
„Oh fuck.", murmelte ich und schaute Kara an. Sie schaute genauso zurück. „Seiße! Wir müssn weg! Nachher wern' wir vehaftet oda so!", schrie sie panisch. Innerhalb von Millisekunden waren wir in der Menge untergetaucht- der Vorteil wenn man klein war - und verschwanden in der Toilette.

Ich spülte mir mehrmals den Mund aus und lehnte mich dann neben das Waschbecken an die Wand um auf Kara zu warten. In der Kabine rumpelte es und immer mal wieder hörte man Schimpfwörter die umher geworfen wurden, meistens gefolgt von einem betrunkenen Kichern.
„Alles klar?", fragte ich ebenso kichernd.
„Mhm a' sklar!", antwortete sie. Die Tür öffnete sich und Kara stolperte schwankend heraus. Plötzlich stolperte sie und flog der Nase lang hin.
Ich lachte laut los und beobachte sie dabei wie sie wieder versuchte aufzustehen. Ziemlich schwierig, wenn man bedenkt, dass ihr zierlicher Körper von schweren Lachern geschüttelt wurde.
Ich verschluckte mich vor Lachen und musste Husten. Besser gesagt ich konnte gar nicht mehr aufhören zu Husten, was Kara etwas Angst machte.
"Hazel? Hazel? Oh fuck stirbs' su? Oh fuck sie stirbt! Hazel du darfs nich sterben!", hysterisch schlug sie mir immer wieder stark auf den Rücken.
"Aua! H-hör auf!", schrie ich los, denn damn, dieses Mädchen konnte zuschlagen.
"Oh du stirbs' soch nich.", bemerkte Kara.
"What the fuck. 'Türlich nich, hab nur g'hustet, chill!", empört blickte ich Kara an und sie schaute mit großen Augen zurück. Plötzlich fingen wir beide gleichzeitig an zu lachen. Nachdem wir uns beruhigt hatten- was mehrere Minuten dauerte, da sobald wir uns ansahen wieder lachen mussten, gingen wir wieder raus.

Bambi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt