12/ It's Graffiti time (Weihnachtsspecial 1)

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„Bambi was tust du da?", fragte Blaze müde. Kein Wunder er war auch gerade er aufgewacht.

„Ich räume die Wand hier frei.", antworte ich und schob unter großer Anstrengung die Kommode neben meinem Bett weg. „Verpiss dich aus dem Bett, das muss jetzt auch da weg.", wies ich in harsch an. Ja ich war nicht gut auf Blaze zu sprechen, immerhin belagerte er seit circa einer Woche fast jede Nacht, eine Hälfte meines Bettes. Wirklich nervig. Und bevor ihr jetzt alle ausrastet, ich habe eine Kissenmauer gebaut, damit sich die Situation von der ersten Nacht nicht wiederholt. Ich habe diese Nacht in die hinterste Ecke meines Gehirns verbannt, in eine Schublade gesteckt, abgeschlossen und der Schlüssel weggeschmissen. In der Theorie. In der Praxis hatte ich überlegt ob ich krank war und vielleicht mal zum Arzt sollte, weil dieses Verhalten von mir war schon krank.

„Aber warum?", fragte Blaze. „Weil die Wand heute verschönert wird.", antworte ich seufzend.

„Warum hast du eigentlich diese lächerliche Kissenmauer gebaut?", fragte er und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab und schaute mich an. „Damit sich die erste Nacht wiederholt, sowas machen nur Paare und wir sind keins, du bist eher mit mir verwandt als mein Freund.", antwortete ich kälter als beabsichtigt. „Du weißt schon, dass wenn ich wirklich mit dir schlafen muss wir uns viel näher sein werden und vor allem nackt?", fragte er mich mehr rhetorisch. Ich lachte leise auf. Ihr habt keine Ahnung wie sehr ich diesen Deal bereue. „Glaub mir Blaze, die Chance, dass wir jemals zusammen nackt in einem Bett landen ist mehr als nur gering, vorher lass ich mich lieber von einem Typen entjungfern, den ich danach nie wiedersehe.", dieser Satz versetzte mir selber einen Stich im Herzen. Jap, ich bin eindeutig krank.

„Und warum genau hast du mich dann gezwungen diesen Deal mit dir einzugehen?", fragte er verwirrt, mit noch einem anderen Ausdruck im Gesicht, den ich allerdings nicht definieren konnte.

„Blaze, ich war betrunken und konnte nicht klar denken. Und dann labert man halt Scheiße.", versuchte ich zu erklären. Lüge, ich war gerade mal angetrunken.

„Und warum löst du den Deal nicht auf, wenn du ihn anscheinend ja so bereust?", fragte er fast schon abfällig. „Man Blaze ich will jetzt echt nicht drüber reden, hilf mir lieber das Bett hier wegzuschieben.", wiegelte ich seine Frage ab.

Blaze schnaubte kurz und half mir dann jedoch das Bett von der Wand wegzuschieben.

Mein Handy piepte. Kara hatte mir geschrieben, dass sie gerade auf dem Weg zu mir waren. Sie wurden außerdem die Sachen zum Abkleben mitbringen, sowie die Schablonen.

„Okay, Blaze du musst dich jetzt verpissen, Kara und Jess kommen gleich und Jess mag keine fremden Leute die ihn bei der Arbeit stören.", ich schnappte mir seinen Arm und zog ihn Richtung Zimmertür.

„Wer ist dieser Jess eigentlich? Ist das nicht dieser Kriminelle?", fragte er mich. „Genau das ist er und er ist ein echt guter Freund von uns und deswegen verpisst du dich jetzt."

„Aha ein Freund also. Dann kann er dich doch knallen, wenn ihr so gut befreundet seid."

„Deine Eifersucht ist echt lächerlich.", sagte ich und schüttelte lachend meinen Kopf. „Ach ja?", pampte mich Blaze an. „Ja echt. Du wirst schon sehen. Und jetzt verpiss dich."

Es klingelte. Aufgeregt rannte ich zu Tür und riss sie auf.

„Kara! Jess! Und Jill! Hiiii!", kreischte ich und umarmte einen nach dem anderen.

„Jill wollte mitkommen und Hilfe kann man immer brauchen.", sagte Jess. „Klar, ihr Style slayed! Mein erstes Tattoo lass ich von ihr designen." „Hey, was ist mit mir?", fragte Jess empört. „Du darfst natürlich mithelfen.", sagte ich lachend. „Habt ihr alles? Dann können wir nämlich hoch, hab vorhin alles mit Blaze weggestellt sodass die ganze Wand jetzt frei ist.", rief ich aufgeregt. „Apropos Blaze. BLAZE! BEWEG DEINEN ARSCH HIER HER!", brüllte ich ins Innere. „WARUM SOLLTE ICH? VORHIN SOLLTE ICH MICH NOCH VERPISSEN UND JETZT HERKOMMEN: ENTSCHEID DICH MAL DU ZICKE.", brüllte er genauso laut zurück. Genervt verdrehte ich die Augen. „Dann lern halt nicht Jess und SEINE FREUNDIN Jill kennen!", rief ich wieder. „Wer ist das?", fragte Jess. „Der beste Freund von meinem Bro. Und er nervt." Blaze kam an geschlurft. Plötzlich blieb er stehen. Überrascht weiteten sich seine Augen. „Jill? Was machst du denn hier?", rief er überrascht. „Kaden? Hi!"

Bambi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt