1.43 | {Elizabeth Parker}

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Ich reichte meiner Mom ein Glas Wasser, welches sie mit zitternden Händen entgegennahm und dann in einem Zug leer trank. "Das ist ein einziges Desaster", seufzte sie und stellte das Wasserglas auf dem kleinen Tisch vor sich und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Das Wort Desaster beschrieb die Situation wohl ziemlich gut, denn die Band die Mom für den heutigen Abend gebucht hatte steckte aufgrund des starken Schneefalls in einem Vorort von Toronto fest. Alle Wege waren verschneit und dicke Schneeflocken versperrten die Sicht auf den Straßen. Sie hatten keine Möglichkeit noch rechtzeitig auf der Gala heute Abend aufzutreten.

Ich ließ mich auf der kleinen Couch neben meiner Mutter und einer ihrer Freundinnen aus dem Vorstand der Stiftung nieder und schlang einen Arm um ihre Schulter. "Ein Abend ohne Musik", murmelte sie verzweifelt, " was werden nur die Gäste sagen?"

Tröstend strich ich über ihren Arm und versuchte einen hilfreichen Ratschlag in meinen Gedanken zu formulieren aber die Situation schien aussichtslos. Die Band steckte im Schneechaos fest und die anderen Künstler, die Mom bereits angefragt hatte, hatten so kurzfristig keine Zeit.

Auch wenn ich es gehasst hatte Mom und den anderen Frauen vom Vorstand bei den Vorbereitungen für Gala zu helfen, taten sie mir leid. Sie hatten so viel Arbeit in diese Gala für Herz kranke Kinder investiert und nun würde sie ein riesiger Reinfall werden, weil kein Liveact mehr zur Verfügung stand.

In Gedanken versunken ignorierte ich die Gespräche zwischen den Mitgliedern und meiner Mutter völlig, denn ich war viel zu beschäftigt damit mir Gedanken über die Situation zu machen. Und schließlich realisierte ich, dass sich die Lösung des Problems nur wenige Meter von mir entfernt befand.

Ruckartig sprang ich von dem kleinen Sofa auf und zog somit die ganzen Blicke der elegant gekleideten Frauen um mich herum auf mich. Total überrascht starrten mich die 5 Augenpaare an als ich mein Kleid hastig glatt strich und dann im Eiltempo, ohne ein weiteres Wort aus der Nische mit den Sitzgelegenheit verschwand.

So schnell wie möglich versuchte ich mir meinen Weg auf die andere Seite Saals zu bahnen, jedoch machten mir meine Schuhe einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Es war unmöglich auf diesen hohen Dingern schnell voran zu kommen. Als ich schließlich den Kopf meiner Zielperson nur zwei Meter vor mir in der Menge erblickte, holte ich tief Luft. Vor der Person stand ein Mädchen in einem langen schwarzen schulterfreien Kleid, welches sich eng um ihren kurvigen Körper schmiegte. Ihre langen roten Haare bedeckten ihre Schultern und schon von weitem sah man ihr strahlendes Lächeln.

Ich schluckte schwer und versuchte das anfliegende unwohle Gefühl, welches der Anblick der Fremden mit ihrem Gegenüber in mir auslöste, herunter zu Schlucken.

Ich tippte mit angehaltenem Atem der Person auf die Schulter und unterbrach so ein Gespräch zwischen ihr und dem unbekannten Mädchen. Ich spürte, wie Blut in meine Wangen schoss, als sich der Braunhaarige zu mir herumdrehte und die Fremde mich mit ihrem Blick regelrecht durchlöcherte.

"Ich hoffe, ich störe nicht", murmelte ich und Griff dann zaghaft nach der Hand des Jungen, woraufhin ich einen bösen Blick von dem rothaarigen Mädchen erntete. Unsicher umschloss ich die warme Hand des jungen Mannes und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.

"Doch, du störst", zischte sie angesäuert und stemmte empört ihre Arme in die Hüften, "du siehst doch, dass wir uns gerade unterhalten." Ich drückte meine Finger fester gegen die Hand des Jungen an meiner Seite und versuchte ihr eine möglichst nette Antwort zu geben. "Es tut mir leid, aber es ist wirklich dringend."

Und dann zog ich ihn kurzerhand an seinem Arm von dem rothaarigen Mädchen weg. "Sag mal, hast du sie noch alle", fragte mich der braunhaarige Junge entgeistert, "was soll der Scheiß?"

"Tut mir leid, dass ich eure kleine Flirterei unterbrochen habe aber-"

"Flirterei?", unterbrach er mich. "Ich habe nicht mit ihr geflirtet", stritt er ab und versuchte meinen Griff um seine Hand ein wenig zu lockern. Ich verdrehte meine Augen und schleifte ihn weiter in Richtung der Sitznischen. "Das habe ich gesehen", kommentierte Shawn mein Verhalten und blieb ruckartig auf der Stelle stehen. Seine braunen Augen fingen meinen Blick auf und ich seufzte auf.

"Mom braucht deine Hilfe, Shawn", murmelte ich und deutete mit einer Handbewegung auf den Platz, an dem sie immer noch mit den anderen Mitgliedern der Organisation saß und sich beriet. Langsam kam der Braunhaarige auf mich zu, während ich die Situation weiter darlegte. "Die Band die Mom engagiert hat kann aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nicht rechtzeitig auftreten. Sie stecken im Schnee fest und so spontan ließ sich kein Ersatz Act für den heutigen Abend buchen. Mom ist deshalb total aufgelöst." Nervös zupfte ich an dem Rock meines Kleides herum, und versuchte meine Bitte in die richtigen Worte zu fassen.

"Ich dachte, dass du vielleicht einspringen könntest", sah unsicher in seine braunen Augen. "Es ist für einen guten Zweck und du bist doch Musiker", erklärte ich weiter. "Und du würdest meiner Mom wirklich helfen."

Shawn verschränkte seine Arme über der Brust und sah mich eine Weile schweigend an, während ich sichtlich unangenehm berührt vor ihm stand und ihn flehend ansah.

Schließlich vergrub der junge Mann seine Hände in den Hosen seiner Anzughose und machte einen kleinen Schritt auf mich zu, sodass er nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt war. Sein betörend gut riechendes Parfüm hüllte mich ein und ich konnte nicht mehr wirklich klar denken.

"Ich helfe euch", beugte er sich nickend zu mir herunter und seine braunen Augen wanderten für einen winzigen Augenblick zu meinen Lippen hinunter, ehe sie mich wieder fokussierten.
"Aber was springt dabei für mich heraus?"

. . .

i knew he
didn't love me,
but i adored him anyway.
-Elizabeth Parker-

-Elizabeth Parker-

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Twisted Fate | Shawn Mendes FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt