Elizabeth Parkers Leben ist ein wahres Märchen. Das behaupten jedenfalls die Schüler der Springfield Highschool.
Doch schaut man genau hin, erkennt man die großen Lücken in Elizabeths scheinbar perfekten Leben. Denn zwischen den ganzen glamourösen...
„Ich bin wieder da, Mom!", rief ich Samstagnachmittag durch unser Haus und schloss die Haustür hinter mir. Ich streifte mir meine Chucks von den Füßen und warf meine Tasche auf der Treppe ab. „Mom?", fragte ich erneut aber erhielt wieder keine Antwort.
Seufzend ging ich die Treppen nach oben und verschwand in meinem Zimmer. Ich zog meine Jeansjacke aus und ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen.
Denn, wie sollte es auch anders sein, spürte ich nun die Auswirkungen des gestrigen Abends. Da half auch die geringe Dosis von Cams Kopfschmerzen Tabletten nichts, die er mir vorhin zu gesteckt hatte.
Ich vergrub meinen Kopf tiefer im Stoff der gut riechenden blauen Jacke und schloss meine Augen. In der Hoffnung, dass die Kopfschmerzen verschwinden würden und ich einschlafen könnte.
Leider wurde dieses Vorhaben von meiner Mom unterbrochen, die ganz plötzlich in meinem Zimmer stand. „Du bist ja schon wieder da. Ich hatte dich gar nicht kommen hören", sagte sie erstaunt. Mom legte meine Tasche, die ich vorhin auf der Treppe stehen gelassen hatte, und eine Mappe auf meinem Schreibtisch ab.
Müde drehte ich meinen Kopf zur Seite um sie besser sehen zu können. „Als ich dich gerufen habe hast du nicht geantwortet", murmelte ich und zog die Schublade meines Nachttisches auf. Ich tastete nach der Verpackung meiner Kopfschmerztabletten.
„Da muss ich wohl draußen auf der Terrasse gewesen sein und mit Karen telefoniert haben.", überlegte sie und legte die Mappe mit auf einen Stapel anderer Schulmaterialen, „Sie und ihre Familie, kommt übrigens heute Abend zum Essen.", erwähnte meine Mom ganz beiläufig als sie sich wieder zu mir drehte.
Genervt stöhnte ich auf und zog die Kopfschmerztabletten aus der Schublade. „Und das bedeutet für mich genau was?", setzte ich mich. „Dass du und dein Bruder euch nicht gleich wieder in eure Zimmer einschließt um zu lesen oder Videospiele zu spielen. So wie das letzte Mal als die O'Briens da waren."
Nur ungern erinnerte ich mich an diesen Abend vor 4 Monaten zurück. Denn der Sohn der Familie O'Brien hatte mir den halben Abend von seinem ach so tollen Leben erzählt. Wie stolz seine Eltern auf ihn wären und an welcher Universität er studieren würde. Dabei ließ er sich es natürlich nicht nehmen, darüber zu prahlen, dass er an drei der Top Unis angenommen wurde. Schließlich hatte mich dieser eingebildete Vollidiot nur noch genervt und ich habe mich in mein Zimmer verzogen.
„Du musstest dich ja auch nicht mit dem Sohn eine halbe Stunde unterhalten", brummte ich und öffnete die Verpackung. Meine Mom atmete hörbar aus und stützte sich mit ihrer Hand an meinem Schreibtisch ab. Sie schien sich einige Sekunden zu sammeln.
„Versprich mir einfach, dich nicht wieder zurück zu ziehen. Karens Kinder sind wirklich anständig. "
„Schon gut, Mom", antwortete ich und brach die Folie, die sich über den Tabletten befand, auf. Ich zerteilte eine Tablette und stand wieder von meinem Bett auf. Ich drängte mich an meiner Mom vorbei die mir einen letzten prüfenden Blick zuwarf, ehe ich aus meinem Zimmer verschwand, um mir ein Glas Wasser aus der Küche zu holen.
Nach dem ich ein paar Stunden später erfolgreich meiner Mom bei den Vorbereitungen für heute Abend geholfen hatte und Osten überzeugen konnte seine Hausaufgaben zu machen, schloss ich Tür meines Zimmers hinter mir.
* * *
„Eli, Mom meinte du sollst dich beeilen", klopfte Osten an die Badezimmertür. „Bin gleich fertig", rief ich zurück. Ein letztes Mal betrachtete ich mein Spiegelbild und zog nochmal mein weißes Oberteil zurecht.
„Du hast ewig gebraucht", grummelte mein Bruder als ich die Badezimmertür öffnete. Er stand an eine Wand gelehnt und versuchte die zwei letzten Knöpfe seines Hemdes zu schließen.
Grinsend hob ich eine Augenbraue. „Vielleicht brauche ich etwas länger im Badezimmer aber wenigstens bin ich dann auch richtig angezogen." Grimmig hob mein Bruder seinen Kopf und steckte seine Zunge raus. Ich schloss die Tür hinter mir und machte einen Schritt auf Osten zu.
„Soll ich dir vielleicht helfen?", fragte ich lachend und deutete auf sein Hemd. Denn er hatte es noch immer nicht geschafft die letzten Knöpfe zu schließen. Osten nickte und ließ seine Hände sinken.
„Ich hasse diese Dinger", murmelte Osten als ich mich vor ihn kniete und sein Hemd glattstrich. „Dean mochte Hemden simmer. Als wir noch jünger waren, wollte er sie immer tragen, weil er meinte, er sähe damit aus wie Dad." Ich schob den vorletzten Knopf durch das Knopfloch seines dunklen blauen Hemdes.
„Wirklich? Dean mochte Hemden?", schaute mich Osten erstaunt an. Ohne ihn an zusehen nickte ich und schloss den letzten Knopf. „So müsste es gehen", lächelte ich schwach.
Die blau grünen Augen meines kleinen Bruders verfolgten jede meiner Bewegungen, während ich ihm zum Schluss noch einmal einige blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht strich.
„Ich vermisse Dean", murmelte er leise.
. . .
his absence is a silent grief, his life a beautiful memory -Osten Parker-
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