Der darauffolgende Sonntag verging für meine Verhältnisse nur recht langsam. Zu langsam. Auch wenn ich versuchte mich mit Hausaufgaben abzulenken, könnte ich nicht aufhören immer wieder auf mein Handy zu schauen. In der Hoffnung Shawn hätte mir geschrieben.
Aber das hatte er nicht. Denn seit dem er Sonntag morgen heimlich aus meinem Fenster verschwunden war, ließ er nichts mehr von sich hören. Keine Nachricht, keinen Anruf. Nichts. Er reagierte auch nicht auf meine Nachrichten.
In irgendeiner Weise enttäuschte mich sein Verhalten schon. Nicht dass ich erwartet hatte, dass er mich gleich früh am Morgen anrufen würde, nein. Aber dass Shawn so gar nichts von sich hören ließ, verletzte mich schon. Immerhin dachte ich, er wäre anders als die anderen Jungs.
Aber anscheinend lag ich da falsch.Ohne wirklich auf Tatums Worte zu achten, folgte ich ihr Montagmorgen durch die überfüllten Flure unserer Schule. Unbewusst wanderten meine Augen immer wieder über die Menge, auf der Suche nach braunen Locken.
„Erde an Eli", schnippste meine beste Freundin auf einmal vor meinen Augen herum. „Wo bist du heute nur wieder mit deinen Gedanken?", sagte Tatum und blieb an meinem Spind stehen. Verwirrt starrte ich sie an. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was in den vergangenen 10 Minuten geschehen war. „Tut mir leid, was hast du gesagt?"
„Cams Party diesen Freitag? Ich fragte, mit wem du hin gehst?", sagte sie und zog eine Augenbraue nach oben, worauf hin ich nur mit den Schultern zuckte. Mich hatte bis jetzt noch keiner gefragt und umgedreht ich auch keinen. Für einen Moment hatte ich sogar mit dem Gedanken gespielt Shawn zu fragen. Aber diese Idee hatte ich nach dem Wochenende ziemlich schnell wieder verworfen. „Keine Ahnung", murmelte ich und öffnete die Tür meines Schließfachs. „Mich hat bis jetzt noch keiner gefragt und i-", doch bevor ich zu Ende reden konnte, unterbrach mit Tate.
„Unser Schnuckelchen aus New York hat dich also noch nicht gefragt?" Verblüfft schaute sie mich an.Mit etwas zu viel Schwung warf ich mein Mathe Buch in mein Spind, worauf hin es mit einem dumpfen Schlag gegen das Metall prallte. „Nenne ihn nicht so", atmete ich angespannt aus und warf ein weiteres Buch unsanft in mein Schließfach.
„Außerdem weiß ich nicht genau, warum dich das so überrascht. Er hätte mich niemals gefragt."„Hast du sie noch alle?", fragte mich Tatum entgeistert. „Wie kommst du denn auf diesen Schwachsinn? Natürlich wird er dich noch fragen. Hast du nicht seine Blicke in den letzten Wochen bemerkt? Er hat dich die ganze Zeit beobachtet und die Geschichte in der Cafeteria letzte Woche, wo ihr euch gegenseitig die ganze Zeit euer Essen geklaut habt, muss ich wohl gar nicht erst ausführlicher erzählen oder?", sagte sie und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Vertrau mir, Shawn fährt total auf dich ab, Eli."
Unsaft schlug ich dir Tür meines Schließfachs zu. „Wenn er angeblich doch so auf mich abfähren würde, wie du sagst, warum verschwindet er dann einfach wortlos Sonntag Morgen aus meinem Zimmer und meldet sich danach nicht mehr bei mir?", gab ich gereizt von mir. Angespannt atmete ich aus und verriegelte entgültig meinen Spind. Nervös fuhr ich mir über mein Gesicht. Ich hatte keine Ahnung, wo diese Wut auf einmal her kam.
„Du hast mit Shawn geschlafen?", schnappte Tatum geschockt nach Luft. Verwirrt drehte ich mich zu ihr um und schaute in ihre geweiteten grünen Augen.
„Was? Nein, natürlich nicht", murmelte ich und lehnte mich nach hinten gegen die Schließfächer.
„Aber, wie ist er dann in dein Zi-"„Wenn ich die Ladys einen Augenblick unterbrechen dürfte?", erklang auf einmal eine Stimme neben uns. Gleichzeitig drehten Tatum und ich uns zu der Person um.
„Dylan", murmelte Tatum und musterte den Footballspieler.
„Schön dass ich euch zwei noch vor Politik erwischen konnte.", zwinkerte mir der Dunkelhaarige zu. Grinsend stützte er sich mit einem Arm an den Schließfächern ab, sodass sich seine Armmuskeln anspannten. Angeekelt verzog Tatum ihr Gesicht hinter seinem Rücken. „Denn dich zu erwischen, Elizabeth, ist nicht gerade einfach und ich hoffe, ich bin noch nicht zu spät mit meiner Frage.", grinste er. „Ich wollte dich nämlich fragen, ob wir zwei nicht zusammen zu Camerons Party gegen wollen?"„Dylan, ich", setzte ich an aber verstummte sofort wieder als Tatum hinter ihm, begann hektisch mit ihrem Kopf zu schütteln und mit ihrem Kopf in eine Richtung deutete.
Vermutlich etwas zu schnell drehte ich meinen Kopf in die besagte Richtung und entdeckte Shawn am Ende des Flurs, der Dylan und mich anstarrte.
Er stand zusammen mit Taylor und Matt ein paar Meter von uns entfernt. Immer wieder fuhr er sich mit seiner Hand durch seine Haare, wobei er trotzdem nicht aufhörte uns zu beobachten. Aber als er schließlich wieder seinen Arm hob, um seine Haare zurichten, stach mir ein rießiger Blutaguss an seinem Unterarm ins Auge.
„Du kannst es dir auch noch überlegen. Wenn du dich dann entschieden hast, kannst du mir dann bescheid sagen.", grinste Dylan und stieß sich von den Spinden ab, worauf hin ich wieder zu ihm schaute. „Ich bin da hinten, falls du mich brauchen solltest." Er deutete mit seiner Hand hinüber zu einer Gruppe von Jungs aus dem Footballteam.
„Das wird sie ganz bestimmt nicht", murmelte Tatum leise, nach dem sich Dylan schon herum gedrehte hatte, um zurück zu seinen Freunden zugehen.
„Tatum verdammt, was sollte das gerade eben?", atmete ich genervt aus als Dylan außer Hörweite war. „Ich wollte dich doch nur auf deine zweite Möglichkeit aufmerksam machen.", verteidigte sich die Schwarzhaarige, worauf hin ich nur meine Augen verdrehte. „Hier gibt es nur eine Option für mich und die ist Dylan." Tate schüttelte verständnislos ihren Kopf. „Und was ist mit Shawn? Nur, weil er dich noch nicht gefragt hat, willst du einfach mit dem nächst besten Typen zu der Party? Das kannst du echt nicht machen, Eli!"
„Ach nein?", fragte ich. „Dann schau mal genau zu."
Ich sah mich im Flur um, auf der Suche nach Dylan. Dabei entdeckte ich jedoch nur Shawn, der gerade auf mich zu steuerte, worauf hin ich mich von den Spinden abstieß und stumm an ihm vorbei lief.
Als meine Augen schließlich Dylan und seine Freunde entdeckt hatten, ging ich lächelnd auf die Gruppe zu. Sofort verstummten die 6 Jungs, als sie mich kommen sahen. Grinsend wichen Dylans Freunde ein paar Schritte zurück, damit ich zu dem Dunkelhaarigen gelangen konnte.
„Wir sehen uns Freitag Abend um 10 Uhr bei mir", murmelte ich lächelnd und strich mir eine blonde Locke hinter mein Ohr, bevor ich mich wieder herum drehte und zu Tatum ging. Ich hörte noch das laute Gröllen von Dylans Freunden, als ich auf Tatum und Shawn zusteuerte, die mich beide geschockt ansahen.
„Bis später, Tate. Wir sehen uns ins Biologie", wunk ich der Schwarzhaarigen zu, ehe ich ohne ein weiteres Wort im nächsten Klassenzimmer verschwand.
. . .
honestly,
i always feel jealous
whenever you give
someone the kind of
attention that i want
from you.
-Shawn Mendes-

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Twisted Fate | Shawn Mendes Fanfiction
FanfictionElizabeth Parkers Leben ist ein wahres Märchen. Das behaupten jedenfalls die Schüler der Springfield Highschool. Doch schaut man genau hin, erkennt man die großen Lücken in Elizabeths scheinbar perfekten Leben. Denn zwischen den ganzen glamourösen...