1.18 | {Elizabeth Parker}

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Es dauerte einige Sekunden bis mir bewusst wurde, dass Dylan derjenige war, der mich gerade küsste.

Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, in der ich einfach nur steif da stand. Aber schließlich zeigte der Alkohol seine Wirkung und meine Lippen fingen an sich zu bewegen. Ich konnte nicht glauben, was ich gerade tat. Ich küsste Dylan Winter, einen Jungen, der absolut nicht mein Typ war.

Auch wenn ich wusste, dass das nur eine von Dylans dämlichen Pflicht Aufgaben war, tat ich nichts dagegen. Warum auch, schließlich war es nur ein unbedeutender Kuss. Er war wie wieder andere: normal.

Als schließlich Dylans Hand, die an meinem Rücken lag, für meinen Geschmack etwas zu weit nach unten rutschte und ein lautes Grölen von den anderen zu hören war, löste ich mich von ihm.

„Der Herr hat also Pflicht gewählt", stellte ich grinsend fest und fuhr mit meinen Fingern durch seine kurzen dunklen Haare. Dylan nickte eifrig und wanderte mit seiner Hand wieder ein Stück weiter nach oben. „Und ich bereue es ganz und gar nicht", murmelte er und legte seine Lippen erneut auf meine.

Und so verging der Abend. Nach dem Dylan bei Wahrheit oder Pflicht ausgestiegen war, gingen wir wieder zurück ins Wohnzimmer und ließen uns auf einer Couch nieder. Dylan erzählte mir von seinem Footballtraining und seiner Familie, die ursprünglich aus Spanien stammt. Immer wieder warf er mir dabei eines seiner charmanten Lächeln zu und versuchte einen Arm um mich zu legen.

Gerade als Dylan eine kurze Redepause einlegte, nutzte ich die Gelegenheit und sah mich im Wohnzimmer um. Mittlerweile schien die Musik noch lauter geworden zu sein und auch die Anzahl der leeren Pappbecher und Bierflaschen, war innerhalb der letzten 2 Stunden rasant angestiegen. Ich ließ meine Augen durch den Raum wandern, als ich plötzlich an einem braunen Augenpaar hängen blieb, das mich beobachtete.

Shawn stand nur gute 3 Meter entfernt, an einer Wand gelehnt. Seinen rechten Arm hatte er um Kate gelegt, während er in der anderen Hand eine Bierflasche hielt.

Schnell drehte ich mich von den beiden wieder weg. Ich griff nach meinem halbvollen Becher und versuchte meine Gedanken an Shawn mit der ekelhaften Flüssigkeit herunter zu spülen.

„Ich darf doch sicher Mal", hörte ich aufeinmal Nash sagen und würde noch im gleichen Moment von der Couch gezogen. Er riss mir mein Getränk aus der Hand, welches er auf einem Tisch abstellte, ehe er wieder meine Hand ergriff und mich quer durch das gesamte Wohnzimmer zog. Das Ganze geschah so schnell, dass ich Dylan nur noch einen letzten entschuldigenden Blick zu werfen konnte, bevor mich Nash die Treppen hinauf zog.

„Und jetzt erklärst du mir mal, was hier los ist!", verlangte Nash sobald wir auf dem Dach angekommen waren. Er ließ sich neben mir auf einer Bank nieder und schaute mich erwartungsvoll an. „Nichts ist los", murmelte ich. Bei mir im Kopf begann sich gerade alles zu drehen.

„Hat dein Verhalten in letzten Tagen vielleicht etwas mit dem Datum zutun, das immer näher rückt?", begann er vorsichtig weiter zu fragen. Er wusste wie riskant dieses Thema war.

„Lass Dean aus der Sache raus. Er hat überhaupt nichts mit der Sache zu tun." Ich schlang meine Arme um meinen Oberkörper, um mich zu wärmen. „Was ist es dann? Du verhältst dich schon seit Anfang der Woche total komisch. Du kommst zu spät zum Unterricht, zettelst Diskussionen an, tauchst mit Dylan hier auf und trinkst mehr als du es für gewöhnlich tust, Eli.", sagte Nash ruhig. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ihn den ganzen Abend keinen Alkohol trinken gesehen hatte. Vermutlich hielt er sich von dem Zeug fern, seit der letzten Party.

„Ich war nicht zu spät, sondern hatte einen Arz Termin. Das ist ein Unterschied", stellte ich die Sache klar. „Und die Diskussion mit Shawn, war völlig gerechtfertigt." Ich biss mir auf meine Unterlippe und schaute hinüber zu Nash, der mich nur grinsend ansah. „Tatum sagte, du hast unseren Shawny im Bezug auf Maria Stuart ziemlich fertig gemacht."

Twisted Fate | Shawn Mendes FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt