1.33 | {Shawn Mendes}

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Am darauffolgenden Tag betrat ich in der Mittagspause die Schulbibliothek. Ich vergrub meine Hände in den Taschen meiner dunklen Hose und sah mich um.

Es verbrachten nur wenige Schüler ihre Mittagspause in der Bibliothek. Eine Handvoll von ihnen hatten sich zum Lernen an die Tische verzogen und der Rest verteilte sich zwischen den Gängen. In der hintersten Ecke, an einem Schreibtisch, saß die Bibliothekarin, eine ältere Frau, die mir einen bösen Blick zu warf, als die Tür hinter mir lautstark zu fiel.
Entschuldigend hob ich meine Hand in die Luft und verdrückte mich so schnell wie möglich aus ihrem Sichtfeld. Denn wirklich gut gelaunt sah die Dame nicht aus.

Etwas ratlos kratze ich mich am Kopf und bog in den ersten Gang ein. Ich war auf der Suche nach Elizabeth, um sie etwas zu fragen und Nash zugleich einen Gefallen zu tun. Und laut Cameron soll sie sich irgendwo hier aufhalten. Heute war Dienstag, das heißt wir hatten keinen Unterricht zusammen.

Ich entdeckte Eli im fünften Gang. Sie stand mit dem Gesicht zum Regal gedreht und hielt ein Buch in ihren Händen. Ihre offenen blonden Haare verdeckten dabei ihr Gesicht.

Eine ganze Minute verging, vielleicht auch zwei, in der ich sie still beobachtete. Ich versuchte von der Ferne aus zu erkennen welches Buch sie in ihren Händen hielt, aber sie stand zu weit weg, um die Schrift auf den Buchumschlag erkenn zu können.

Ohne auch nur einmal aufzuschauen las Eli mehrere Seiten am Stück. Sie schien völlig fixiert auf das Buch zu sein, sodass sie noch nicht einmal zu bemerkten schien wie ich ihr näherkam und mich schließlich ganz dicht hinter sie stellte. Über ihre Schulter hinweg warf ich einen kurzen Blick auf das Buch, in dem sie blätterte. Ich erkannte ihre Schrift auf den einzelnen Seiten. Es war eins ihrer Notizbücher.

„Steht darin etwa irgendetwas interessantes über mich?", flüsterte ich ihr leise ins Ohr und schlang vorsichtig meine Arme um ihre Hüfte.
Ich bemerkte wie sich ihr Körper kurz anspannte und sie erschrocken das Notizbuch zuschlug.

Lachend löste ich meine rechte Hand von ihrem Körper und strich einige Haarsträhnen hinter ihr Ohr, als ich spürte, dass sie sich nicht mehr bewegte und einfach nur wie erstarrt dastand. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken", schmunzelte ich.

Ich bemerkte wie sie anfing zu lächeln als ich sie kurz auf die Wange küsste. „Das sagst du jedes Mal", drehte sie sich langsam herum und rollte dann mit ihren Augen. „Und was in dem Buch steht geht dich eigentlich überhaupt nichts an."

Provozierend rückte ich ein Stückchen näher an das Mädchen heran und warf einen auffälligen Blick auf ihre Lippen, weil ich wusste wie verrückt sie dieses Verhalten machte. Aus irgendeinem Grund befand ich es als äußerst lustig sie zu necken und sie hin und wieder einmal ein bisschen aufzuziehen.

Also beugte ich mich ein Stückchen weiter nach vorn, um sie zu küssen. Aber wie erwartet stoppte mich Eli und wich prompt einem kleinen Schritt zurück. Nachdem sie wieder einen gewissen Abstand zwischen uns gebracht hatte, sah sich mich mit Entsetzen an.

„Shawn, ich ... es tut mir leid ... ", stotterte Elizabeth verunsichert und senkte ihren Blick. Sie vermied mir in die Augen zu sehen als sie versuchte sich zu erklären. „Du weißt, dass es hier nicht geht", flüsterte sie schließlich verlegen und umklammerte das Notizbuch in ihren Händen fester.

Belustigt zog ich meine Augenbrauen nach oben als sich unsere Blicke kreuzten und ich sah, dass ihre Wangen gerötet waren. „Und ich dachte ich hätte dir dieses ständige entschuldigen endlich abgewöhnt", schüttelte ich lachend meinen Kopf und streckte meinen Arm nach ihr aus. „Was?"

Ich nahm Elizabeth ihr Buch aus der Hand, bevor ich antwortete. „Ich hatte dich in den letzten Tagen endlich soweit, dass du dich nicht mehr für jede noch so kleine Sache entschuldigst. Und jetzt fängst du wieder damit an", seufzte ich. Lachend trat ich wieder ein Schritt auf das Mädchen zu und berührte mit der freien Hand ihren Arm, da sich mich noch immer mit großen Augen ansah.

„Ich wusste, dass du es nicht zulassen würdest, dass ich dich hier küsse. Aber ich wollte einfach deine Reaktion sehen", erklärte ich. Elis Gesichtsausdruck entspannte sie wieder etwas, jedoch verschränkte sie ihre Arme auf der Brust. „Ich hatte für einen kurzen Moment gerade beinahe ein schlechtes Gewissen", schnaubte sie, konnte sich dabei jedoch nicht ein kleines Grinsen verkneifen. „Aber auch nur beinahe", strich ich schmunzelnd über ihr Handgelenk.

„Was machst du eigentlich hier? Normalerweise verirrst du dich nie in die Bibliothek", fragte Elizabeth schließlich und erinnerte mich wieder an den eigentlichen Grund warum ich sie gesucht habe.

„Das stimmt auch, aber Cam meinte, dass du hier sein würdest. Ich möchte dich nämlich um einen kleinen Gefallen bitten", gestand ich ihr und fuhr mit meinem Daumen über ihr Handgelenk. „Und außerdem habe ich dich heute noch gar nicht zu Gesicht bekommen. Ich wollte wissen wie's dir geht", ergänzte ich und zog sie ein Stückchen zu mir heran.

„Du bist wirklich süß", hauchte sie und sah auf unsere beiden Hände hinab. „Aber mir geht's heute wirklich schon viel besser als gestern."
Eli lächelte weiter still in sich hinein als ich zu nicken begann. „Das ist gut zu hören."

Ich hatte mir gestern um Eli wirklich große Sorgen gemacht. Besonders nach dem sie herausgefunden hatte, dass ich einen Plattenvertrag habe, hatte nicht nur sie, sondern auch ich die Nerven verloren. Ich hatte ihr deutlich angesehen wie überfördert und enttäuscht sie von der ganzen Situation gewesen war. Deshalb war es gerade umso schöner zu hören, dass sie sich heute besser fühlte.

„Um noch einmal auf den kleinen Gefallen zurück zu kommen", räusperte ich mich, „es geht um Nash und Tatum."

„Nash und Tatum?" Verwirrung spiegelte sich auf Elizabeths Gesicht wider. Ich nickte. „Nash hat vor Tatum nach einem Date zu fragen. Aber nach dem Vorfall in den Sommerferien glaubt er nicht, dass Tatum zu einem Date zustimmen wird. Also dachte er du könntest ein gutes Wort für ihn bei Tatum einlegen."

Eli biss sich auf ihre Unterlippe, und atmete verzweifelt aus. „Shawn, ich weiß nicht so recht ob es eine gute Idee ist sich bei den beiden einzumischen. Ich will nicht, dass sich Tatum falsche Hoffnungen macht und dann wieder von ihm verletzt wird", murmelte sie.

„Nash meint die Sache mit Tatum ernst, Eli", versuchte ich sie zu überzeugen. „Er braucht nur eine zweite Chance, um ihr zu beweisen, dass sie ihm noch immer wichtig ist."

Elizabeth zögerte noch immer, als ich begann mit meinen Fingern über ihre zu streicheln. „Sie mag ihn doch noch immer, nicht wahr?", fragte ich leiser. „Also was spricht schon dagegen, wenn du ihr einen kleinen Schubser in die richtige Richtung gibst?"

. . .

if you're lucky
enough to get a
second chance at
something,
don't waste it.
-Shawn Mendes-

Es tut mir wirklich sehr leid, dass in den letzten Monaten hier keine Kapitel kamen. Ich bin ziemlich beschäftigt damit gewesen ein anderes Buch zu beenden, sodass ich dieses hier komplett vernachlässigt habe. Außerdem habe ich im Moment ziemlichen Schulstress.

Also bitte verzeiht mir dieses miese Kapitel 💙

Also bitte verzeiht mir dieses miese Kapitel 💙

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Twisted Fate | Shawn Mendes FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt