1.39 | {Elizabeth Parker}

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„Ich liebe dich, Shawn", wiederholte ich leise als ich spürte wie seine Arme an Halt verloren und er mich nicht mehr richtig halten konnte. Sein Gesicht war kreidebleich und ich bemerkte wie seine Unterlippe leicht zitterte.

Es war eine Ewigkeit in der Shawn nichts sagte, nichts tat, woran ich erkennen konnte was er gerade fühlte und dachte.

Mit zitternder Hand fuhr ich über seine kalte Wange und versuchte auch nur ein Hauch einer Botschaft in seinen Augen ausmachen zu können. Aber da war nichts. Kein Funken von Zuneigung oder Liebe. Alles war weg. Einfach nur endlose traurige Leere schaute mir entgegen.

Ich hatte das Gefühl, ich würde, einem Fremden in die Augen sehen.

Und mit einem Mal wurde es mir bewusst, dass ich mich geirrt hatte. Er empfand nicht das gleiche für mich.

Shawn liebte mich nicht.

„Oh", flüsterte ich leise als diese Erkenntnis langsam durch mich sickerte. Aber ich versuchte meine Enttäuschung herunterzuschlucken. „Es tut mir leid, ich wollte nicht ..." , murmelte ich und versuchte mich panisch aus seinen Armen zu befreien, bis er mich nach wenigen Sekunden tatsächlich losließ. Er ließ mich protestlos fliehen.

Eilig versuchte ich einige Schritte Abstand zwischen uns zu bringen, wobei ich auf einmal Mühe hatte gegen die Wassermassen anzukommen. Mein Körper fühlte sich plötzlich unendlich schwer und müde an, aber trotzdem kämpfte ich mich immer weiter in Richtung Beckenrand. Selbst dann als ich hörte, dass Shawn mir irgendetwas hinterher rief, stoppte ich nicht. Ich wollte von ihm nicht wissen, dass er meine Gefühle nicht erwiderte. Sein Schweigen hatte eine klare Botschaft gesendet. Ich wollte es nicht noch einmal mit Worten gesagt bekommen. Ich hatte es verstanden.

Und jetzt wollte ich einfach nur noch weg von hier.

„Elizabeth!", bekam er schließlich meinen rechten Arm zu fassen und umklammerte mit seiner Hand mein Handgelenk. Mit festem Griff hielt er mich fest. „Eli, jetzt hör mir bitte zu!", rief er aufgebracht, als ich versuchte seine Hände von meinem Arm zu befreien.

Geschockt über seine plötzlich aufflammende Wut ließ ich meine Hand sinken und versuchte den schmerzenden Druck an meinem Handgelenk zu ignorieren. So kannte ich Shawn nicht.

„Bitte", flehte der Junge, „höre mir doch nur einen Moment zu!"

Sein Atem schlug heftig gegen meine kühle Haut und sein gesamter Körper bebte. Was er währenddessen tat, schien er nicht einmal zu bemerken. Aber ich bemerkte es. Ich spürte die Schmerzen immer deutlicher.

Ich glaube, dass es in diesem Moment nicht einmal seine Absicht war mir weh zu tun. Er merkte es vermutlich nicht einmal wie fest seine Finger mittlerweile um meinem Arm lagen und alles zusammen drückten und mir somit höllische Schmerzen bereitete. Aber ich brachte kein Wort heraus. Ich konnte ihm nicht sagen, wer sehr er mir weh tat. Ich war wie gelähmt.

„Elizabeth, ich l-"

Das laute Klingeln seines Handys unterbrach ihn mitten im Satz.

„Ich-", begann er erneut, verstummte aber wieder als der nervende Klingelton seines Handys zu hören war. „Verdammte scheiße, nicht jetzt", fluchte er und ließ unsanft meine Hand los. Dann überwand er die letzten Meter bis zum Beckenrand.

Twisted Fate | Shawn Mendes FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt