„Das nächste Mal musst du mich mitnehmen" wir schlendern schon seit einer ganzen Weile in der Stadt umher. „Sie wird denke ich mal bei unserem nächsten Treffen her kommen" sofort dreht Natascha ihren Kopf in meine Richtung „dann möchte ich unbedingt zu eurer Pyjamaparty eingeladen werden!" sie lacht und grinsend nicke ich ihr zu „das lässt sich bestimmt einrichten"Ich habe ihr alles ziemlich genau erzählt, das Ereignis mit meiner Mom ließ ich jedoch aus, ich möchte einfach die schönen Dinge gerade genießen. Die ganze Zeit über hörte sie mir neugierig zu und war nicht scheu ein lustiges Kommentar in passenden Momenten abzugeben.
Ich glaube wirklich das sich Emely und Natascha gut verstehen würden und eine Pyjamaparty mit den beiden zusammen, wäre bestimmt ein spannendes und lustiges Erlebnis.
„Hattest du eigentlich Heimweh?" Sie unterbricht die Stille und ich ziehe Fragend eine Augenbraue nach oben „naja, du bist so plötzlich zu deiner Freundin gefahren. Sie wohnt in deinem Heimatort und da habe ich mich gefragt, ob du vielleicht einfach Heimweh hattest" darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Ich wollte zu Emely um einfach bei ihr zu sein und mir einen Rat holen. Aber vielleicht bin ich auch zu ihr, weil ich einfach Heimweh hatte. Heimweh an einen Ort, an dem ich mich Geborgen fühle.
„Ich weiß nicht ganz" gestehe ich ihr und sie nickt „ich habe nur Angst das du plötzlich entschließt wieder zurückzuziehen" sofort zucke ich zusammen und bleibe stehen „Natascha denk doch nicht sowas! Ich fühle mich hier wohl und ich werde garantiert nicht wieder zurückziehen!" ich schaue sie mit großen Augen an und sie lächelt erleichtert. „Gut, weil ohne dich wäre es hier ziemlich öde" sie streckt mir wieder ihren Arm hin und ich umschlinge diesen mit meinem.
Es ist irgendwie schön zu hören das sie mich vermissen würde. Aber egal ob ich wirklich Heimweh hatte oder einfach nur einen Rat von einer guten alten Freundin wollte, ich werde auf keinen Fall wieder zurückziehen. Außerdem finde ich es hier wirklich schön und langsam könnte ich mir wirklich vorstellen, dass ich mir hier eine Zukunft aufbaue. Um dies zutun, muss ich mir aber definitiv noch eine schönere Wohnung suchen, denn in dieser halte ich es nicht mehr lange aus. Zumal sie in einem nicht gerade schönen Viertel der Stadt liegt.
„Möchtest du noch etwas essen?" sie deutet auf einen kleinen Würstchenstand und lächelnd nicke ich. Es ist nur eine Kleinigkeit, aber genau das ist eine dieser, an die man sich immer erinnern wird. Der Moment, in dem wir uns von einer alten Würstchenbude irgendeine Krankheit eingefangen haben und eine Woche lang mit Magenkrämpfen im Bett lagen.
Dies würde eine grauenhafte Zeit werden, aber im Nachhinein werden wir darüber lachen.
Natascha bestellt uns beiden eine Bockwurst und wir stellen uns an einen der weißen Stehtische.
Genüßlich wage ich den ersten Bissen und Natascha blickt mich direkt fragend an „hm, schmeckt wirklich gut!" Versuche ich ihr mit vollem Mund mitzuteilen und lachend beißt auch sie von der Bockwurst ab.
Der Tag geht dem Ende zu und ich habe ihn in vollen Zügen genossen „soll ich dich nachhause fahren?" Natascha deutet auf ihr Auto, an welchem wir gerade angekommen sind.
Ich schaue auf meine Uhr und nicke „das wäre lieb" sie drückt auf den Knopf und das Auto öffnet sich. Ich steige auf der Beifahrerseite ein und schaue aus dem Fenster.
Die Sonne geht bereits unter und wenn ich nach Hause gelaufen wäre, dann wäre es in wenigen Minuten dunkel und ich hätte die ganze Strecke im düsteren zurücklegen müssen und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust.
Natascha schaltet das Radio ein und direkt ertönt ein Sommerlied und wir blicken uns grinsend an. Im nächsten Moment tanzen wir leicht im Auto und singen lauthals zu dem Song mit.
Ich bin wirklich dankbar so einen tollen Menschen wie sie kennengelernt zu haben. Ich wüsste gar nicht was ich ohne sie tun würde. Sie erleuchtet einfach jede dunkle Ecke mit ihrem breiten Lächeln und ihre offene Art. Jeder Moment mit ihr ist wie ein Geschenk und ich hoffe das wir noch viele weitere miteinander verbringen werden.
Wir bleiben vor meinem Wohnblock stehen und ich verabschiede mich mit einer dankenden Umarmung. Dann steige ich aus und sie fährt winkend davon.
Es ist nun bereits dunkel und ich suche meinen Schlüssel raus und schließe die rote Tür auf.
Mit freudigen Schritten gehe ich die Treppen hinauf, bis zur vierten Etage.
Ich möchte gerade den passenden Schlüssel raussuchen, als ich plötzlich zusammenzucke.
Lyra sitzt vor mir auf dem kalten Steinboden und sofort beginnt mein Herz schneller zu rasen. Mein Blick fällt auf meine Wohnungstür die einen Spalt breit offen steht.
Mein Atem beschleunigt sich und sofort greife ich nach meinem Kaninchen und renne die Treppenstufen hinunter.
Ich bin ziemlich überfordert mit der ganzen Situation gerade und als ängstlicher Mensch, war dies gerade ein absoluter Schock für mich.
Ich komme draußen an und versuche erst einmal Luft zu holen und einen klaren Kopf zu bekommen. Unter keinen Umständen betrete ich jetzt die Wohnung. Auch wenn sie leer sein mag, meine Angst ist gerade zu groß um mich ihr zu nähern.
Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und spüre wie mir schon langsam die Tränen die Wangen hinunterlaufen. Ich habe Angst, ich habe große Angst und ich möchte einfach in großen Armen liegen. Ich möchte zu einer Person die mich beschützt und bei der ich keine Angst habe.
Es klingelt am anderen Ende und ich versuche mich zusammenzureißen.
„Hallo?" ertönt die Tiefe stimme und ich bin kurz stumm.
„Tom?" schluchze ich „Flora?! Was ist passiert?!" kommt es sofort erschrocken von ihm.
DU LIEST GERADE
All I need
Fanfiction„Tut mir leid" erst jetzt widme ich meinen gegenüber meine Aufmerksamkeit. Ich blicke in die blau strahlenden Augen, welche ich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gesehen habe. Sofort kommen mir die Erinnerungen hoch, die ich jedoch sofort ver...