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Ich lehne mich an die Wand gegenüber von meinem Bett und betrachte unser Kunstwerk.

Ich habe bereits ein paar Bilder ausgedruckt, unter anderen die zwei neuen mit Tom, und habe diese zusammen mit ihm in meinen goldenen verzierten Bilderrahmen an die Wand gehängt.

Sie sind A4 groß und zieren parallel zueinander die Wand hinter meinem Bett. Ich muss schon sagen das die Farbe, kombiniert mit meinen goldenen Bilderrahmen, ziemlich gut aussieht.

Bereit seit einer Stunde, seitdem Tom wieder nachhause gefahren ist, stehe ich hier und schwebe in der Vergangenheit. Um genau zu sein schwebe ich in dem Moment der vor exact 3 Einhalt Stunden geschah.

Es war einfach unglaublich und es hat in mir einiges Bewegt. Es ist als hätte ich genau diese Art Nähe zu Tom noch gebraucht um mich endgültig fallen lassen zu können.

Bereits seit einer Stunde, die Tom jetzt schon nach dem Essen gegangen ist, denke ich über unsere Beziehung nach. Ich denke nicht darüber nach wie es irgendwann mal mit uns seien wird, denn so weit möchte ich gar nicht denken. Ich denke darüber nach wie begeistert ich von unserer Beziehung zueinander bin.

Tom ist nicht nur mein Freund, er ist auch die Person zu der ich zuerst gehen würde, wenn etwas passiert ist. Er ist die Person der ich alles anvertraue und die mich von meinen peinlichsten Seiten kennt. Er ist derjenige der bei mir bleibt, obwohl alles dagegen spricht. Alles außer unsere Liebe zueinander.

Ich bin mir sicher und ich möchte das zwischen uns öffentlich machen. Ich möchte uns von der Last befreien, mit welcher wir durch den Tag gehen. Ich möchte nicht mehr nur an Orten mit Willow spazieren gehen, an denen uns keiner wahrnimmt und ich möchte mich nicht nur im geheimen mit ihm küssen, aus Angst jemand könnte es bemerken. Ich möchte die Last nicht mehr spüren und einfach loslassen und leben. Ich werde mit den Kommentaren zu uns schon klarkommen, immerhin habe ich Tom an meiner Seite und mehr brauche ich nicht.

Egal wie sehr wir es verdrängt haben und versucht haben es mit Humor zu nehmen, es wirkt sich dennoch auf unsere Beziehung aus. Es war am Anfang noch keine Hürde und das Versteckspiel hat sogar Spaß gemacht, aber mittlerweile wird es immer komplizierter es geheim zuhalten. Zudem ahnen seine Fans bereits etwas und sie werden nicht lockerlassen, bis sie die Person hinter Tom seinem Lächeln kennen. Bis sie mich kennen.

Ich schalte den Lichtschalter aus und kuschle mich in mein weiches Bett. Als Tom sein Geruch in meine Nase dringt, breitet sich auf meinen Lippen ein breites Grinsen aus und sofort schweifen meine Gedanken wieder zu dem Moment, der vor drei Einhalt Stunden geschehen ist, zurück.

Erst das piepen von meinem Handy holt mich wieder in die Realität zurück.

Ich drehe mich zur Seite und greife rüber auf den weißen Nachtschrank und entsperre mein Handy. Ich mache es mir ein wenig bequem und betrachte die Nachricht, die gerade auf meinem Bildschirm erscheint.

„Ich vermisse dich" lese ich lächelnd die Nachricht von Tom. Mit einem „Ich vermisse dich mehr" antworte ich ihm schnell und spüre bereits wie mein Herz wieder Purzelbäume schlägt.

Eine neue Benachrichtigung blinkt auf und ich drücke auf das bunte Symbol von Instagram und lande direkt auf einem neuen Post.

„Ein wunderschöner Tag mit meinem Lieblings Darling" ist die Bildbeschreibung die Tom unter unserem gemeinsamen Bild geschrieben hat. Er hat das Bild von uns beiden, in welchem ich mich an ihn lehne, gepostet. Unsere Gesichter, sowohl unsere Haare sind mit blauer Farbe bedeckt und wir Lächeln breit in die Kamera.

Trotz des schönen Moments, war die gemeinsame Dusche vorhin mehr als nur notwendig. Und auch wenn das Wasser nicht auf voller Temperatur stand, war es ziemlich heiß unter dieser.

Sofort reagiert mein Handy mit neuen Follower und like's auf meinen Beiträgen. Es sind allesamt Personen, die Tom folgen und schnell werden aus meinen dreitausend Follower fünftausend und mein Herz macht einen Aussetzer.

Sofort kommt mir mein Gedankenzug wieder in den Sinn und gerade bin ich etwas beängstigt von der Reaktion der anderen. Sofort werde ich als die Freundin von Tom abgestempelt und ein mulmiges Gefühl macht sich breit.

Das Bild enthält keinerlei Hinweise darauf, dass wir zusammen sein können, doch seine Bildbeschreibung lässt einige wahrscheinlich wild spekulieren.

Sofort dringt der Gedanke in mir hoch davonzulaufen und vor der kommenden Schlagzeile wegzurennen. Doch ich weiß das es dafür bereits zu spät ist. Das einzige was das folgende Drama mindern wird, ist ein Geständnis unserer Beziehung und kein davonrennen. Ich weiß das es dies nur noch schlimmer machen wird.

Aber dennoch wird mich das üble Gefühl nicht los, dass auf mich mehr als nur Spekulationen warten. Ich habe das Gefühl das da noch etwas ist, etwas was wesentlich mehr schaden anrichten wird als meine öffentliche Beziehung mit Tom.

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