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Die ganze Fahrt über diskutierten Tom und ich über seinen Vorschlag. Wobei es wohl mehr eine Tatsache von ihm war als alles andere.

Ich sagte ihm das ich nie ein so wertvolles Geschenk für ihn hätte, doch er akzeptierte diese Aussage, so wie alle anderen nicht. „Deine Liebe ist das wertvollste was du mir gibst und ich würde nie etwas anderes wollen als diese" warf er mir dann mit einem Lächeln auf den Lippen an den Kopf.

Es war keineswegs ein Streit der zwischen uns lag, es waren lediglich zwei sture Köpfe, die ihren Willen durchsetzen wollten.

Lange Rede, kurzer Sinn.

Tom und ich schauen uns zusammen nach einer Wohnung in einem besseren Viertel um und er lässt seine Kontakte springen. Ich weiß genau das er nicht nur seine Kontakte springen lassen wird, aber letzten Endes gab ich mich geschlagen. Eine Diskussion mit Tom zu führen ist schon zum scheitern verurteilt, ich hatte also von Anfang an nicht die geringste Chance.

Ich lasse mich auf seine Couch fallen und kraule den Kopf von Willow, während sich Tom langsam zu mir gesellt und seinen Laptop hochfährt. Mein Blick schweift zu ihm und ich lehne mich an seine Schulter an. Ich liebe seine Nähe einfach zu sehr und könnte am liebsten den ganzen Tag in seinen Armen liegen.

„Ich bin mir sicher wir finden etwas schönes für dich" seine Finger gleiten über die Tastatur und auf dem Bildschirm öffnet sich eine Wohngenossenschaft. Direkt springt mir das Meer entgegen, welches sich hinter dem Wohnblock erstreckt und ich schaue verwirrt zwischen diesen und Tom her.

„Tom nein" sage ich direkt, doch Tom lächelt mich nur an „ein Bekannter von mir ist ein guter Freund von dem Besitzer der Wohnungen" ich verdrehe die Augen „nicht ein Mal er könnte den Preis einer solchen Wohnung so niedrig machen, dass ich sie mir leisten kann" ich schaue mir die Bilder der Wohnungen an, welche Tom gerade öffnet.

Sie hat einen wunderschönen Balkonblick auf das Meer und schön angelegte Zimmer. Die Wände sind hoch und braun gräuliches Laminat ziert den Boden.

„Darling, mach dir jetzt mal darüber keine Gedanken, ich werde das alles schon klären. Wir hatten einen Deal" er zieht eine Augenbraue nach oben „du solltest dich lieber freuen, wenn ich meinen Freund gleich anrufe, hast du vielleicht in zwei bis drei Tagen schon eine neue Wohnung" seine Lippen berühren meine Stirn und ich atme tief aus. Ich nehme es einfach so hin, denn eine erneute Diskussion wäre nur reine Zeitverschwendung.

Während Tom sich sein Handy schnappt und durch die Glastür in den Garten schlendert, betrachte ich noch einmal die Bilder.

Die Wohnung hat ein Wohnzimmer, welches so groß ist wie meine gesamte Wohnung zusammen. Hinzu kommen noch zwei Schlafzimmer, ein Arbeitszimmer, zwei Bäder und eine große offne Küche, welche in die Wohnstube hineinläuft.

Ich blicke zu Willow „das ist viel zu groß für eine einzige Person, nicht wahr?" diese legt nur den Kopf schief und ich kraule sie ein wenig, während ich mir den Balkon genauer anschaue.

Er ist groß und ich könnte mir gut vorstellen wie Tom und ich auf diesem sitzen. Händchen haltend kuschle ich mich an seinen starken Körper und Willow sitzt neben uns, während wir zusammen den Sonnenuntergang hinter dem Meer beobachten.

Diese Vorstellung das diese Wohnung vielleicht schon in zwei Tagen mir gehören könnte, ist unglaublich. Ich wüsste nicht wie ich diesen Gefallen von Tom jemals wieder entschädigen kann. Er würde alles für mich tun und das weiß ich wirklich zu schätzen, jedoch fühle ich mich schlecht wenn ich ihm nicht dasselbe schenken kann. Er bekommt meine volle Liebe, dass ist keine Frage, aber dennoch würde ich ihm gerne etwas schenken, damit er nicht der einzige ist der in diese Beziehung sein Geld hineinsteckt.

In dem Moment kommt Tom mit einem Lächeln auf den Lippen wieder durch die Tür „es ist alles geklärt und wir haben morgen einen Termin für die Besichtigung" ich springe freudig auf und renne in seine Arme. Er ist einfach unglaublich.

Er legt seine Hände an meine Hüfte und hebt mich ein wenig hinauf, während er sich mit mir auf der Stelle dreht. Ich lache über diese Geste und falle ihm um den Hals als meine Füße wieder den Boden berühren. „Danke Tom" lächle ich breit „dafür nicht Darling" und im nächsten Moment liegen meine Lippen auch schon auf den seinen.

Der Kuss ist anders als sonst, er ist nicht verlangend, aber dennoch leidenschaftlich. Er strahlt haufenweise Glücksgefühle aus und ich lächle in den Kuss hinein. Alles an ihn macht mich einfach Sprachlos. Er raubt meine klaren Gedankenzüge und die Kontrolle über meinen Körper. Ich bin ihm unterlegen und eigentlich würde ich in diesem Moment wegrennen. Aber ich möchte gerade nirgends lieber sein als bei Tom. Ich hoffe das dies nie Mals endeten wird. Ich hoffe das sich meine Befürchtungen nicht bewahrheiten werden und das ich mich zusammenreißen kann nicht vor meinen Gefühlen davonzurennen.

All I needWo Geschichten leben. Entdecke jetzt