Kapitel 29

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>>POV: Ito<<

Der gestrige Tag war für mich seelisch gesehen ein Tiefpunkt. Von unangenehmen Erkenntnissen bis hin zu zwanghaften Veränderungen war alles dabei. Nach so einem Tag wäre ich eigentlich Zuhause geblieben und nicht zur Schule gegangen, aber ich wollte unbedingt Airi mit meinen Eindeckungen über sie konfrontieren. Ich könnte es nicht länger für mich behalten! Ich brauche jetzt die Bestätigungen oder eine plausible Verneinung!

Mit diesem Ziel vor Augen ging ich am frühen Morgen zu Airi. Ich wollte sie abholen und vor dem Schulunterricht mit meinem Wissen bombardieren, doch leider musste ich von ihrer Mutter gesagt bekommen, dass Airi bereits mit einem anderen Mädchen gegangen war. Zugegen, ich fand dieses Verhalten sehr komisch. Am vorherigen Abend habe ich ihr ausdrücklich geschrieben, dass ich sie abholen würde, um mit ihr etwas Wichtiges besprechen möchte.

Verwirrt über dieses Verhalten beeilte ich mich, um sie einzuholen. Jedoch sollten sich unsere Blicke erst im Klassenzimmer treffen. Schwer atmend ging ich auf ihr Sitzplatz zu. Sie saß bereits und viele andere Schülerinnen hatten sich um sie versammelt. In Gedanken verglich ich diese Anhäufung von Schülerinnen mit einer stabilen Mauer, die Airi schützen sollte.

Ist es in Ordnung, wenn ich einfach zu ihr rüber tapste und sie vor allen anderen zur Rede bringe? Ah! Ist doch scheiß egal! Ich ziehe es durch! „Airi!", rief ich ihren Namen, damit die Menge und Sie mich beachteten. Doch anstatt verwunderte Blicke zu ergattern, nahm ich entsetzten und Verachtung wahr.

Sofort ging eines der Mädels auf mich zu, als sie mich erkannt hatte. „Da ist die kleine Schlampe! Ha! Bist du hier um Airi noch mehr auszubeuten?", brüllte sie los, sodass auch der letzte im Klassenraum zu mir rüber schaute. „Wie-e bitte?", sagte ich fassungslos. Was ist auf einmal mit denen los? Mit offenem Mund linste ich zu Airi rüber, die...die...weinte. Sie weinte. „Jetzt tue nicht so, als würdest du nichts wissen! Deine vermeintliche Unschuld kannst du dir sonst wo reinschieben!", rief nun ein anderes Mädchen, während sie sich vor Airi hinstellte und so meine Aussicht zu ihr unterbrach.

„Du hast letzten Sommer Airi's festen Freund Oikawa weggeschnappt! Die arme musste es akzeptieren, da sie dir als ihre beste Freundin nur alles Beste wünschte. Doch nun ist Schluss! Auch sie kann diesen Schmerz nicht länger mit sich tragen! Sie hat uns die Wahrheit gesagt. Du bist eine Lügnerin und dazu eine schlechte Freundin! Wie kannst du dich noch hier blicken lassen?!", hörte ich es vorwurfsvoll rufen.

Airi hat also erahnen können, dass ich nun die Wahrheit kannte? Aber woher?! Etwa aus meiner gestrigen SMS? Ich weiß es nicht.

Ich bekam jämmerlich kein einziges Wort raus und so ging die Mauer dichter auf mich zu, sodass ich zurückfiel und mich an einer Tischkante am Kopf verletzte. Niemand half mir hoch. Niemand.

Alle glaubten Airi.

Niemand würde mir glauben.

Niemand würde es verstehen, dass Airi alle manipulierte. Sie alle stehen unter ihrem Bann. 

Der persönliche Dämon von  TrashykawaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt