Kapitel 12

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Gestern war ein absoluter Scheißtag gewesen. Nachdem Iwa und ich Oikawa aus dem Müll gefischt hatten, mussten wir ihn ins Krankenhaus bringen. Dieser hatte sich neben Schürverletzungen den Fuß erstaunlich gut verletzt.

Ich habe mich so schlecht gefühlt. Zwar ist der Typ für seine Verletzungen selber Schuld, aber es ist absolut keine Glanzleistung von der Managerin den Stammspieler des Volleyball-Teams Krankenhausreif zu zerstören. Zugegeben, irgendwo ist es schon witzig aber was wird aus meinem Ruf an der Schule?! Die schmeißen mich ganz bestimmt raus und alle würden anfangen mich zu hassen.

Als der Arzt dann die Diagnose „leicht verstaucht" aussprach, war ich kurz davor zu heulen und gleichzeitig Oikawa umzubringen. Die Kombination aus Angst und purer Mordlust tut meiner Psyche keinesfalls gut. Iwaizumi konnte mich glücklicherweise beruhigen und mir zusprechen, dass niemand zu diesem Unfall etwas erfahren wird. Kurz gesagt, den Lehrern wird nicht gesagt, dass der verstauchte Fuß indirekt meine Schuld ist. Wir drei einigten uns darauf, dass Oikawa einfach die Treppe runtergefallen ist und dann mit dem Fuß blöd aufkam. Die Geschichte mit dem Mülleimer wollte Oikawa unbedingt rausstreichen. Dabei war dieser Part das beste an dem ganzen Tag.

Ich hob mein Gesicht vom Lehrbuch hoch, als es zur Pause klingelte. Es ist bereits Donnerstag und Oikawa ist bis nächste Woche Montag krankgeschrieben. Der Star der Schule braucht genug Ruhe, damit sein Fuß verheilt. Heute wird unter den Schülern nichts anderes außer Thema Oikawa besprochen. Es ist so nervig.

Airi hatte mich diesbezüglich auch bereits befragt und ja, ich musste sie anlügen. Ich sagte ihr, dass ich nichts wusste und nach dem Training sofort nach Hause gegangen bin.

Ich erhob mich von meinem Tisch und holte aus meinem Rucksack die Wasserflasche raus, bis plötzlich ein Drittklässler unseren Klassenraum betrat. Es war der Vize-Kapitän des Volleyballs-Teams. Alle Schüler in meiner Klasse starrten in komisch an, als dieser auf mich zukam. „Morgen Ito, wollen wir kurz miteinander reden?", fragte er mich.

Ich schaute genauso verwirrt, wie meine Mitschüler. „Ähm, ja klar.", antwortete ich mehr oder weniger sicher.

Gemeinsam verließen wir den Raum, während alle hinter uns angefangen hatten zu tuscheln. „Wie fühlst du dich?", war seine nächste Frage. Ich atmete tief ein und schloss kurz meine Augen. Mir geht es scheiße. Ich konnte die gesamte Nacht nicht schlafen.

„Ich muss zugeben, dass es mir nicht sehr gut geht.", sagte ich ihm ehrlich. Iwa schaute mich besorgt an. „Konnte ich mir schon denken...aber bitte... mach dir keine Vorwürfe, dass habe ich dir bereits gestern gesagt. Der Vollidiot ist selbst schuld. Weder er noch ich sind dir irgendwie böse.", erklärte mir der Stachelkopf. Ich nickte stumm. Wir beschlossen kurz raus zu gehen und eine kleine Runde um die Schule zu laufen.

Die restlichen Unterrichtsstunden sind mehr oder weniger schnell überstanden gewesen. Einziger Kritikpunkt waren die viel zu neugierigen Klassenkameraden. In den kleinen Pausen haben mich so viele Ausgefragt, ob etwas zwischen mir und dem Vize-Kapitän wäre. Warum ist es gleich etwas Besonderes, wenn man mit einem älteren Schüler spricht? Dürfen Mädchen nicht mit Jungs einfach normal miteinander reden? Ich verstehe das nicht.

Airi versuchte diesen Tumult um mich irgendwie einzudämmen, aber in Endeffekt hat es nichts gebracht. Es musste natürlich dazu kommen, dass ich die Klasse zurechtweißen musste, damit sie endlich aufhörten so ein Schwachsinn zu labern.

Total genervt vom ganzen Tag begab ich mich zum Training. Gott Lobe die Spieler, denn diese sind normale Menschen im Gegensatz zu anderen. Insgesamt war die Volleyballeinheit ganz in Ordnung. Ich hatte ständig was zu tun und keine Zeit zum denken gehabt.

Als alles vorbei war und ich schon nach Hause fahren wollte, hielt mich Stachelkopf Iwa auf. Dieser hat mir den Vorschlag gemacht, dass wir gemeinsam Oikawa am Wochenende besuchen sollten. Eigentlich habe ich keine Lust mein Wochenende für diesen Dummkopf zu opfern, jedoch wäre es falsch abzulehnen. Schließlich bin ich der Grund für diese Situation.

Somit stimmte ich ihm zu und wir beschlossen uns Samstag zu treffen. Da ich nicht genau wusste wo Tooru wohnte, vereinbarten wir uns vor einem beliebten Snackladen zu treffen und von dort aus zu Oikawa zu gehen. 

Der persönliche Dämon von  TrashykawaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt