Kapitel 30

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Am Abend ließ ich mich totmüde neben Mateus aufs Sofa fallen. Ich hatte die Anderen noch in den Fuchsbau begleitet und dort hatten wir uns etwas verquatscht, sodass ich erst weit nach Mitternacht zum Zelt zurückkehrte. Mein bester Freund versuchte gar nicht erst mit mir zu sprechen sondern legte nur seinen Arm um mich und zog mich an sich heran. Dankbar lehnte ich mich an seine Schulter und schloss meine Augen.

Wenige Stunden später wachte ich in der selben Position wieder auf. Der Brasilianer schlief noch und deshalb stand ich so leise wie möglich auf um in mein Zimmer zu gehen. Nachdem ich mich umgezogen hatte, apparierte ich nach London um mir bei einem Bäcker etwas zum Frühstück zu holen. Während ich alleine an der Themse saß und den Sonnenaufgang genoss, wünschte ich mir plötzlich, Oliver wäre bei mir.

Konzentriert setzte ich etwas kleinere Steine zurück in die Mauer. Wir waren mit dem ersten Stock zur Hälfte fertig und mittlerweile tat mir, trotz Zauberstab alles weh. Und es war erst der zweite Tag. Die Zwilling und Lee rechts von mir quatschten vor sich hin und Charlie, der neben seinen Brüdern stand, sah genauso genervt aus wie ich es war. Die Anderen hatten schon auf der gegenüberliegenden Seite angefangen, die noch komplett verwüstet war. ,,Ich bin auf dem Klo", teilte ich den Jungs mit, in der Hoffnung, dass ich so kurz etwas Ruhe hatte. ,,Ich komm mit!" Erleichtert ließ Charlie seinen Zauberstab sinken und war mit wenigen Schritten bei mir. Schweigend und beide in unsere Gedanken versunken liefen wir nebeneinander her und landeten schließlich auf einem Balkon. Lachend sah ich den Rothaarigen neben mir an und dieser grinste zurück. ,,Wie hast du dieses Gequatsche die letzten Jahre ausgehalten?" fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Eigentlich ist es ja ganz lustig, aber gerade kann ich es irgendwie echt nicht brauchen." Fragend und auch etwas besorgt sah mich der Weasley an. ,,Ach ich komm grad einfach nicht auf meine Gefühle klar. Ich bin verliebt und weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll." Ich vertraute Charlie. Zwar kannte ich ihn nicht gut, aber er hörte zu und hatte mir schon mehrmals gute Tipps gegeben. ,,Aber nicht Lee oder einer von meinen nervigen Brüder oder?", war seine erste Frage. Geschockt schüttelte ich meinen Kopf. ,,Nein nein, das sind meine besten Freunde. Ich könnte mir nie was mit einem von denen vorstellen!" ,,Ich kann da jetzt nicht so viel aus Erfahrung sprechen, aber ich würde dir raten nicht zu viel nachzudenken. Tu was du für richtig hälst und was sich für dich gut anfühlt. Wenn du dich bei der Person wohlfülst und du ihr vertraust, wenn du keine Angst hast, in ihrer Gegenwart du selbst zu sein, dann lass dir einfach Zeit. Was passieren soll, passiert." Sprachlos sah ich zu dem Älteren. Ich hatte ihm nur grob gesagt, was mich beschäftigte und er hatte trotzdem gewusst, was ich gemeint hatte und meine ungestellte Frage genau beantwortet. ,,Danke", war das einzige was ich sagen konnte. Wieder grinste Charlie mich und stieß sich vom Geländer ab. ,,Nicht dafür. Und jetzt komm, wir müssen langsam wieder zurück sonst stellen die drei noch was an."

,,Wie läufts mit deinen Drachen?" fragte ich den Weasley, während wir zurück liefen. Sofort begann er zu erzählen und als ich ihn von der Seite ansah, konnte ich dasselbe begeisterte Glänzen in seinen Augen erkennen, das auch Oliver hatte, wenn er von Quidditch sprach. Zum ersten Mal fiel mir auf, dass auch Charlie nicht schlecht aussah. ,,Mach n Foto", riss mich dieser nun aus meinen Gedanken. Erschreckt schaute ich ihn an. ,,Sorry aber mir is nur grad aufgefalln, dass du eigentlich echt süß bist", klärte ich ihn direkt über die Wahrheit auf. Mein Gegenüber zog eine Augenbraue nach oben. ,,Danke, nehm ich jetzt mal als Kompliment, auch wenn ich mich eigentlich nicht gerne als süß bezeichnen lasse." ,,Für mich machst du doch gerne ne Ausnahme", gab ich zurück. Kurz sahen wir uns schweigend an, bevor wir in Lachen ausbrachen, da die Situation für uns beide etwas komisch war. Bis wir bei seinen Brüdern und Lee angekommen waren, waren wir wieder halbwegs ernst und machten uns unter drei verwirrten Blicken gut gelaunt an die Arbeit.

Immer wieder ließ ich mir Charlies Worte durch den Kopf gehen. ,,Tu was du für richtig hälst." Von meinen Freunden hatte ich mich schon verabschiedet und nun stand ich im Imnenhof und wartete auf Oliver, der jetzt aus der großen Tür trat. Natürlich zusammen mit Scorp, Davies und Diggory, die jedoch gleich verschwanden, nachdem sie mich entdeckt hatten. ,,Hey",begrüßte ich Oliver, als ich vor ihm stand. ,,Hast du morgen früh schon was vor?", fragte ich ihn. ,,Jetzt anscheinend schon", gab er zurück und nahm mir mit seiner entspannten Art die Aufregung.
,,Frühstück in London um 5?", fragte ich ihn ohne großes Gerede. ,,Um 5?",kam die entsetzte Antwort. ,,Jep, da geht dann kurz danach die Sonne auf. Sieht ganz schön aus mit der Stadt", grinste ich ihn an. ,,Klingt schon besser. Treffen wir uns dann da wo wir uns das letzte Mal verabschiedet haben?" Ich nickte.
,,Dann bis morgen." Er breitete seine Arme aus, in die ich mich bereitwillig fallen ließ. ,,Bis morgen."

Think I need u ~Oliver Wood~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt