Kapitel 31

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In den letzten Tagen und Wochen hatte ich seit langem mal wieder einen geregelten Tagesablauf entwickelt. Morgens traf ich mich mit Oliver zum Frühstück, tagsüber waren wir in Hogwarts und abends spielte ich mit Luan und Mateus in kleinen londoner Bars Musik.

Auch heute spazierte ich wieder mit einer Bäckertüte in der Hand neben Oliver durch die Gassen von Englands Hauptstadt zur Themse. Dort angekommen ließen wir uns wie immer auf eine Bank fallen und redeten über belanglose Dinge während wir aßen oder schauten einfach nur aufs Wasser. Ich hatte Charlies Rat, nicht zu viel nachzudenken befolgt und die Morgenstunden mit Oliver genossen. Dabei war es öfter passiert, dass er meine Hand genommen hatte oder einen Arm um meine Schultern legte. Jede dieser Berührungen hatte ein angenehmes Gefühl in mir ausgelöst. Immer wieder verspürte ich selbst den Drang, auch mal einen Schritt auf ihn zuzumachen, doch immer machte ich im letzten Moment einen Rüchzieher, weil mich grundlos die Angst packte.

,,Sam?" Olivers angenehme Stimme riss mich aus meinen Gedanken. ,,Wir müssen los." Ich ließ mich von ihm auf meine Füße ziehen und Hand in Hand liefen wir um ein paar Ecken in eine leere Gasse und ein paar Sekunden später standen wir auf einem Hügel von dem wir auf Hogwarts hinunterblicken konnten. Das Schloss sah schon viel besser aus als noch vor 3 Wochen und außer einem halb eingestürzten Turm deutete von außen nichts mehr auf die Schlacht hin.

,,Na dann, wir sehn uns spätestens morgen.", verabschiedete ich mich im Innenhof von meinem Begleiter. Dieser nahm mich kurz in dem Arm. ,,Ich hoffe doch", nuschelte er in meine Haare, was mir erneut eine Gänsehaut verursachte. Danach trennten sich unsere Wege und ich begab mich zu meinen Freunden in den 6. Stock. Soweit kam ich jedoch nicht, denn bereits kurz nachdem ich die Eingangshalle betreten hatte, sah ich Professor McGonagall auf mich zueilen. ,,Miss Gold, schön sie zu sehen. Ich hatte sie schon gesucht." Verwirrt erwiderte ich die Begrüßung meiner alten Hauslehrerin, doch bevor ich irgendetwas fragen konnte sprach sie schon weiter. ,,Miss Gold, ich habe erfahren, dass Sie mit zwei Muggelfreunden Musik machen und habe mir erlaubt euch gestern Abend zuzuhören. Mir ist die Idee gekommen, dass wir eine Art Eröffnungsfeier machen könnten, wenn wir mit dem Aufbau hier fertig sind."

,,Und die würde für uns echt diese Schutzzauber aufheben, damit wir da spielen können?", fragte mich Mateus entgeistert und auch sein kleiner Bruder sah mich perplex an. Genervt verdrehte ich meine Augen. Wir saßen beim Abendessen und ich hatte den beiden gerade von McGonagalls Idee, dass wir auf der Eröffnungsfeier auftreten können erzählt und versuchte nun ihnen klarzumachen, dass die neue Schulleiterin für sie eine Ausnahme macht und Muggel nach Hogwarts lässt.
,,Ja und jetzt glaubt mir doch endlich."
,,Sorry, dass is grade nur etwas unwirklich, weil du immer gesagt hast, dass Hogwarts einer der am besten vor Muggeln geschützten Orte ist", erklärte mir Luan seine Skepsis. ,,Das bleibt ja auch so. Nur für euch halt nicht mehr. Also seit ihr dabei?" ,,Natürlich", erhielt ich sofort die einstimmige Antwort der Brüder. Langsam wurde mir bewusst, auf was ich mich da gerade eingelassen hatte, denn in Hogwarts würden deutlich mehr Leute sein als in den Bars oder am Straßenrand neben irgendeinem Touristenziel. Aber jetzt einen Rückzieher zu machen war keine Option. ,,Dann lass mal schaun welche Lieder wir spielen sollen. So wie du uns das immer erzählt hast, seit ihr ja bald fertig", schlug Mat berechtigterweiße vor.

Think I need u ~Oliver Wood~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt