Think I need u ~Oliver Wood~

Kapitel 24

(Olivers Sicht)

Der Tag mit Sam war schön gewesen. Ich hatte überhaupt keine Bedenken gehabt, mich ihr zu öffnen. Mir kamen Cedrics Worte wieder in den Sinn. Du bist verknallt Woody. Ja verdammt, er hatte Recht. Ich war in Sam verliebt. Und das schon länger, wie mir nun klar wurde. Das mag jetzt vielleicht etwas klischeemäßig klingen, aber Sam war anders als die anderen. Nicht so verklemmt und darauf bedacht, nichts falsches zu sagen. Sie haute raus was sie dachte und das gefiel mir. Der Krieg hatte auch an ihr Spuren hinterlassen, aber sie war immernoch ein lebensfroher Mensch, der in allem etwas positives sah. Scheiße, ich war wirklich hoffnungslos verknallt. Aber was war mit ihr? Wir hatten vor heute noch nie wirklich miteinander gesprochen und das Einzige was sie vor diesem Tag von mir mitbekommen hatte war, dass ich ihre Freunde mit Quidditchtraining ,terrorisiert' hatte. Es war zum verzweifeln. Ich brauchte eindeutig jemanden zum reden. Aber nicht Ced. Mit seinem ,Ich hab's dir doch gesagt' werde ich mich später auseinandersetzen. Auch Scorp war mir keine große Hilfe, da sie mit Sam und vor allem den Zwillingen befreundet war. Blieb nur noch einer...

(Rogers Sicht)

Ich war bei meiner kleinen Schwester Davina gewesen, um ihren neuen Freund kennenzulernen. Wir hatten uns ziemlich gut verstanden und lange geredet, weshalb es schon dunkel war, als ich die Tür des Mehrfamilienhauses aufschloss, in dem sich meine Wohnung befand. Erschöpft stieg ich die Stufen in den vierten Stock hinauf und entdeckte eine Person, die vor meiner Tür saß und aufschaute als ich vor ihr stehen blieb. ,,Wood?'', fragte ich verwundert, als ich einen meiner besten Freunde erkannte. ,,Was ist los?'' ,,Brauch jemand zum reden'', nuschelte er. Verwirrt hielt ich ihm meine Hand hin, die er auch ergriff und sich von mir hochziehen ließ. Gemeinsam betraten wir meine Wohnung und ich holte erstmal etwas zum Trinken. ,,Also Oliver hau raus.'', forderte ich den ehemaligen Gryffindor auf. Ich sah, dass er zögerte, doch ich kannte ihn und es war nur eine Frage der Zeit, bis er anfing zu sprechen. Also lehnte ich mich zurück und wartete. ,,Sam.'' Verwirrt sah ich Oliver an. ,,Kannst du bitte in ganzen Sätzen sprechen?'' ,,Weißt du noch was Ced dir nach der Schlacht erzählt hat?'' Ich kramte in meinem Gedächtnis. Hatte er nicht etwas von Gold geredet? Und dass unser bester Freund auf sie steht? Woraufhin dieser genervt abgehauen ist? Moment, Gold. Sam Gold. Ich starrte Oliver an und verstand. ,,Er hatte Recht? Du stehst auf Gold?'' Mein Gegenüber nickte. ,,Und was ist das Problem?'', fragte ich weiter. ,,Willst du mich verarschen Davies? Das Problem ist, dass wir uns heute zum ersten Mal unterhalten haben und ich keinen Plan habe, ob sie mich überhaupt mag. Und davon abgesehen wäre ich viel zu feige ihr das zu sagen.'', fuhr mich mein bester Freund an. Ich musste grinsen. Ja er war halt doch nicht immer der ruhige und ausgeglichene Hüter. ,,Woody ich dachte du warst ein Gryffindor.'', zog ich in deshalb noch ein bisschen mehr auf. ,,Rog bitte, im Gegensatz zu dir bin ich halt nicht mit der halben Schule im Bett gelandet.'' ,,Stimmt da war ja was. Oder besser gesagt nichts.'' Mein Gegenüber sah so aus, als ob er mich am liebsten umbringen würde und deshalb wurde ich nun ernst. ,,Weißt du Oli, du hast gerade gesagt, ihr habt euch heute das erste Mal unterhalten. Über was? Und wie kam es'' ,,Alles mögliche. Es fing eigentlich damit an, dass wir uns zufällig getroffen haben und dann die Zwillinge und so weg mussten, bis nur noch wir beide übrig waren. Und als ich dann auch weiter musste, hab ich sie halt gefragt ob sie mitkommt. Und dann hatten wir am Anfang soetwas wie eine Aussprache über unsere Schulzeit. Danach ging es erstmal um Musik, Quidditch, unsere Familien und irgendwann um die letzten 2 Jahre.'' Erstaunt sah ich meinen Kumpel an. Er hatte sich Gold, ich sollte anfangen sie Sam zu nennen, geöffnet. Ich war seit meinem vierten Schuljahr mit Oliver befreundet und es war das erste Mal, dass ich erlebte, dass er eine quasi fremde Person an seinem Leben außerhalb des Quidditchs teilhaben ließ. Er hatte Recht, er war verliebt. Auch das erlebte ich das erste Mal seit ich ihn kannte. Das sollte ich unterstützen. ,,Seht ihr euch wieder?'', stellte ich ihm die, aus meiner Sicht, wichtigste Frage. ,,Keine Ahnung. Ich hab ihr zum Schluss gesagt, dass ichs schön fand und ich es gerne wiederholen würde und sie hat auch mit gerne geantwortet. Aber es klang ein bisschen unsicher.'' ,,Damit können wir arbeiten.'' Zufrieden rieb ich mir die Hände. Doch als ich das riesige Fragezeichen in Olivers Gesicht sah, musste ich lachen. ,,Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dich auch mag und deswegen unsicher klang.'', klärte ich ihn auf. ,,Na wenn du meinst.'' Mein Quidditchrivale sah nicht besonders überzeugt aus. ,,Das wird schon glaub mir'', ich stand auf und schlug ihm aufmunternd auf die Schulter. ,,Was sagst du? Noch ne Runde Schach? Wie früher?''