Kapitel 5

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Liebe/r Mom, Dad, Tim, Zach, Mira, Twins, Lee, Katie, Alicia und Angie

ich würde euch das was ich hier schreibe gerne persönlich sagen, jedoch würdet ihr versuchen mich aufzuhalten. Es ist mir schwer gefallen doch ich bin überzeugt, dass die dies die richtige Entscheidung ist. Ich habe mich entschlossen, weder nach Hogwarts zurückzukehren, noch bei euch zu bleiben. In den letzten Monaten habe ich mich stark eingeengt und kontrolliert gefühlt und ich vermisse es frei zu sein und für mich selbst zu entscheiden. Wenn ihr diesen Brief lest, werde ich irgendwo am anderen Ende der Welt sein und ich bitte euch, mich nicht zu suchen oder Kontakt aufzunehmen.

Danke für alles und lebt wohl

Samantha Gold

Eine Träne lief mir über die Wange, als ich mir den kurzen Brief ein letztes Mal durchlas. Ich war gestern nachmittag aus meinem 6. Schuljahr nach Hause gekommen und hatte mich seitdem gedanklich von allem verabschiedet. In ein paar Stunden würde ich in einem fremden Land sein. Wo wusste ich selbst noch nicht genau.

,,Sam, es gibt Essen'', hörte ich meinen kleinen Bruder Zach von unten schreien. Ich musste daran denken, dass ich sein erstes Jahr auf Hogwarts nicht mitkriegen würde. Sofort schossen mir erneut Tränen in die Augen. Trotzdem stand ich auf, um ein letztes Mal mit meiner Familie zu essen.

Während des Essens spürte ich die besorgten Blicke meiner Mutter auf mir. Warum merken Mütter eigentlich immer wenn es ihren Kindern nicht gut geht? ,,Alles in Ordnung bei dir Samantha?'' Ich seufzte. Meine Mum nannte mich immer bei meinem vollen Namen, egal wie oft ich ihr sagte dass ich das nicht mochte. ,,Ja ich vermisse nur meine Freunde.'' Diese Antwort schien sie nicht wirklich zu überzeugen, denn sie warf mir noch einen kurzen skeptischen Blick zu, doch schwieg zu meinem Glück.

Ich lag gerade auf meinem Bett und überlegte mir, wo ich meine Weltreise am Besten anfangen sollte, als sich meine Tür langsam öffnete. Ich schaute auf und blickte in das Gesicht mei er kleinen Schwester. ,,Kannst du mir was vorlesen?'' Ich dachte daran, dass die die letzte Möglichkeit war, Zeit mit meiner Schwester zu verbringen und schnappte mir kurzerhand ein Märchenbuch und begleitete Mira in ihr Zimmer.

,,Von nun an getrauten sich die Räuber nicht weiter in das Haus, den vier Bremer Musikanten gefiel's aber so wohl darin, daß sie nicht wieder heraus wollten.'' Ich klappte das Buch zu und sah meine Schwester an, die irgendwann eingeschlafen war. Obwohl wir in England geboren wurden und dort auch lebten, wuchsen wir zweisprachig auf und sowohl meine Schwester als auch ich hatten die deutschen Märchen lieben gelernt. Besonders gern hatten wir beide die Bremer Stadtmusikanten der Gebrüder Grimm. ,,Gute Nacht Kleine, ich hab dich lieb'', flüsterte ich und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Im gesamten Haus war es ruhig, denn auch meine Brüder waren schon im Bett und meine Eltern besuchten meine Tante. Somit konnte ich unbemerkt meine restlichen Sachen zusammen suchen.

Ich blickte ein letztes Mal auf das Haus in dem ich aufgewachsen war und in dem meine Geschwister gerade schliefen. Ich atmete tief durch, schloss die Augen und konzentrierte mich auf mein erstes Ziel. Als ich nach dem vertrauten Gefühl des Apparierens meine Augen wieder öffnete, stand ich inmitten, mit bunter Leuchtreklame zugepflasterten, Gebäude auf einer sehr belebten Straße. Tokio! Niemand nahm Notiz von mir und das obwohl ich gerade aus dem Nichts aufgetaucht war und ich mit meinem großen Rucksack und den bunten Haaren kein unauffälliger Mensch war. Staunend drehte ich mich ein paar Mal um mich selbst, dann lief ich los und blieb immer wieder stehen um neue Eindrücke zu sammeln. Auf der einen Seite waren dort Läden, die ich teilweise aus London kannte, jedoch waren auch diese ganz anders gestaltet als gewohnt. Auf der anderen Seite gab es viele Essensstände, von denen mir neue Gerüche entgegenwehten. Ich musste lächeln. Hier fühlte ich mich sofort wohl.

Think I need u ~Oliver Wood~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt