Meine Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf und ich hatte Mühe, mich auf meinen Text zu konzentrieren. Ich hatte gerade Oliver Wood geküsst, er mich ebenfalls und nun stand ich hier, an ihn gelehnt und er hatte seine Arme um mich geschlungen. Es war mir egal, dass uns so ziemlich jeder anstarrte. Egal, dass Fred, George und auch Lee mich wahrscheinlich für verrückt hielten. Egal, dass Angelina, Katie und Alicia vermutlich Mühe hatten, nicht vor Freude loszuquietschen. Egal, dass ich Davies und Diggory einige Meter neben uns standen und mich dumm angrinsten. Und auch egal, dass meine Mutter höchstwahrscheinlich anwesend war und alles mitbekommen hatte. Ich fühlte mich gerade einfach nur gut. Als wäre mit diesem Kuss eine Last von mir abgefallen, von der ich bis eben nicht wusste, dass sie überhaupt da war.
Ich nahm war, dass Luan anfing zu reden und sich sofort alle Köpfe zu ihm drehten. Doch ich stand nach wie vor still in Olivers Armen und genoss seine Nähe und das schützende Gefühl, dass er mir mit seiner Umarmung gab. Ich schreckte erst auf, als ich einige Worte in meinem Ohr vernahm: ,,Ich glaub du wirst gebraucht!" Olivers Stimme war kaum lauter als ein raues Flüstern und ließ eine Gänsehaut über meinen Körper wandern. Leicht verwirrt hob ich meinen Kopf von seiner Schulter und sah ebenfalls zur Bühne, von wo aus mir direkt Lus erwartungsvoller Blick begegnete.
Leicht frustriert seufzte ich auf, was dem Gryffindor, der immernoch seine Arme um meine Schultern gelegt hatte, ein leises Lachen entlockte. ,,Du kannst dir sicher sein, dass ich nicht weglaufe. Nicht nachdem, was gerade passiert ist." Dabei drückte er mir einen Kuss auf die Stirn, was mein Herz ein wiederholtes Mal schneller klopfen lies, und schob mich leicht in die Richtung meiner Freunde auf der anderen Seite der Halle. Ich gab nach und beeilte mich, alle nicht zu lange warten zu lassen. Angekommen wurde ich von einem grinsenden Mateus empfangen, der mich zurück auf das Podest zog. Kaum stand ich, fing Luan auch schon wieder an, Gitarre zu spielen und mir blieb nichts anderes übrig, als einzusteigen.
Auch jetzt wanderte mein Blick immer wieder zu Oliver, weshalb ich genau erkannte, dass dieser gerade ein wenig genervt von seinen beiden besten Freunden war, die ihn vermutlich gerade mit Fragen und dummen Kommentaren überhäuften. Durch diesen Anblick wurde mir bewusst, dass ich selbst wahrscheinlich nachher ein längeres Gespräch mit den Weasley-Zwillingen haben würde. Doch auch das war mir momentan egal. Es hatte sich richtig angefühlt, und dass es richtig war, war mir jetzt auch bewusst. Natürlich musste ich auch mit Oliver darüber reden, aber durch seine Reaktion und seine beiden letzten Sätze, hatte ich vor diesem, eigentlich wichtigeren Gespräch weniger Angst, als vor dem mit Fred und George.
Erleichtert lachte ich Mateus und Luan zu. Wir hatten gerade unseren letzten Song gespielt und standen nun hinter der Bühne. Es war ein tolles Gefühl, zu wissen, dass der Applaus der vielen Menschen mir und den beiden Brasilianern galt. Ich beeilte mich, zurück in die große Halle zu kommen und machte mich auf die Suche nach Oliver. Bevor ich ihn jedoch fand, stellten sich mir zwei, identisch aussehende, Rotschöpfe mit dem Satz:
,,Sam, was war das mit Wood?" in den Weg. ,,Das will ich jetzt rausfinden", gab ich ihnen zur Antwort und wollte mich an meinen beiden besten Freunden vorbei drücken. Doch George hatte anscheinend einen anderen Plan, denn er hielt mich am Arm fest und drehte mich so, dass ich in die leicht verstimmten Gesichter von ihm und seinem Zwilling schauen musste.,,Nein, erst bist du uns eine Erklärung schuldig." Damit zog er mich aus der großen Halle in einen ruhigen Flur, abseits des Trubels.
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Think I need u ~Oliver Wood~
FanfictionSam fühlt sich in Hogwarts nicht mehr wohl und entschließt sich dazu, eine Auszeit zu nehmen. Also begibt sie sich auf Weltreise, findet dort Freunde und kommt dann zu einer, für sie etwas schockierenden, Erkenntnis.