Kapitel 23

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Es war ein lustiges Essen. Mateus und Luan redeten mit, als ob sie schon immer dazugehören würden und auch Oliver beteiligte sich an den Gesprächen und erwähnte Quidditch mit keiner Silbe. Bis Luan ihn darauf ansprach. Mit glänzenden Augen erklärte der Hüter den Brasilianern die wichtigsten Regeln und beantwortete geduldig ihre Fragen.

Plötzlich wandte sich Katie an Fred und George. ,,Habt ihr nicht heute morgen gesagt, dass eure Mom euch heute zum Tee eingeladen hat?'' Die Zwillinge sahen sich panisch an und nach einer kurzen Verabschiedung waren sie, mitsamt Angelina verschwunden. Auch Lee erhob sich. ,,Ich geh auch mal. Hab nachher noch ein Vorstellungsgespräch. Wir sehn uns.'' Dann war auch er weg. Meine Gedanken schweiften wieder ab. Oder besser gesagt zu Oliver. Seine braunen Augen verfolgten mich seit Monaten in meinen Träumen und ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Auch war ich damit überfordert, dass ich mich in seiner Nähe so wohl fühlte. Ich spürte einen Ellbogen zwischen meinen Rippen und kurz darauf hörte ich Mateus' Stimme: ,,Irmãzinha, Katie und Alicia wollen uns einen Laden zeigen, der irgendwas mit Brasilien zutun hat. Kommst du mit?'' Abwesend schüttelte ich den Kopf und bis ich verstand, dass ich nun alleine mit Oliver war, war es zu spät und meine vier Freunde waren um die Ecke verschwunden. Doch auch mein ehemaliger Mitschüler stand nun auf. ,,Ich muss noch in der Winkelgasse was besorgen. Willst du mitkommen oder bleibst du hier und wartest bis die anderen wiederkommen?'' Gerade wollte ich wieder den Kopf schütteln, als mir auffiel, dass ich dann wirklich ganz alleine wäre. Schnell sprang ich auf. ,,Ich komm mit.'' Oliver fing an zu grinsen und mir stockte der Atem. Hatte er schon immer so süß ausgesehen? Verwirrt beeilte ich mich, ihm hinterher zu gehen, denn er war schon losgelaufen.

,,Irmãzinha? Was heißt das?'', hörte ich Wood neugierig fragen. ,,Kleine Schwester. Ist portugiesisch. Mateus hat mich von Anfang an so genannt. Luan nennt mich Doce. Das bedeutet Süße (Keine Garantie für die Übersetzungen. Das sagt der Googleübersetzer so...).'', klärte ich ihn auf. Daraufhin war es erstmal still. Bis wieder Oliver anfing zu sprechen. ,,Es tut mir übrigens leid, wenn ich dich in Hogwarts mit Quidditchgerede genervt hab.'' Ich schaute ihn überrascht an. ,,Du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen. Ja es hat mich genervt, aber jetzt kann ich dich nachvollziehen. Das was ich fühle, wenn ich Musik mache oder nur davon rede, fühlst du beim Quidditch.'' ,,Umso besser, dann hälst du es auch bestimmt aus, mir zu helfen, ein Buch über Quidditch zu suchen.'' Fassungslos starrte ich meinen Begleiter an, der mich nur frech angrinste. Doch dann musste auch ich lachen.

Oliver hatte mich überrascht. Er war viel lockerer drauf, als ich bisher gedacht hätte und hatte einen ähnlichen Sinn für Humor wie ich. Die Zwillinge würden mich spätestens jetzt auslachen, denn sie waren immer der Meinung, dass Wood absolut humorlos wäre, weil er nie über ihre Streiche gelacht hatte. Wie ich nun erfuhr, fand Oliver die Ideen meiner Lieblingschaoten sehr wohl lustig, nur mochte er es nicht, sich anderen Leuten zu öffnen. Und schon wieder war ich überfordert. Wenn er es nicht mochte, warum erzählte er mir das alles dann? Das war eine Frage, die ich mir nicht beantworten konnte. Nachdem ich Alicia per Patronus gebeten hatte, Mateus und Luan zurück zum Zelt zu bringen, konnte ich den restlichen Nachmittag mit Wood genießen. Wir waren noch lange an der Themse entlanggelaufen und hatten uns dabei über die verschiedensten Themen unterhalten.  Ich merkte, dass wir beide auf derselben Wellenlänge waren und ich hatte Oliver an diesem einzigen Nachmittag in mein Herz geschlossen. ,,Also dann, ich fand es sehr schön heute. Können wir gerne wiederholen.'' Oliver lächelte mich an und zwinkerte mir zu. Mein Herz geriet schon wieder ins stolpern. ,,Ja, fand ich auch, gerne'', stotterte ich, während Wood mich einfach in seine Arme zog und sich ein angenehmes Kribbeln durch meinen Körper zog. Nachdem er verschwunden war, starrte ich noch einen Moment an die Stelle, an der er gerade noch gestanden hatte, bevor auch ich apparierte.

Als ich ins Zelt trat, versuchten Mateus und Luan gerade, Abendessen zu machen. Oder eher gesagt, sie waren kurz davor, die Küche abzufackeln. Nachdem sie mich bemerkt hatten, stellten sie zu meiner Erleichterung den Herd ab und kamen dann aber mit einem dreckigen Grinsen auf mich zu. ,,Na wie wars mit Oliver?'', fragte mich Mat. Jetzt wusste ich, worauf das hier herauslaufen würde. ,,Schön'', erwiderte ich also. ,,Nur schön?'', bohrte Luan weiter. Ich merkte, wie ich rot anlief und sah, wie das Grinsen der Brasilianer breiter wurde. ,,Ich habs dir gesagt Bruderherz, unsre kleine Sammy ist verknallt'', gab Mateus begeistert von sich

Think I need u ~Oliver Wood~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt