,,Hast du mir was zu sagen?'' Eine vorwurfsvolle, mir sehr bekannte Stimme riss mich aus dem Schlaf. Ich drehte mich brummend zur Wand um, doch Angie zog mir erbarmungslos meine Decke weg. ,,Sam Gold rede mit mir!'' Nun hörte sie sich leicht agressiv an. Da ich das Temperament meiner Freundin kannte, setzte ich mich auf und wandte mich ihr zu. Das sah diese als Anlass, weiter zufragen. ,,Was war das gestern für ein Kommentar von Mat? Was läuft zwischen Wood und dir? Wie findest du ihn überhaupt?'' Innerlich stöhnte ich auf. In meiner Hogwartszeit hatte ich Angie, Lish und Katie während ihren Jungsgesprächen wenn überhaupt nur meine körperliche Anwesenheit geschenkt. Ich hatte mich immer vor dem Tag gefürchtet, an dem es um mich ging. Jetzt war es also so weit. Doch zu meinem Glück stand nur eine meiner Freundinnen erwartungsvoll vor meinem Bett. ,,Darf ich vielleicht erstmal aufstehen, mich umziehen und frühstücken?'', fragte ich vorsichtig, um dem Gespräch noch etwas aus dem Weg zu gehen und mir zu überlegen, was genau ich sagen sollte. ,,Nein!'',kam es knallhart und wie aus der Pistole geschossen zurück. Leidend ließ ich mich wieder zurück auf den Rücken fallen und vergrub frustriert mein Gesicht in meinem Kissen. ,,Samantha!'' ,,Is ja gut'', genervt wandte ich mich wieder Angie zu. ,,Was genau willst du wissen?'' ,,Stehst du auf Wood?'' In meinem Kopf suchte ich nach einer klaren und selbstsicheren Antwort. ,,Ich weiß nicht. Ich...ähh...ich glaub ja...ähh...nein also, ach verdammt ja. Ja tu ich. Schon lange. Seit seiner Vermisstenmeldung im Radio hab ich immer seine Augen am Ende von meinen Träumen gesehen.'' Ich sah in das perplexe Gesicht meiner Freundin. ,,Oh also...'', sie stockte und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. ,,Ich dachte eigentlich ich wüsste schon, dass du ihn magst, aber es jetzt so deutlich von dir zu hören schockt mich doch mehr als erwartet. Aber gut. Ich hatte schon Angst, ich müsste dir erklären, dass du in den Sklaventreiber verknallt bist.'' Während dem letzten Satz kicherte sie schon wieder, also konnte der Schock gar nicht so groß gewesen sein. Doch bevor ich mir Gedanken über dieses Kichern machen konnte, sprach sie auch schon weiter. ,,Wie kommt es? Du warst doch immer genervt von ihm.'' ,,Ich weiß es doch selber nicht. Ich weiß nur, das er eigentlich ganz anders ist.'' Nach einem Blick in Angies verwirrtes Gesicht schilderte ich ihr meinen Nachmittag mit Olivers Begleitung und sah, wie ihre Miene immer wieder zwischen Erstaunen, Wissen und Überraschung wechselte. ,,Krass. Der steht sowas von auf dich'', war am Ende ihr einziger Kommentar.
Irgendwie hatte Angie es dann geschafft, mich dazu zu überreden Oliver einen Brief zu schreiben und ihn nach einem weiteren Treffen zu fragen. Nun saß ich also da, auf dem Tisch vor mir ein leeres Pergament und starrte nachdenklich auf die Feder in meiner Hand. Wie zur Hölle sollte ich das denn schreiben? Frustriert lehnte ich mich im Stuhl zurück. ,,Brauchst du Hilfe?'', hörte ich Mateus' belustigte Stimme. ,,Ne, ich krieg das schon hin.'' Zwar sah ich den Brasilianer als Bruder, jedoch musste er mir nicht unbedingt dabei helfen, einen Brief an den Typ zu schreiben, in den ich hoffnungslos verknallt war. ,,Das seh ich.'' Ich sah, wie sich Mat mit diesen Worten neben mich setzte. ,,Um was geht's?'' Da ich wusste, dass er mich erst in Ruhe lassen würde wenn er weiß was ich tu, seufzte ich und klärte ihn auf. Zufrieden nickend sah Mat mich an und sagte:
,,Das kriegen wir hin.'' Und schon fing er an, mir irgendwelche Tipps zu geben, die ich sofort wieder verdrängte. Wir diskutierten erst ewig lang über die Anrede und auch während danach hatten wir die ein oder andere Auseinandersetzung, doch nachdem ich meinen Namen an den unteren Rand des Pergaments gesetzt hatte, war ich tatsächlich ziemlich zufrieden mit dem Endergebnis. Ich steckte den Brief in einen Umschlag, gab ihn an Angies Eule und schickte sie los, bevor ich noch Panik bekam und es mir anders überlegte.Hallo Oliver,
wie ich dir schon gesagt habe, fand ich den Nachmittag mit dir sehr schön und würde mich gerne nochmal mit dir treffen. Schreib mir einfach, wann du kein Quidditchtraining hast.
Hoffentlich bis bald,
Sam
DU LIEST GERADE
Think I need u ~Oliver Wood~
FanfictionSam fühlt sich in Hogwarts nicht mehr wohl und entschließt sich dazu, eine Auszeit zu nehmen. Also begibt sie sich auf Weltreise, findet dort Freunde und kommt dann zu einer, für sie etwas schockierenden, Erkenntnis.