Kapitel 62

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"Klar weiß ich das. Ich habe gespürt wie du gezittert hast und deine Stimme war so brüchig wie der Grand Canyon nach einer sprengung. Und deine Augen sind dunkler geworden." sagt Daniel grinsend und streichelt eine blonde Sträne aus Toms Gesicht. "Du lügst." erwidert dieser und schaut ein bisschen beleidigt weg. Aber Daniel lacht nur wieder und kuschelt sich an Tom...

Drei Tage später sind Daniel und Tom wieder zurück in ihrer eigenen Wohnung, sitzen auf dem Sofa und Kuscheln. Der kleinere schaut nachdenklich auf den Balkon, dessen Boden von der warmen Sonne bestrahlt wird. "Sollen wir einen Termin im Kinderheim machen?" stellt er auf einmal nachdenklich die Frage, die ihn so sehr beschäftigt. "Überraschung kleiner. Ich weiß von meinen Eltern, dass hier in der nähe ein neues Kinderheim aufgemacht hat. Laut ihnen wurde erst vorgestern ein kleiner Junge dort hin gebracht. Es soll nicht sehr schön sein und sie wissen von der Nachbarschaft, dass er wohl seit seiner Ankunft durch geweint hat. Ich würde sagen, wir retten ihn aus diesem grauen." gibt der blonde zurück und lächelt ein bisschen. "Hört sich gut an. Dann lass uns gleich losgehen." sagt Daniel wieder und schaut nun doch zu dem blonden hoch.

-*-*-

Tom und sein Mann stehen vor dem Haus. Es sieht nicht gerade einladend aus und die Fassade bröckelt. "Ein wunder, dass das Ordnungsamt noch nicht hier war und den scheiß wieder geschlossen hat." flucht der blonde bei dem Anblick. "Lass es uns schnell hinter uns bringen und den Jungen befreien." meint der jüngere nur und zieht Tom hinter sich her.

Daniel klingelt und nach ein paar Minuten wird die schwere Holztür geöffnet. Als Daniel die Frau sieht, die nur ein Stück kleiner ist als er selbst, stockt er. Auch Tom fallen die Augen aus dem Kopf. Aber nicht nur sie sind geschockt, sondern auch die Frau, als sie erkennt, wer da vor ihr steht. Nach einigen Sekunden nimmt sie wieder haltung an und schaut die beiden etwas abwertend an.

Auch Tom fängt sich wieder, setzt einen sehr sicheren Blick auf, streckt der Frau seine hand hin und sagt: "Guten Tag, Miss. Wir sind hier wegen dem Jungen der vor zwei Tagen hergebracht worden ist." Wieder völlig perplex schaut die Frau abwechselnd zu der Hand und in das Gesicht des blonden, der nur 'freundlich' lächelt. Daniel hat seinen Blick immer noch auf die Frau gerichtet und sagt mit brüchiger Stimme: "C-Chantal?" Er hat seine Cousine seit er Akton auf dem Boot nicht mehr gesehen. Sie ist nicht einmal zur Hochzeit erschienen, geschweige denn, hat sich in irgendeiner form gemeldet.

"Mr. und Mr. Felton also..?" meint sie nur und schaut zwischen den beiden Männern hin und her, "Ihr kommt hier nicht rein. Da lasse ich den Junge lieber schreien anstatt ihn an euch zu geben." Die junge Frau ist schon in Begriff die Tür zu schließen, doch Daniel hält sie auf und sagt: "Chantal ich weiß, dass wir nicht wirklich einen guten Start mit meiner Beziehung hatten und du hast jedes Recht sauer auf mich zu sein. Aber jetzt lass uns wenigstens das Glück ein Kind zu haben."

"Na schön. Aber dann nehmt ihr ihn auch mit." seufzt die Frau und tritt widerwillig zur Seite um Tom und Daniel rein zu lassen. Sie führt die beiden zu dem Zimmer, in dem nicht viel mehr als ein babybett steht. Tom geht auf das Bettchen zu und sieht den kleinen Jungen an. Er liegt zusammen gekauert an einer Seite des Bettes und weint. Sein Körper ist sehr dünn. Zu dünn wie der größere findet.

"Darf ich ihn raus nehmen?" fragt er, obwohl ihm die Antwort sowieso egal ist. "Mach doch." Vorsichtig nimmt der ältere den kleinen Jungen auf den Arm und drückt ihn sanft an seine Brust. Augenblicklich verstummt das geschrei des babys und er öffnet seine etwas verklebten Augen. Neugierig schaut er den blonden an, steckt sich einen Daumen in den Mund und nuckelt daran. Ohne weiter darüber nach zu denken, dreht er sich um und sagt: "Wir nehmen ihn. Was müssen wir machen um ihn zu Adoptieren?"

Daniel, der bis jetzt nur im Türrahmen stand und auf seinen Mann geschaut hat, hebt den Blick und lächelt. "Nur ein Formular unterschreiben." murmelt Chantal und geht den Flur entlang. Tom streichelt liebevoll über die Wange des kleinen Jungen, greift nach Daniels Hand und zieht ihn mit sich. Genau das war es was er wollte. Eine Familie. Eine Familie, die er liebt, die ihn liebt und die er beschützen kann.

Der kleine junge spürt den Herzschlag des Mannes der ihn an sich gedrückt hält. Danach hatte er sich gesehnt. Er wollte diese wärme spüren, die ihn im Augenblick umgibt. Er wollte das gefühl haben, gewollt zu sein. All das und noch mehr gibt ihm Tom. Tom gibt ihm diese wärme. Tom gibt ihm das Gefühl, gewollt zu sein.

Beide Männer unterschreiben das Formular, bekommen die Geburtsurkunde und die Adoptionspapiere ausgehändigt und stehen fünf Minuten später schon wieder auf der Straße. Tom hat den kleinen auf dem Arm und Daniel die Papiere in der Hand. Sie lächeln sich noch an, bevor hinter ihnen die schwere Tür ins Schloss fällt. "Lass uns hier verschwinden und den kleinen aus dieser schrecklichen umgebung heraus holen." wispert Tom gegen Dans Lippen und lächelt. Daniel nickt und sie begeben sich zu dritt auf den Heimweg...


Haiiiiiii! Again a new chapter🎉 Ich hoffe es gefällt euch

LG Niall♥️

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