Jungkook POV
Durch die ganze Aufregung, auch vom vorherigen Tag, ist der Donnerstag in Windeseile an mir vorbei gezogen. Ich habe meine Matheprüfung geschrieben und tatsächlich sogar ein relativ gutes Gefühl gehabt. Sehr viel mehr habe den Tag auch nicht mehr geschafft. Der Hofdienst, ein kurzes Bibliothekstreffen, bei dem wir uns hauptsächlich darüber ausgetauscht haben, wie es bei den jeweils anderen gelaufen ist. Dann bin ich nach Hause gekommen, habe gegessen und bin auch schon wieder ins Bett gefallen. Das wars. Ich hätte eigentlich noch gerne mit Taehyung geredet, doch hat mir einfach die Kraft dazu gefehlt. Dazu waren er und Yoongi erst Spätabends wieder Zuhause. Aber ich würde es am nächsten Tag nachholen, habe ich mir noch gedacht, bevor mir die Augen zugefallen sind.
Der nächste Tag ist viel zu schnell da und auch viel zu schnell fast wieder um. Schule, für die nächste Prüfung lernen, Sport, nach Hause kommen, noch etwas vor mich hin daddeln, bis ich schließlich am Esstisch lande. Mit meinen Eltern und Taehyung. Nur einer fehlt: Yoongi. Ungewöhnlich.
Wir essen schon eine Weile und es werden auch die üblichen Gespräche geführt. Meine Eltern scheint es also nicht weiter zu verwundern, dass mein Bruder nicht anwesend ist.
„Wisst ihr, wo Yoongi Hyung ist?," frage ich schließlich an meine Eltern gerichtet.
„Ach, der meinte, dass er heute verabredet wäre," erwidert meine Mutter.
„Echt?," kommt es nun fragend von Taehyung. Erstaunt wenden meine Eltern sich ihm zu.
„Hat er dir etwa nichts erzählt? Er hat uns auch nicht gesagt, mit wem er ausgeht. Eigentlich wollten wir dich noch fragen, ob du weißt, mit wem."
„Eigentlich haben wir uns sogar gefragt, ob du weißt, ob er sogar ein Date haben könnte," erweitert Eomma Appas Frage.
„Nein, tut mir Leid. Die einzigen Frauen, die wir hier auch getroffen haben, waren die zwei älteren Damen, die bei uns auf der Baustelle als Sekretärinnen arbeiten und Jungkooks ...," mit geweiteten Augen schaut Taehyung in meine Richtung, ehe er seinen Satz beendet. „ ... Lehrerin."
„Welche? Doch nicht etwa Frau Park?Die hat den letzten Elternabend übernommen und war wirklich furchtbar unsympathisch," überlegt Appa laut, während sich eine unangenehme Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitet. Yoongi wird doch wohl nicht ...
„Nein, nein. Das kann nicht sein. Jungkookies Klassenlehrerin ist Frau Choi."
Mir wir ganz komisch, denn Jimin hat in der Schule noch erzählt, dass Frau Choi heute wahnsinnig gut gelaunt zu sein schien. Nur hat er die Vermutung aufgestellt, dass es die Vorfreude darauf ist, uns bald los zu sein.„Ach, war die nicht sogar in Yoongis und Taehyung Alter? Yoongis Exfreundin," scheint meinem Vater auf einmal ein Licht aufzugehen und ich verschlucke mich an meinem Essen.
„Meine Lehrerin ist Hyungs Ex?!"
„Ihr meint das war Choi Soona?," fragt Taehyung ebenso laut und mindestens so erstaunt, wie ich, nach.
„Ja," erwidert Eomma völlig gelassen. „Ist doch halb so wild, Jungkookie. Das war während seiner Highschoolzeit. Du erinnerst dich an sie, oder Taehyung?"
„Natürlich, ich bin nur etwas erstaunt, weil ich sie echt nicht wieder erkannt habe."
„Ich würde mich freuen, wenn er heute mit ihr ausgeht. Ich fand sie schon damals sehr nett und heute ist sie es immer noch. Noch dazu ist sie eine gute Lehrerin und kann gut mit Kindern umgehen. Nicht wahr Kookie?," fragt Appa mich schließlich.
„Hmm," murmle ich nur, da diese neuen Informationen gefühlt immer noch nicht vollständig bei mir angekommen sind. Ob meine Eltern mit ihrer Vermutung wirklich recht haben?„Aber sag mal, Taehyung, du und Yoongi habt doch keinen Streit, oder?," fragt Eomma schließlich an Taehyung gerichtet.
„Nein, nein," erwidert Taehyung sofort lächelnd. Falsches Lächeln, denke ich sofort, als ich sehe, wie er es sich auf seine Lippen zwingt.
„Wir haben nur im Moment auf der Arbeit so viel um die Ohren. Vielleicht hat er mir es dort erzählt, aber ich habe es nicht so ganz mitbekommen ..."Mit schwitzigen Händen stehe ich vor der Tür. Der Tür zum Gästezimmer. Der Tür, durch die ich lediglich gehen muss, um zu Taehyung zu gelangen. Ich wische mir die Hände nochmal an meiner Jogginghose ab und atme tief ein und wieder aus. Dann klopfe ich sacht an.
Es rumpelt kurz und schließlich kann ich hören, wie er zur Tür kommt, um zu sie öffnen. Er schenkt mir einen erstaunten Blick, als er mich vor ihm stehen sieht. Ich versuche ein kleines Lächeln aufzusetzen und sage schließlich mit schnell klopfendem Herzen: „Ich glaube, wir sollten reden."
Eigentlich habe ich erwartet, dass Taehyung mich sofort rein lässt, doch zieht er verwirrt die Augenbrauen zusammen und fragt: „Reden? Wieso?"
„Dein Ernst?," schnaube ich. „Nach allem, was passiert ist, glaubst du nicht, dass ein bisschen Redebedarf zwischen uns besteht?"
„Na gut," seufzt Taehyung. „Komm rein. Wo sind deine Eltern?"
„Im Wohnzimmer, schauen sich einen Film an."
„Ok," murmelt Taehyung und tritt schließlich einen Schritt zur Seite, sodass ich eintreten kann.Unsicher schaue ich mich im Zimmer um, auch wenn ich es eigentlich genau kenne. Eomma hat mich mehr als einmal durch ganz Ikea geschleppt, um die richtigen Möbel und Dekoration für diesen Raum zu finden. Nur sieht es durch Taehyung nun auch bewohnter aus, als sonst. Zwei Bücher liegen auf dem Nachttisch und auf dem kleinen Schreibtisch stapelt sich ordentlich Papierkram. Dazu liegen ein paar seiner Klamotten auf dem Boden herum, die ihren Weg zur Wäschetonne anscheinend noch nicht gefunden haben.
„Also, was gibt's?," fragt Taehyung und lässt sich aufs Bett plumpsen. Mit ein paar schüchternen Schritten, bin ich auch am Bett angekommen und als Taehyung keine Anstalten macht, mich davon abzuhalten, habe auch ich mich zu ihm aufs Bett gesetzt.
„Also ...," beginne ich und atme nochmals tief durch. „ ... das, was zwischen uns passiert ist..."
„Hätte nie passieren dürfen," unterbricht Taehyung mich sofort.
„Was?"
„Es tut mir leid, dass ich es zugelassen habe. Ich bin von uns beiden der erwachsener und hätte dementsprechend handeln sollen und das ganze nicht noch zusätzlich befeuern."
„Aber ... Wieso sagst du das? Du wirst doch wohl kaum mitgemacht haben, wenn es sich für dich nicht gut und auf irgendeine Art und Weise richtig angefühlt hätte," frage ich ein wenig fassungslos.
„Darum geht es doch gar nicht," erwidert er scheinbar aufgewühlt und streicht sich seine Haare aus der Stirn.
„Worum geht es dann?"
„Was auch immer es sein mag oder werden würde, es hat keine Zukunft," antwortet er mit so einer festen Stimme, dass ich schon Gänsehaut bekomme. Meint er das wirklich ernst? Das kann nicht sein. Wenn ich ihn geküsst habe, hat es sich so angefühlt, als würden da schon ein Funken zwischen uns existieren. Er kann das doch nicht leugnen und versuchen mir weis zu machen, dass da absolut gar nichts ist.„Wieso sagst du das? Das kannst du doch gar nicht wissen, wenn du es noch nicht zugelassen hast."
Mit einem Seufzen antwortet Taehyung:„Allein, wenn du schon bei unserem Altersunterschied anfängst, solltest du dir doch denken können, dass es keinen Sinn macht."
„Ist das Alter denn wirklich so wichtig? Ich mag dich, daran ändert auch der Altersunterschied nichts," versuche ich standhaft gegen zu halten.
„Denk doch mal nach, Jungkook. Der Altersunterschied ändert alles."
„Inwiefern denn bitteschön?"
„Überleg' doch mal. Leg noch zwei Jahre bei mir drauf und ich hätte theoretisch definitiv schon dein Vater sein können. Findest du das etwa nicht komisch?"
„Darum geht es doch gar nicht."
„Doch, genau darum geht es. Genau solche Situationen, wie am Mittwoch, zeigen doch, weshalb es nicht funktionieren würde. Jedes Mal, wenn ich dir Tipps geben wollen würde oder dir zu etwas rate, wirst du das Gefühl haben, ich würde dich belehren oder erziehen wollen."Seufzend fahre ich mir übers Gesicht. So schwer habe ich mir das Gespräch nicht vorgestellt, doch scheinen wir uns gerade im Kreis zu drehen. Also beschließe ich einfach meinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und frage direkt: „Dann lass mich dich nochmal ganz genau fragen, damit wir nicht die ganze Zeit um den heißen Brei herum reden. Hast du wenigsten ein wenig Gefühle mir gegenüber? Könntest du dir wenigstens ansatzweise vorstellen mit mir zusammen zu sein?"
„Nein."
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Does age matter? (BTS, Vkook, FF)
FanfictionDas Pärchen einen gewissen Altersunterschied haben, ist eigentlich nichts unübliches. Doch ab einem gewissen Unterschied fragen sich dann doch viele: Und das soll gut gehen? Aber nicht nur Außenstehende haben ihre Zweifel, ob so eine Beziehung gut...