Jungkook POV
„Das war's dann für heute. Schon mal viel Glück an alle, die ich nächste Woche nicht in den Nachhilfe-Stunden sehe."
„Geschafft!," ruft Jimin sofort und springt freudig, mit hoch gestreckten Fäusten auf, womit er unsere ganze Klasse zum Lachen bringt. Auch unsere Lehrerin lächelt kopfschüttelnd.
Ich packe meine Sachen zusammen, schultere meine Sporttasche und gemeinsam mit Junha und Jimin verlasse ich den Raum, vor welchem Aron und Hyunjin schon warten.„Wir sehen uns dann nachher," verabschiedet Junha sich lächelnd und schließt zu Sari, aus unserer Parallelklasse auf.
„Bereit?," fragt Aron grinsend und auch wir beginnen Richtung Ausgang zu laufen. „Hyunjin meinte schon, dass er keine Lust hat."
„Aber sowas von," ruft Jimin. „Ich bin voller Energie. Ich werde alles geben!"
„Ebenso," schließe ich mich Jimins Worten an.Gehetzt öffne ich die Haustür. Wir haben beim Sport länger gebraucht, als geplant, was im Umkehrschluss heißt, dass ich nur fünf Minuten Zeit habe, ehe ich schon wieder los muss.
„Hallo," rufe ich nur laut, während ich die Treppe hoch sprinte. Meine Sporttasche schmeiße ich vors Bett. Normalerweise wandern die durchgeschwitzten Klamotten sofort in die Wäschetonne, doch heute würde das warten müssen.
Meinen Rucksack stelle ich auf meinen Schreibtisch und beginne damit, all meine Schulsachen auszuräumen. Mein Portemonai lasse ich drin, unten würde ich noch noch zu Trinken einpacken. Suchend schaue ich mich um, ehe mein Blick zu der dünnen Decke auf dem Boden fällt. Wie ist die denn da gelandet? Egal, ich schnappe sie mir und stopfe sie ebenfalls in den Rucksack, nur um mir anschließend die Schuluniform vom Körper zu reißen. Nur in Boxershorts öffne ich den Kleiderschrank und entscheide mir für eine einfache, dunkelblaue Jeans und einen weiten Pullover. Bei dem Wetter im Moment, würde ich sowieso noch meinen Mantel drüber ziehen müssen.Nachdem ich mich wieder angezogen habe, renne ich die Treppe auch schon wieder runter, in die Küche.
„Spät dran?," fragt meine Mutter dort sichtlich amüsiert.
„Ja," antworte ich außer Atem und stopfe mir schnell eine Flasche Wasser in den Rucksack und schließe ihn schnell.
„Könnte heute später werden. Hab dich lieb," sage ich noch schnell und drücke meiner Mutter kurz einen Kuss auf die Wange.
„Aber lass' es nicht zu spät werden, junger Mann," ruft meine Mutter mir noch hinterher.
„Natürlich, Eomma," rufe ich zurück und nachdem ich mir Schuhe und Mantel angezogen habe, lasse ich noch ein lautes „Tschüss!" verlauten, ehe ich das Haus schon wieder verlasse. Was für ein Stress.Entspannt sitze ich auf der Picknickdecke, die ich mitgenommen habe und schiebe mir ein Stück Fleisch in den Mund. Diese Sonne ist schon vor langer Zeit untergegangen und es ist auch ziemlich frisch geworden, aber dennoch genieße ich den Moment mit meinen Freunden. Gemeinsam am Gwangalli Strand zu sitzen und uns Essen zu bestellen, ist etwas, was wir besonders im Sommer gerne machen. Doch jetzt gerade tut es vor allem gut, um mal vom Stress der letzten Wochen runter zu kommen.
Yugyeom sitzt rechts neben mir und Chaerin links, um welche Aron seinen Arm gelegt hat. Hyunjin macht Junha mal wieder gespielt schöne Augen, welche gespielt und völlig übertrieben zurück flirtet. Hoseok ist heute auch dabei und unterhält sich angeregt mit Jimin.
„Du bist echt irre, weißt du das eigentlich, Jungkook?"
„Wieso das denn," frage ich beleidigt, was Yugyeom lediglich zum Lachen bringt.
„Es wird abends total kalt und du hast weder Schal noch Mütze mit," erwidert er und zieht sich währenddessen seine eigene Mütze vom Kopf.
„Du solltest mehr auf dich aufpassen," sagt er, während er mir schließlich seine Mütze rüber reicht.
„Ich war halt gestresst und habe nicht dran gedacht, außerdem ist mir gar nicht so kalt, Hyung," erwidere ich und ignorieren die Mütze einfach, genauso wie die Gänsehaut, die meine Arme bereits bedeckt. Immerhin ist das Essen noch schön warm.
„Verarsch mich nicht, Kookie," hält Yugyeom allerdings dagegen und zieht mir die Mütze einfach bis zur Nasenspitze über den Kopf.
„Du bist die größte Frostbeule, die ich kenne!"
„Das kannst du doch nicht machen, Yugyeom. Du untergräbst Kookies neuentdeckte Männlichkeit," lacht Junha, woraufhin auch die anderen los prusten.
„Verräterin," zische ich ihr gespielt empört zu, während ich die Mütze richte. „Pass' auf was du sagst, sonst stolperst du nachher noch ausversehen ins Wasser."
„Ist das eine Drohung," fragt sie schockiert und schlägt sich die Hand vor den Mund.
„Nein, ein Versprechen~," erwidere ich und grinse so boshaft, wie ich kann.Junha ist am Ende doch nicht im Wasser gelandet, auch nicht, als wir eine ganze Weile am Strand spazieren gegangen sind, um uns ein wenig warm zu halten. Allerdings ist es doch recht spät geworden. Sogar später, als ich erwartet hatte. Wie haben wir es nur so lange draußen ausgehalten?
Yugyeom hat recht, ich bin eine Frostbeule. Und obwohl Junha gesagt hat, dass sie glauben würde, dass Yugyeom noch auf mich stehen könnte, ist mir heute eigentlich nichts aufgefallen, mit dem ich ihre These bestätigen könnte. Wir haben uns gut unterhalten, aber das habe ich auch mit den anderen. Gut, mit Yugyeom vielleicht ein bisschen intensiver, als mit den anderen. Aber meine Freunde sehe ich auch so gut wie jeden Tag, denke ich mir, während ich die Haustür behutsam aufschließe. Leise öffne ich die Tür, da ich niemanden wecken möchte, doch stelle ich überrascht fest, dass das Licht in der Küche noch an ist. Meine Eltern werden es wohl kaum sein. Sie gehen normalerweise spätestes um 23 Uhr ins Bett und wissen auch Bescheid, wenn ich mal länger unterwegs bin und mit wem.Ich schließe die Tür und ziehe mir die Schuhe aus, ehe ich in die Küche schleiche. Überrascht bleibe ich in der Tür stehen. Taehyung sitzt am Küchentisch und blättert durch eine der Zeitschriften meiner Mutter. Allerdings schaut er von ihr auf, als er mich zu bemerken scheint.
„Du warst ja ziemlich lange unterwegs," begrüßt er mich leise, während er aufsteht und auf mich zukommt.
Ich nicke. „Ich war noch mit Freunden unterwegs. Wieso bist du noch wach?," frage ich, ein wenig außer Atem, da er erst stehen geblieben ist, als er mir bereits ziemlich nahe war.
„Wie soll ich denn ohne meinen Gute-Nacht-Kuss richtig schlafen?," flüstert er, während er mir die Haare aus der Stirn streicht und seine Hand anschließend an meinen Nacken gleiten lässt. Aufgeregtes Kribbeln durchfährt mich und schon spüre ich seine Lippen auf meinen. Doch dieses Mal löst er sich nicht so schnell. Im Gegenteil. Er erhöht den Druck seiner Lippen auf meinen und beginnt schließlich sie zu bewegen. Vor Aufregung stockt mir mein Atem für einen Moment, ehe ich schließlich zur Besinnung komme, meine Augen schließe und beginne den Kuss zu erwidern. So ist es also, Taehyung richtig zu küssen. Ich weiß nicht was ich fühlen, soll, denn es ist einfach zu viel auf einmal. Aber eines weiß ich auf jeden Fall: Es fühlt sich wahnsinnig gut an. Am liebsten würde ich nie wieder aufhören, doch irgendwann löst er sich schließlich doch wieder von mir.
„Gute Nacht," haucht er und streicht mir noch kurz über die Wange, ehe er den Raum verlässt und ich hören kann, wie er die Treppe nach oben geht.Es ist ja schön und gut, dass er ohne Gute-Nacht-Kuss nicht schlafen kann, aber wie zur Hölle stellt er sich vor, soll ich jetzt schlafen können?
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Does age matter? (BTS, Vkook, FF)
أدب الهواةDas Pärchen einen gewissen Altersunterschied haben, ist eigentlich nichts unübliches. Doch ab einem gewissen Unterschied fragen sich dann doch viele: Und das soll gut gehen? Aber nicht nur Außenstehende haben ihre Zweifel, ob so eine Beziehung gut...