57.

3.5K 124 13
                                    

„E-es tut mir leid."

Jungkook POV.

Mein Blick konnte seinem nicht weiter stand halten weshalb ich wieder den Fußboden betrachtete.
„Was tut dir leid? Jungkook, was hast du gemacht?" die leichte strenge in seiner Stimme machte mir Angst. „I-ich.. Es ist nicht so wie es aussieht! I-ich wollte.. habs aber nicht." stotterte ich.
„Zeig mir deine Arme.." diese plötzliche ruhe und das sanfte in seiner Stimme ließ mich nur nervöser werden. Ich schäme mich für meine Narben auch wenn ich immer so kurze Sachen an hab. Entweder versuche ich die stark sichtbaren mit make up halbwegs weg zu machen oder ich mach dann da einfach ein Pflaster drauf. Manchmal sieht man sie auch garnicht. Nur wenn man wirklich genau drauf schaut. Tae hat mich zum Glück noch nie darauf angesprochen. Ich weiß nicht ob er sie einfach nicht gesehen hat oder es ihn nicht interessiert hat. Er wird zu 100% enttäuscht sein. Ich möchte nicht.

Kräftig schüttelte ich meinen Kopf doch er nahm einfach meine Hände hinter meinem Rücken und zog sie nach vorn. Meine Augen drückte ich fest zusammen.. Ich will seine Reaktion nicht sehen.

Taehyung POV.

Alles voller Narben. Natürlich hab ich sie schon gesehen gehabt nur ich wollte Jungkook darauf nicht ansprechen. Aber.. Sind diese Narben alle wegen mir? Ich mein wenn er das jetzt auch wegen mir gemacht hätte dann kann es doch auch sein dass es früher wegen mir war, oder? Es sah schrecklich aus..
An seinem Linken Arm war nur ein kleiner dunkelroter Strich. Mit einem lauten Seufzen zog ich ihn in meine Arme. Jungkook erwiderte diese Umarmung und weinte in meine Halsbeuge.
Beruhigend strich ich über seinen Rücken doch er hörte nicht auf.

Minuten vergingen in der nichts weiteres passierte.
„Es ist okay Kookie. Alles wird wieder gut, ich versprechs!" versuchte ich ihm Zuspruch zu geben damit er sich sicherer fühlt.
„Es wird niemals alles gut sein.." murmelte er in meine Halsbeuge.
„Was meinst du? Natürlich wir alles wieder gut."
Er schüttelte seinen Kopf und sah mich schließlich mit seinen roten Augen an, „Nein wird es nicht Tae. Schau, du bist der coolste, beliebteste und der schlauste der ganzen Schule. Fast jeder mag dich, selbst nachdem du dich geoutet hast. Du hast zwar auch ein paar Freunde verloren, aber anscheinend macht dir das nichts aus. Bei mir ist das anders. Mich mochte noch nie jemand, damals hab ich nur gedacht es ist weil ich eben auf Männer stehe und nicht auf Frauen so wie es eigentlich sein sollte, aber nachdem dich auch alle noch mögen und mich keiner ist mir bewusst geworden dass es nicht daran liegt. Es liegt einfach an meiner Existenz. Und meine Existenz kann ich nicht einfach verändern, sie ist da, und dass so lang bis ich entweder alt bin oder eben ich freiwillig gehe. Es wird niemals alles gut werden weil es immer Leute gibt die Homophob sind. Ich hasse mein Leben. Noch dazu, kannst du ja auch immer wieder zu jemand anderem gehen. Frau sowie Mann. Diese Schlampen in der Schule warten doch nur darauf und-.." ich unterbrach ihn mit einem Kuss.
Mittlerweile weinte ich auch da es schmerzte wie er über sein Leben und mich dachte. Als ob ich einfach zu jemand anderem rennen würde und auch noch zu einer Frau!

Jungkook erwiderte den Kuss weshalb ich nicht aufhörte und meine Zunge in seine Mundhöle gleiten ließ. Jungkook legte seine Hände um meinen Hals um mich noch näher zu ziehen. Ich sah dies als Chance ihn hochzuheben und ihn wieder in mein Zimmer zu tragen um ihn dort auf meinem weichen Bett abzulegen. Meine Hände wanderten von seinem Hintern zu seiner Taille die ich auf und ab fuhr. Er kann so gut küssen..

Nach langem rumgeknutsche ließ ich von ihm ab, gab ihm ein Kuss auf die Wange und seufzte leise nachdem ich mich neben ihn fallen ließ, „Jungkook... Ich liebe dich. Das wird sich die nächsten Tage auch nicht ändern. Klar kann ich nicht in die Zukunft schauen und sagen dass ich dich für immer lieben werde, was ich angemerkt wirklich möchte, aber wie gesagt weder du noch ich können sagen was irgendwann passieren wird. Und denkst du wirklich, ich würde zu einer dieser Tussen in der Schule gehen falls wir nicht mehr zusammen sein sollten? Nein, das werde ich nicht weil diese zum einen nichtmal mein Typ sind, zum anderen weil ich weiß was diese Huren mit dir alles angestellt haben." mein Blick suchte den seinen, „Außerdem gibt es nach jedem Tief ein Hoch, vergiss das nicht Koo. Spätestens wenn wir aus der Schule sind wird alles besser. Der Anfang wird vielleicht noch ein wenig schwierig sein aber danach wenn man richtig drin ist, wird es besser. Und wenn nicht und das alles nicht zutreffen wird, machen wir einen Neustart. Neues Land, neue Sprache, neues Leben. " erklärte ich.

„Wir bekommen das schon hin." er drehte sein Kopf zu mir, lange sagte er nichts bis dann seine sanfte Stimme ertönte, „Ich hoffe es, leben ist so anstrengend Tae.. ", „Ich liebe dich." erwartend sah ich ihn an als er endlich die drei Worte aussprach, „Ich dich auch." lächelnd küsste er meine Wange.

„Ich werde immer auf dich aufpassen. Auch in der Schule, egal wie viele Feinde ich bekomme. Wer was gegen dich hat soll erst an mir vorbei." sagte ich noch bevor meine Lippen wieder seine berührten.
Doch ein Blick auf Uhr zeigte mir dass es schon spät war weshalb ich mich wieder von ihm löste.

„Ich denke wir sollten schlafen gehen. Es ist schon spät und morgen ist Schule." nickend gab er mir noch schnell einen flüchtigen Kuss und stand dann auf um sich fertig zu machen, kam mit einem weißen großen Schlafhemd wieder und rieb sich seine Augen. Ich zog nur eine Boxershorts an als ich mich unter die warme Decke kuschelte, diese weit aufhielt damit mein Freund mit rein kann was er auch tat.

„Gute Nacht, schlaf gut und wenn was ist, weck mich.", „Gute Nacht TaeTae." lächelte er und schloss seine Augen. Mit einem Kuss auf seiner Stirn ließ ich mich auch in das Land der Träume befördern.

_____________

1054 words

Bullied by the one │  ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt