Kaum hatte ich die Frage gestellt, klingelte es an der Haustür. In mir stieg plötzlich die Panik auf, weil es sich hierbei um Chan handelte, der darauf bestanden hatte, mich abzuholen. Und aufgrund meines Outfits, dass ich mich nicht mehr ganz so selbstsicher fühlte, warf ich Rachel einen kurzen Blick zu. Als ich ein leises Kichern ihrerseits wahrnahm und sie aus meinem Zimmer ging, blieb ich noch immer wie angewurzelt stehen. Mir war durchaus klar, dass sie die Tür öffnete und es meine letzte Chance war, mich umzuziehen. Chan würde mich keineswegs dafür verurteilen was ich trug, aber ich konnte nicht anders als das ständige Gegenteil zu denken, dass er genau das tat.
Aber ehe ich mich fangen konnte, um eine Entscheidung zu fällen, klopfte es bereits an der Tür und genauso schnell sah ich die blonden Locken, die zum Vorschein kamen, welche ein wenig durchnässt waren. Den ganzen Tag hatte es schon geschneit und somit kam es auch zustande, dass Chans Haare so aussahen, wie sie es taten.
Seinen Mund hatte er geöffnet, um Worte hervorzubringen. Genauso schnell schloss er ihn wieder und musterte mich, wie meine Schwester es tat, von oben bis unten. Sehr schnell wurde sein Gesichtsausdruck wieder weicher, aber es nahm mir definitiv nicht die Angst. Sie steckte noch viel zu sehr in mir. So sehr, dass ich meine Arme um mich schlang, um meinen Oberkörper dadurch irgendwie verstecken zu können. Vielleicht fand er mich genauso eklig, wie ich es selbst tat und gab mir jeglichen Grund, dass ich es umso mehr tat.
„Das ist also das Outfit von dem Hyunjin mal gesprochen hat.", kicherte Chan und irgendwie kam ich mir absolut dämlich dabei vor, dass er am Ende doch davon wusste, während ich die ganze Zeit der Überzeugung war, dass er davon absolut nichts wusste. Eigentlich hätte ich es auch erahnen können. „Du siehst darin süß aus~" Und schloss dann endgültig die Tür, während ich wegen seinen Worten schlucken musste. Irgendwie fühlte ich mich zwar ein wenig sicher dadurch, sorgte dafür, dass ich meine Hände etwas von meinen Armen lockerte, aber es machte mich umso schüchterner, solch ein Kompliment bekommen zu haben.
Der Ältere trat dann die letzten Schritte zu mir und legte seine Hände auf meine eigenen. Erneut musste ich schwer schlucken, weil ich spürte, wie mein Puls sich erhöhte und ich nicht genau wusste, wie ich auf die ganze Situation zu reagieren hatte. Es schien irgendwas anders zu sein. Ob es nur an dem Kompliment lag, welches er mir gab oder an der Tatsache, dass ich keine weiten Sachen trug, wusste ich absolut nicht.
„Wenn du dich aber nicht darin wohlfühlst, musst du es nicht tragen. Draußen ist es nicht sonderlich warm und deine Eltern könnten dich darin sehen... Es ist okay, wenn du dich gerade eher unwohl fühlst. Zwing dich zu nichts, zu dem du dich noch nicht bereit fühlst." Mit seinen Worten lösten sich meine Hände endlich von mir, sodass wir voreinander standen, uns in die Augen sahen und Händchen hielten. Dabei strichen seine Daumen sanft meine Handrücken entlang, was dafür sorgte, dass die Anspannung in mir abflachte und es sogar hinbekam ein Lächeln aufzusetzen. Ein Dankbares, weil er mir meinen inneren Druck mit seiner Aussage abnahm.
„Hyunjin hat mir sogar nachträglich zum Geburtstag eine Beret Mütze geschenkt, weil sie ziemlich gut passen würde... Ich fühl mich schlecht, weil er mir was geschenkt hat... Nur weil er mich gefragt hat, wann ich Geburtstag habe..." Seufzend wandte ich meinen Blick ab und war schon drauf und dran gewesen mir etwas aus meinem Kleiderschrank zu suchen, um mich wieder umzuziehen. Es war eine dumme Idee, dass ich es heute hinbekommen würde. Und noch viel peinlicher war es, dass man mich auch noch dabei erwischt hatte, die Sachen wirklich angezogen zu haben und es in Erwägung zog damit rauszugehen.
„Du weißt, wir verbringen Silvester miteinander, weil deine Eltern denken, dass du bei Rachel übernachtest. Wenn du möchtest, kannst du das dort anziehen.", schlug er mir vor. Jedoch schüttelte ich energisch meinen Kopf.
„Hyunjin und ich haben vor an Silvester meine Haare zu färben, damit ich mich das neue Jahr endlich gegen die ständigen Erwartungen meiner Eltern stellen kann... Ich hab mir vieles vorgenommen im neuen Jahr, wovor ich mich nicht mehr verstecken möchte."Nur leider war ich mir nicht so sicher, ob ich das auch alles wirklich so hinbekam.
DU LIEST GERADE
𝗦𝗲𝗺𝗶𝗰𝗼𝗹𝗼𝗻 ✧ CHANLIX
FanfictionFelix ist immer der Junge gewesen, wie man es ihm vorgegeben hat. Ein Rollenbild, welches sich in seinem Kopf noch so falsch anfühlt, während er zu ängstlich ist zu sagen, wieso er am liebsten alles dafür tun will, dass ihn seine Mitmenschen nicht m...