⚠️ Triggerwarnung: Mobbing, Panik ⚠️
Flashback
(vor Lix' Outing)Mein ganzer Körper bebte und zitterte. Allein schon die Tatsache, dass ich gleich wieder in der Schule saß und mir die Kommentare meiner Mitschüler anhören musste, ließ mich in Gedanken schwelgen, ob es nicht besser war zu schwänzen. Doch hätte ich dann das Problem, dass meine Eltern davon erfahren würden, wenn ich genau das tat und darauf hatte ich auch keinerlei Lust. Es war die Qual der Wahl. Erniedrigung oder den Ärger meines Lebens. Eine andere Option hatte ich nicht. Da ich meine Eltern aber nicht enttäuschen und ihn ihnen Sorgen bereiten wollte, wählte ich den Schmerz, den ich nur zu gern unterdrücken wollte.
Die Bustüren öffneten sich und somit trat ich heraus. Freudestrahlend begrüßte mich mein bester Freund und gemeinsam liefen wir die wenigen, restlichen Meter bis zur Schule. Von weitem konnte ich schon erkennen, dass zwei Jungen aus meiner Klasse uns sogesehen entgegenkamen und mir wurde nur noch übler. Am liebsten wollte ich verschwinden und dementsprechend wurden meine Fußschritte langsamer, als wollte sich meine Psyche wehren das Schulgebäude zu betreten und den Schmerz auf ein Neues zu erleben.
Es gab Tage, da war es weniger schlimm, aber diese Woche war es alles andere als das. Wir hatten eine Art Projektwoche, wo wir in Gruppen von vier Person jeden Tag an verschiedenen Projekten zu arbeiten hatten und am Ende des Tages mussten wir unsere Ausarbeitung in einem kleinen Vortrag zusammenfassen. Es wäre nicht so schlimm, wenn man sich seine Mitglieder hätte aussuchen können. Nur war unser Klassenlehrer einer der Personen, die kleine Zettelchen austeilte und jeder, mit der gleichen Nummer, in einer Gruppe war. Die Begründung hierfür war, dass man sich im Berufsleben sich seine Kollegen auch nicht aussuchen konnte. Nur waren wir in der neunten Klasse, der Großteil war total kindisch und die Zusammenarbeit war vergleichsweise nie wirklich gut. Da brauchte man mir auch nicht mir solch einer Erklärung kommen.
Und die beiden Jungen, die diese Gefühle von Panik in mir auslösten, waren ironischerweise in meiner Gruppe.
„Ist alles okay?", wollte Chan wissen. Die Anspannung fühlte er. Wie konnte er auch nicht, wenn ich meine Hände in seinen Ärmel klammerte. Ich hasste es, dass ich gerade derjenige war, dem Unrecht widerfuhr und solche Menschen am Ende auch noch ohne eine Strafe davonkamen. Es war unfair und ungerecht, weil sie das Leben von mir zerstörten. Aber ich wusste auch nicht, wie ich mir helfen konnte. Ich versuchte ihnen aus dem Weg zu gehen, aber sie verfolgten mich, weil sie wussten, dass ich wegen ihnen litt.
„Ich will nicht in die Klasse gehen...", wisperte ich. Ein leises Hauchen, anstatt Worte, die man wirklich hören konnte. Dem Drang zu weinen, versuchte ich zu unterdrücken. Jungen sollten nicht weinen. Jungen mussten stark sein. Egal, was auch passierte.
Aber ich wollte kein Junge sein.
Die Blicke meiner Klassenkameraden fielen auf mich, sahen mich von oben bis unten an, ehe ich sah, wie einer der Beiden etwas sagte und sie dann in Gelächter ausarteten. Dabei wandten sich ihre Blicke nie von uns ab und ich wusste auch, wie sauer Chan dadurch wurde. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, wie sie mit mir umgingen und doch tat er nie sonderlich viel, weil ich ihn anflehte nichts zu tun. Meine Angst, dass es schlimmer werden würde, ließ mich nicht los. Jedoch konnte ich nicht für immer versuchen, dass Chan sich zurückhielt. Irgendwann würde es zur Konfrontation kommen und es würde meine Schuld sein, wenn ihm etwas passierte. Ich war zu schwach, um mich zu verteidigen. Ein gefundenes Fressen für Menschen, die sich an anderen hochziehen wollten, damit es ihnen besser ging.
Und es tat mir leid, dass ich Chan da hineinzog.
„Ich weiß, dass du es nicht willst, Felix, aber heute ist der letzte Tag der Projektwoche und du weißt, dass du immer in den Pausen zu mir kommen kannst." Es war feige, dass ich mich ständig hinter Chan nur versteckte, aber ich war auch froh darüber, dass er mich nicht abwies. Vielleicht wusste er, dass etwas nicht mit mir stimmte? Oder er war einfach nur viel zu nett, als dass er mich hätte abwimmeln können.
„Ich bin bei dir, immer und jederzeit."
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𝗦𝗲𝗺𝗶𝗰𝗼𝗹𝗼𝗻 ✧ CHANLIX
FanfictionFelix ist immer der Junge gewesen, wie man es ihm vorgegeben hat. Ein Rollenbild, welches sich in seinem Kopf noch so falsch anfühlt, während er zu ängstlich ist zu sagen, wieso er am liebsten alles dafür tun will, dass ihn seine Mitmenschen nicht m...