Rejected

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Pov - Ayoko

In gewisser Weise lebten Vater und ich auch nach ihrem Tod noch von ihrer Abstammung.

"Zufällig würde man wohl nie auf das richtige Ergebnis kommen. Diese spezielle Quirk müsste 'gezüchtet' werden. Um die Ur-Spezialität zu erlangen, braucht die Wetter-Macke einen Verstärker der Körperkraft, also eine Person mit verstärkender Eigenschaft. Sollten die beiden nun ein Kind bekommen, wird die zugesagte Macht vollständig an den Erben überschrieben." Einigen meiner Mitschüler stand der Mund offen, jedoch war das noch lange nicht alles. Denn nun fing es erst richtig an.

Hier war abgesprochen, dass ich übernehmen würde.

"Das klingt ja alles noch relativ harmlos, aber es braucht weitaus mehr, um die Ur-Spezialität besitzen, aktivieren und benutzen zu können. Personen, die einen Teil der Ur-Quirk in sich haben, leben davon. Heiß also, schaltet sich die Macke ab, ist man unwiderruflich tot. Wird sie einem genommen, ebenso.
Als mir meine Mutter ihre Kräfte vererbt hat, ging ihre Macke auf mich über und sie starb noch bei meiner Geburt. Denn im Gegensatz zu den 'normalen' Spezialitäten, besitzt man die Ur-Macke seit Anfang an."
Nun wagte es keiner mehr zu atmen, die Gesichtszüge starr vor Schreck, alle Augen geweitet. Selbst an den Erwachsenen ging meine Schilderung nicht gänzlich vorbei, obwohl sie die Geschichte bereits kannten.

"Auch mein Vater verlor seine Kräfte in dem Prozess, ist jedoch im Gegenzug nun immun gegen alle existierenden Macken.
Seid der ehemaligen Ur-Spezialität, besaß niemand mehr diese Macht. Erst vor 17 Jahren fand man die Möglichkeit, dies zu ändern."
Meine Mutter war der Grund, weshalb sich mein Dad so aufblasen konnte, weshalb wir zu einer der anerkanntesten und bekanntesten Familien der Welt gehörten. Ich das Gefühl sie auszunutzen. Ihr Leben für meines.

Ja, so konnte man das wohl am treffendsten beschreiben.

Zu meinem Glück war es nun der Schulleiter, welcher als nächstes das Wort ergriff, denn ich hätte schwören können, lange könnte ich es nicht mehr aushalten, mein größtes Geheimnis auszuplaudern. Leicht fiel mir das keinesfalls. Immerhin hatte ich es ganze 16 Jahre lang gehütet und niemandem davon erzählt.

"Wie ihr euch bereits denken könnt, kommen eure Macken gegen diese gewaltige Spezialität nie im Leben an, sollte eure Mitschülerin ernsthaften Gebrauch davon machen. Jedoch muss man dazu sagen, dass es selbst mit endlosem Training für Shiba unmöglich wäre, sie vollständig zu kontrollieren.
Hat sie sich auch nur eine Sekunde nicht im Griff, setzt sich ihre Quirk in diesem Augenblick frei, ist mit viel Glück nur ganz Tokyo zu Asche verarbeitet worden.
Denn, wie ihr bestimmt schon mitbekommen habt, spezialisiert sich diese Form der Libera Specialita auf das Gewitter, die Energie und allen voran auf Blitze."
Ungläubig gaffend, starrten alle Anwesenden den kleinen Zwerg an, wie eine unmodernes Kleid im Schaufensterkasten einer angesagten Boutique.

Nun, man bekam ja auch nicht jeden Tag gesagt, dass man sich an der Seite einer Person aufhielt, die mit Leichtigkeit und einigen Schmerzen eine Großstadt vernichten könnte.

Mit einem Ruck und unüberhörbarem Poltern öffnete sich plötzlich eine der großen Flügeltüren, prallte schwungvoll wieder von der Wand ab und flog wackelnd zurück in den Rahmen. Unmittelbar davor stand nun Toshi und auch unser Klassenlehrer trat hervor.
Schockiert davon, dass besagter Schwarzhaariger nicht in seiner plüschigen Raupenkonstruktion aufkreuzte und noch immer mit den neu gewonnenen Erkenntnissen, schwer im Magen liegend, beobachteten alle das Geschehen. Die Spannung blieb, bis sich Aizawas dunkle Stimme zu Wort berief.

"Ihr versteht sicherlich, was es für Konsequenzen mit sich führ, das zu wissen." Ein allgemeines Nicken folgte, wie ein Rudel, welches synchron auf ihren Anführer hörte.

"Und auch, dass die LoV alles dafür tun würde, eure Mitschülerin in die Finger zu bekommen, sie auf ihre Seite zu ziehen?" Der Fakt hatte gesessen.
Das ließ sich deutlich an der Mimik meiner Freunde ablesen und selbst in dem wunderschönen, zweifarbigen Augenpaar, das mich strikt und unbedacht beobachtete, blitzten diverse Emotionen auf. Wut, Neugierde, Sorge und sogar Angst.
Ich sah vermutlich nicht anders aus, denn als wir in die jeweils anderen Seelenspiegel eindrangen, ungehindert, von keiner Mauer abgeblockt, verstärkte sich jedes einzelne Gefühl noch einmal.

"Das werden wir nicht zulassen!!", brüllte Eijiro plötzlich vor mir, ließ mich sein Grinsen sehen, die Entschlossenheit und hob die Faust gestikulierend in die Luft.
Keine zwei Sekunden später machte es ihm die gesamte Klasse nach. Absolut jeder, ohne Ausnahme. Ich hätte heulen können und tatsächlich spürte ich, wie meine Augen leicht an Feuchtigkeit gewannen.

"Genau! Ayoko gehört zu dieser Klasse! Und erst recht jetzt, wo wir wissen, was sie tagtäglich mit sich herum tragen muss, werden wir sie soweit unterstützen, wie wir können!!", setzte Tenya noch drauf, meine Beine währen funktionsuntauglich geworden, würde ich stehen.

"Niemand nimmt mir meine Freundin weg!!!", schrie niemand geringeres als Mina, worauf alle anderen Mädchen ein zustimmendes Grölen von sich gaben.
Und ich hatte Panik vor ihren Reaktionen gehabt, dass sie mich fürchten würden, nicht mehr als Freundin haben wollten, mich ausschlossen. Aber nichts dergleichen traf zu.

Fühlte es sich so an echte Freunde zu haben?

Meine Gefühlslage war unbeschreiblich und ich merkbar sprachlos, konnte noch nicht einmal mehr meine Maske aufrecht erhalten, aufsetzen.

Es war, als wäre sie blockiert.

All die angespannten Gesichter von vorhin waren restlos verschwunden, dafür zierte sie nun ein breites Grinsen, ein zufriedener Ausdruck.

"Wir werden dafür sorgen, dass die LoV sie in Ruhe lässt!!", verkündeten Hanta und Denki nun den letzten Schlachtruf, bevor sich wieder die Lehrer einmischten, welche offenbar auch an dem Gespräch teilhaben wollten.
Einer fiel mir dabei ganz besonders auf. Auch er grinste mal wieder überaus dämlich, die türkisen Augen funkelten, seine blonden Strähnen hüpften aufgeregt hin und her und jeder, der nur aufmerksam genug war, könnte den Stolz gar nicht übersehen, der sich in seinen Zügen widerspiegelte.

Stolz auf diese ganz spezielle, individuelle Klasse. Und stolz auf mich.

"Diese Einstellung ist lobenswert, doch solltet ihr die Gefahr dabei nicht aus den Augen verlieren, denn diese Angelegenheit ist mehr als gefährlich.
Was das betrifft, haben wir uns bereits etwas überlegt, was euch optional durchgehend schützen sollte.", stockte der Schwarzhaarige kurz, bevor sich einige verwirrte Gesichter an ihn wandten.
Zu Recht. Wenn uns jetzt unser Alltag vorgeschrieben werden würde oder wir eine Horde Bodyguards stetig zur Seite gestellt kriegen sollten, war ich schneller weg, als die 'Plus Ultra!' sagen könnten.
Darauf war Verlass.

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Chapter two for today ~ Ich mache mich dann mal wieder an die Arbeit für das Nächste! ;)

❄Cold Thunder ... Shoto | MHA🔥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt