Pov - Ayoko
Ich hatte keinen blassen Schimmer, doch auch hier wusste ich zumindest, dass ich das Gefühl, welches seine Hand in meiner ausgelöst hatte unbedingt erneut fühlen, das Kribbeln in meinem Körper spüren wollte.
"Guten morgen, Schlafmütze!" Noch immer total verschlafen, schreckte ich durch die plötzlich Stimme auf. Kippte jedoch gleich wieder nach hinten um, als ich einen pinken Haarschopf ausmachen konnte.
"Nein, nein, nein! So nicht Madame! -Hopp, hopp, aufstehen!" Sie nahm ihr Rolle als Wecker eindeutig zu ernst. Zu meinem Leidwesen jedenfalls.
Recovery hatte mir gestern bereits im Voraus bescheid gegeben, dass sie einen Schüler schicken würde, der mich aus den Federn holen sollte. Jedoch hatte ich sie nicht für so umsichtig gehalten, dass sie tatsächlich ein Mädchen schicken würde.
Nun ja. Mina, hatte meine morgentliche Auffassung ja bereits einmal live miterlebt und es vor allem überlebt."Bist du jetzt meine Mutter, oder was?", gab ich zischend zurück, ließ mich im Nachhinein jedoch von ihr aus dem Bett ziehen, richtete meine verknitterte Schuluniform, welche ich wohl noch immer trug und wollte mich bereits aus dem kleinen Türspalt zwängen, als mich eine Hand an der Schulter zurück hielt.
"Der Rektor meinte, ich soll dir eine meiner Uniformen mitbringen, damit du nicht in der da rumlaufen musst." Geringfügig belustigt wies sie mich auf mein Aussehen hin, streckte ihre Hand mit einer Tüte zu mir aus, in der sich auch eine Bürste, Concealer und ein kleiner, handlicher Make up-Schwamm befanden.
Das sie an meine Narbe denken würde hätte ich nicht erwartet."Jup, danke." Kurz drückte ich das, nun sichtlich verwunderte, Mädchen an mich, bevor ich sie mit meiner alltäglichen Mine vor die Tür geleitete, diese ins Schloss fallen ließ und mich in Windeseile daran machte mich umzuziehen. Geschwitzt hatte ich glücklicherweise nicht, was es nicht weiter schlimm machte, dass Waschen einen Tag ausfallen zu lassen.
Zur Not konnte ich es ja immer noch heute Abend nachholen."Wie viel Uhr haben wir eigentlich?", fragte ich ihn den unbelebten Raum hinein, allerdings so laut, dass es das hektische Mädchen vor der Tür eigentlich gehört haben musste. Solange sie dort momentan keinen Gesangs-Wettbewerb abhielt, oder überhaupt noch anwesend war. Ich flocht mir währenddessen jedenfalls die Haare zu einem etwas wilderen Zopf.
"Zu spät. Du hast nur noch 5 Minuten, jetzt mach endlich! -Das ist ja schlimmer als bei Toru!", grummelte meine Freundin ausgelassen vor sich hin und war wohl eindeutig mit dem falschen Fuß aufgestanden. Erfrischend.
"Jaja..." Augenverdrehend band ich mir die Krawatte, richtete mir den Rock, glitt in meine, braunen Schuhe und zog mir zu guter Letzt noch die einheitlich grau-grüne Jacke über die, weiße, nun sogar glatt-gebügelte Bluse.
Die Narbe war ironischerweise als erstes dran gewesen, weshalb ich nun mit verbleibenden 2 Minuten vor das Krankenzimmer stolzierte und erstmal einen Moment brauchte, bei der strahlenden Sonne überhaupt etwas, geschweige denn, jemanden erkennen zu können.
Die leichte Wärme, die sie ausstrahlte prickelte angenehm auf meiner Haut, doch auch dieser Augenblick hatte sein Ende, als sich Mina dazu berufen fühlte, meine Hand zu ergreifen und mich quer durch die halbe Schule zu schleppen, direkt auf unser Klassenzimmer zu."Was haben wir jetzt für ein Fach?", wollte ich nur noch wissen, bevor die, in etwa Gleichgroße, einen Satz machte und die Tür, gut gelaunt aufriss. Von ihren Stimmungsschwankungen war nichts mehr übrig geblieben.
"Englisch!", bekam ich somit bloß noch entgegengeträllert, schulterte meine Tasche noch einmal vernünftig und trat ebenfalls in das Durcheinander an Stimmen, dessen Lautstärke mein Trommelfell ordentlich penetrierte.
"Shiba, könntest du mir bitte den Satz an der Tafel ins Englische übersetzen?" Bewusst, ließ ich meinen Arm wieder nach unten sinken, gab ein knappes Nicken von mir und brauchte gar nicht mehr zu überlegen, wie ich es tat. Die Vokabeln hatten sich längst in meinem Langzeitgedächtnis verwurzelt.
"Please call the ambulance, two broken ribs and a broken leg. And could I borrow your mobile phone after that?"
"Right! Also dann, liebe 1A, lest bitte Zuhause den ersten Textabschnitt auf Seite 65 im Buch und schreibt eine kurze Zusammenfassung. Wir sehen uns nächste Woche wieder. -Have a nice Weekend!" Im Gegensatz zu der -wie eigentlich immer- guten Laune von Present Mic, hörte man die Klasse bloß genervt aufstöhnen, einige meiner Klassenkameraden begannen bereits wieder zu murmeln und andere flüchteten aus dem Zimmer, als wäre ein Schwarm Bienen hinter ihnen her.
Ausnahmsweise gehörte ich gerade zu denjenigen, die in völliger Harmonie ihre Sachen einpackten. Mit mir Bakugou, Shoto, Momo und Tenya.
Mit verschränkten Armen hinterm Kopf, schlüpfte ich durch die schwere Tür und wollte mich bereits in einen weiteren Gang verkrümeln, als mir eine Traube von Schülern auffiel, die gebannt aus dem Fenster starrte.
Was war denn jetzt schon wieder so interessant?"Guck mal! Die schwarze Limo hält direkt vor der Schuleinfahrt!" Schlagartig fuhr ich herum.
Bitte was hatte der Blonde gerade gesagt?! -Eine Limousine?!
So schnell mich meine Beine trugen, hastete ich ans Fenster, den fragenden Blick einiger Anwesenden im Rücken, meinen jedoch strikt auf das Geschehen unter mir gerichtet.
Ich begann zu zittern, die Knie wurden weich, mein Atem verflachte sich bedrohlich, das Herz schlug und brach Höhenrekorde; die erste Stufe vor einer Panikattacke. Er war es, er war hier her gekommen. Natürlich. Ich hätte es wissen müssen.Ich drohte gerade unter dem wachsenden Druck nachzugeben, als sich mein Verstand durch eine einfache Berührung an der Schulter wieder einschaltete. Ich sollte mindestens verhindern, dass er das Gebäude betrat.
"Scheiße!" So flüssig es mir die verwinkelten Flure gestatteten, sprintete ich ins Freie, verwirrte Rufe ignorierend. Bloß eine einzige Reaktion hatte ich wahrgenommen. Mir lief jemand hinterher. Nun, zumindest schaffte es nur einer mir auf den Versen zu bleiben.
Erst als ich unmittelbar vor meinen Vater schlitterte, versuchte meinen Körper unter Kontrolle zu kriegen, blieb ich stehen. Sein Blick fand meinen, bohrte sich tief in mich hinein, riss Wunden auf.
Derweilen ging keine einzige Emotion über seine Züge. Wir schienen, wie zwei Tote. Leider war dieser Mann jedoch mehr als nur quick lebendig."Wieso bist du nicht zum Training erschienen?" In seiner Stimme lag wieder diese unheimliche Drohung, der ausschlaggebende Punkt für meine Schmerzen. Ich konnte die Wut diesmal ganz deutlich in den Tiefen seiner dunklen Seelenspiegel aufblitzen sehen.
Es war ihm egal... Ich hätte vergewaltigt werden können. Hauptsache ist und blieb, ich war bei seinem Training anwesend."Vater... Wir- wir wurden von Schurken angegriffen und... ich gelähmt-" Weiter konnte ich gar nicht um Sauerstoff ringen, denn ein lautes Klatschen, welches man über das gesamte Gelände hätte hören können, bescherte mir eine feuerrote Wange. Das dazugehörige Brennen blieb keinesfalls aus, jedoch biss ich die Zähne krampfhaft zusammen, versteifte meinen Kiefer, um ja keinen Mucks von mir zu geben.
"Wer noch außer dir?!" Jetzt war es sogar ein Knurren. Nie im Leben würde die Angelegenheit friedlich enden.
Stille. -Klatsch
Zum wiederholten Male schlug mein Kopf auf die rechte Seite über, ein Knacken kam protestierend, vorwarnend von meinen Halswirbeln.
Der Schwarzhaarige wollte gerade erneut ausholen, als ihn eine eiserne Stimme unterbrach, bei der selbst ich einen Moment benötigt, um feststellen zu können, wem sie gehörte. Im Nachhinein hätte ich den Prozess am liebsten rückgängig gemacht."Ich." Mein Mundwerk wollte ihn anbrüllen, er solle die Klappe halten, doch eine Faust unter meinem Kiefer, hielt mich davon ab.
"Der Sohn von Enji also?" Tatsächlich hatte ich mich kein Stück vom Fleck bewegte, der Laune meines Vaters nicht getrotzt, bloß widerstanden. Aber jetzt sollte es genug sein, denn Dad setzte bereits seinen ersten Schritt in Shotos Richtung an. Und niemals.
Ich wiederholte... niemals, würde ich das zulassen!"Stopp!"
.
.
.
Hey-Ho!
Mal wieder was später als beabsichtigt, aber leider lässt einen die Schule auch am Wochenende nicht mehr in Frieden. -Eine Schweigeminute.
Ich entspanne mich dann jetzt mal mit meiner Musik und der Bluetooth-Box, aufgedreht auf den Maximalpegel. Schokolade und ein Energy wären auch willkommen. ^^
Buenas Noches!
♫
DU LIEST GERADE
❄Cold Thunder ... Shoto | MHA🔥
FanfictionMacht zu besitzen bedeutet Verantwortung. Und wenn diese auch noch zerstörerisch ist, werden Verunsicherung und Angst zu deinen stetigen Begleitern. Ich habe akzeptieren müssen, dass die Spezialitäten ihren Träger auswählen und nicht umgekehrt. Mein...