No Profit; No Loss

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Pov - Ayoko

Wie konnte ich eine Person lieben, sie vermissen, um sie trauern, ja... vielleicht sogar Tränen vergießen, obwohl ich sie noch nicht einmal kennen gelernt hatte? Wie?

Später am Abend kamen auch noch ein paar Handwerker zu Besuch... Nein, eigentlich waren es All Might und Grand Torino.
Allerdings konnte sich Toshi mal wieder nicht zügeln und war -was hätte man auch anderes erwarten können- geradewegs in die Tür gelaufen, welche er somit gekonnt aus den Angeln gehoben hatte.
Anschließend wurde ich einer, regelrecht erdrückenden, Umarmung unterzogen worden, musste bei dem Verhör des Opas mitspielen, also alle möglich Fragen beantworten und durfte erst um kurz nach 2 Uhr Nachts schlafen.

-Ja, ich war nach zwei Tagen Dauerschlaf tatsächlich todmüde gewesen. Wie auch immer...

Zu meinem Leidwesen war die Begrenzung der Besucherzeit derzeitig außer Kraft gesetzt, was einzig und alleine auf die Liebe der Ärztin zu All Might zurück zu führen war.
-Lächerlich... einfach nur lächerlich.
Ach ja, Midoriya hatten die beiden auch mit angeschleppt. Dieser Wuschelkopf stand durchgehend und unbewegt in der hintersten Zimmerecke, hatte irgendetwas in sein Notizheft gekritzelt, vor sich hin gemurmelt und das Geschehen -meinen Nervenzusammenbruch- unkommentiert verfolgt.

Toshinori alleine brachte mich ja schon auf 180°, aber mit seinem verdammten Mentor?! -Das war meines Erachtens nach kaum auszuhalten!

"Ayoko! Jetzt komm endlich rein!", schrie mir plötzlich eine verwirrte Frauenstimme entgegen, riss mich somit aus den Gedanken und verhallte wieder in den Innenwänden des großen Hauses.
Lediglich ein weißer Haarschopf drängte sich kurzzeitig durch den Türspalt, warf mir einen irritierten, jedoch auch warnenden Blick zu, worauf er wieder verschwand und die dazugehörige Person drauf und dran war die Türe zu schließen.
Hätte ich nicht meinen Fuß geopfert.

Wo ich war? -Äh, ja. Bei den Todorokis. Wieder.

Mittlerweile sogar im Haus, dessen Temperatur wegen meiner Träumerei vielleicht ein um ein paar Grad gesunken war. Schaden tat es zwar nicht, denn draußen war es eh angenehm warm, doch Fuyumi war -wie mir auffiel- definitiv kein Geduldiger Mensch.
Vor allem dann nicht, wenn es darum ging, an den Esstisch zu kommen, was ich gerade tat und mir bereits wenige Augenblicke später das heiße Ramen in den Bauch schaufeln konnte.

Info: Shotos große Schwester hatte mich vor einer knappen Stunde im Krankenhaus abgeholt, wo ich noch über Nacht bleiben sollte.
"Zur Beobachtung.", hatte man gesagt.
-Ja genau, in den 4 Stunden, die ich schlafen konnte, wäre ich ja auch so was von gestorben!

PS: Es war Sonntag. Und somit mein letzter Tag in diesem Haushalt, auch wenn ich hoffte, dass wiederholen zu können. Über den Vater konnte man hinweg sehen... irgendwie jedenfalls.

Davon abgesehen wollte ich gar nicht wissen, was mich Zuhause erwarten wür-

"Und du bist dir sicher, dass du schon trainieren kannst?", richtete Fuyumi die Frage an mich, auch wenn ich durchaus bemerkte, wie sich auf Shotos Gesicht die selben Fragezeichen bildeten und seine Stäbchen sogar kurzzeitig unbewegt in seiner Brühe ruhten.

Eigentlich wollte ich bloß noch das Fleischstück herunterschlucken, dessen vorübergehende Stille Enji allerdings so aufzufassen schien, dass er nun für mich antworten müsste: "Sie wird es können."
In seiner Tonlage schwang -wie immer- etwas drohendes mit, was jedoch niemanden an diesem Tisch zu beeindrucken schien. Sondern bloß den Familienstress zurück an die Oberfläche holte.
-Es war maßgeblich schwer sich vorzustellen, wie verloren ich mich immer gefühlt habe, wenn sie angefangen hatten sich über diverses Zeug zu streiten.
Nämlich absolut unbrauchbar und dezent überflüssig.

❄Cold Thunder ... Shoto | MHA🔥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt