Apology / Forgiveness

439 17 3
                                    

Pov - Ayoko

"Oh Mann! Ich hoffe inständig, Satan lässt dich dafür in der Hölle versauern...!", maulte ich noch immer absolut verschlafen, was man alleine schon an meiner schrägen Tonlage hätte erkennen können und zog mir laut schnaufend die Decke über den Kopf.
Ich hatte am Vortag wohl vergessen die Jalousien runter zu lassen. Meine gute Laune war gleich ins stickigste Ödland gewandert und würde sich wohl auch nicht mehr so schnell blicken lassen.

"Yoko, das hab ich gehört!", keifte mir die ungeduldige und unverwechselbare Stimme Mina's entgegen, während ich mir nun auch das Kissen über die Ohren zog, still und leise meinen Tinnitus ertragend.
"Das war ja auch Sinn und Zweck der Sache, du hohle Nuss!", erwiderte ich in der selben Lautstärke. So, dass mein Schädel nun erst recht brummte und all meine Klassenkameraden ausnahmslos wach waren.

Ich machte jedem Wecker Konkurrenz.

"Selber! Und jetzt steh endlich auf oder ich trete die Tür ein!" Augenrollend stemmte ich mich aus meinem Bett, lief barfuß zur verschlossenen Zimmertür und hörte bereits, wie sich die Pinkhaarige gerade wieder aufplustern wollte, um mir die nächsten Aussagen an den Kopf zu werfen, als ich mich demonstrativ gähnend in den Rahmen lehnte. Den Fakt ignorierend, dass sich momentan statt Haaren ein Wollknäuel aus diversen, unterschiedlich großen Knoten auf meinem Kopf beheimatete.

"Das würdest du noch nicht einmal schaffen..." Stutzig musterte das Säure-Mädchen meine Auffassung, bevor sie ein genervtes Stöhnen von sich gab und mich schleunigst zurück in den Raum drängte.

"Sei mal lieber froh, dass Shoto dich gerade nicht gesehen hat. Du würdest ihn ja glatt vergraulen!", mahnte meine Freundin mich, während sie jeden meiner Schritte zum Kleiderschrank mit ihren Blicken verfolgte, bis ich eine der schwarzen Holztüren rasant zutrat.
"Das hier ist der Mädchenflur! Der Typ hat hier gar nichts zu suchen!", klärte ich sie mal grob über die Mädchen-Jungs-Trennung auf, was dieses Gebäude betraf, schälte mich widerwillig aus meinem bequemen Pyjama, welcher von einer meiner Jogginganzüge imitiert wurde und streifte mir in der selben Geschwindigkeit auch die heutige Kleiderwahl meinerseits über.
Im Anschluss waren meine Zähne und schließlich bloß noch meine Haare dran.

Dass Mina mich durchgehend kritisch beobachtete, als könnte sie mich so noch zusätzlich antreiben, ignorierte ich gekonnt.

.

Also... ganz sicher war ich mir bei meiner Meinungsbildung gerade nicht.

Der Anschlag der Schurkenliga war erst vor zwei Tagen, die Stimmung war dementsprechend im Keller und davon abgesehen hatten wir heute Samstag. Was bedeutete, dass ich mich schon in wenigen Stunden auf den Weg zu Vater machen musste. Und darauf hatte ich wiederum keinen Bock.
Für voraussichtlich zwei Tage Dauer-Training sollte man vielleicht ausschlafen, jedoch hatten meine Freunde den Plan an der Stelle durchkreuzt und schleppten mich momentan geradewegs auf eine halb-schattige, halb-beleuchtete Lichtung zu.

Ein "Romantisches Picknick, getunkt im Sonnenaufgang" hatten sie die Aktion hier genannt. Zusammen mit der gesamten 1A, versteht sich.

Meine Motivation sank weiter. Und weiter.

"Komm schon! Lächeln, Ayoko!", stupste mich Toru an. "L.Ä.C.H.E.L.N. Guck so!", erheiterte sie mich fortlaufend und schien sich wohl die Mundwinkel beispielhaft nach oben zu ziehen, was ihr nicht wirklich glückte, da meine Sicht am Ende ihres langärmligen Kleides abrupt versagte. Spezialitäten konnten eine Bereicherung und ein Fluch zu gleich sein. Persönlich konnte ich mir gar nicht erst ausmalen, wie ich die Auswirkungen ihrer Macke handhaben sollte.

Wäre Toru bloß ein wenig introvertierter, würde sie hier jeder vergessen. -Nun, übersehen zumindest.

"Hier! Oi, Jungs. Wer von euch hat denn bitte die Brezeln in die Tasche gepackt?!" Misstrauisch beäugte Kyoka die aufgefüllt Brotbox voller Salzgebäck, darauf wartend, den Schuldigen in die Finger zu kriegen, wobei selbst Tsuyu den Snacks lediglich einen missmutigen Blick zuwarf.
"Ich war das! Als unser Klassensprecher musste ich schließlich auch dafür sorgen, dass ihr mindestens etwas Vernünftiges zu euch nehmt! Um eine gute Muskulatur halten zu können, braucht ihr noch viel mehr als einfaches Obst, aber immerhin ist es ein Anfang!" Geschockt kletterte Momo über mich drüber, griff sich prüfend eine mintgrüne Dose aus dem selbst geflochtenen Strohkorb und ließ den Verschluss kurzerhand auf klicken.

❄Cold Thunder ... Shoto | MHA🔥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt